Schweden - Magmatite - Småland-Granitoide
Der Transskandinavische Magmatitgürtel (Transscandinavian
Igneous Belt: TIB) reicht im südlichen Småland
bis an die Småland-Blekinge Deformationszone (SBDZ) und umfasst somit
den Gebirgsgrund von Småland. Neben mehreren Porphyrgürteln gibt es ein
großes Spektrum an granitoiden Gesteinen. Der småländische Granit
ist keineswegs einheitlich, sondern sehr variantenreich, auch
auf engem Raum.
Der Anteil an Monzograniten und Quarzmonzoniten ist insgesamt hoch. |
Charakteristische
lokale Ausprägungen sind unter Regionalnamen bekannt. Beispiele: |
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Unter der Bezeichnung
Roter
oder
Grauer
Växjö-Granit (Granodiorit) werden weitgehend gleichkörnige rote
bzw. graue Granite zusammengefasst, ihre Vorkommen liegen
verstreut.
In der Umgebung von Växjö können neben anderen graurötlichen
Varianten auch auffallend bunte Gefüge (mit hellrotem
Kalifeldspat, gelbem Plagioklas und blauem Quarz) gefunden
werden (Vinx 2016, S. 157) Beispiel: ein Geschiebefund. |
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Roter
Växjö-Granit |
Grauer Växjö-Granit |
Bunter Växjö-Granit |
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Der rote Växjö-Granit ist Landskapssten von
Småland, siehe:
https://sv.wikipedia.org/wiki/Svenska_landskapsstenar#/media/Fil:Red_Vaxjo_granite.jpg |
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Für einen ergänzenden Eindruck des weiten Spektrums
sind nachfolgend zusätzlich einige recht unterschiedliche Varianten von Småland-Graniten aus
verschiedenen Gebieten zusammengestellt.
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Übergangsformen zum Tving-Granit (Småland-Granite
nahe der SBDZ, N Blekinge): |
Monzogranite und
Monzonite:
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porphyrische und ungleichkörnige Granite: |
Augengranite (grobkörnig, mit gerundeten Feldspatmegakristallen): |
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Småland-Granite sind überwiegend mittel- bis grobkörnige,
biotitreiche Monzogranite mit rötlichem Kalifeldspat und
geringeren Anteilen gelblichen, trüben Plagioklases. Der Quarz
kann weiß, grau oder bläulich sein, oft durch Kataklase milchig
zuckerkörnig. Weitere Deformationserscheinungen treten auf durch
Umwandlung von Biotit in Chlorit, Einregelung des Biotits und
unklare Kristallformen. Plagioklas ist häufig grünlich
alteriert. Es kommen gleichkörnige bis porphyrische Formen vor.
Geringer vertreten sind graue Granite (Granodiorite). Die
Variationsbreite in dem ausgedehnten Granitgebiet ist groß; es
treten Formen auf, die nördlicheren Granittypen ähnlich sehen
und auf den ersten Blick leicht verwechselt werden können. Ein sehr großer Teil der
am südwestlichen Ostseestrand zu findenden Strandsteine stammt
aus Småland. |
Literatur:
Hesemann J. 1975: Kristalline
Geschiebe der nordischen Vereisungen,
GLA Nordrhein-Westfalen, Krefeld, S. 32 - 40
Holmquist P. J. 1906: Studien über die Granite von
Schweden, Bull. of Geol. 1906, S. 164
Kornfält K.-A. 1999: Beskrivning till
berggrundskartan 3F Karlskrona NO, SGU Uppsala
Lundegårdh P. H., Wikström, A. & Bruun, Å.
1985: Beskrivning till provisoriska översiktliga berggrundskartan
Oskarshamn. Sveriges Geol. Unders. Ser. Ba 34. ...
Smed P./Ehlers J. 2002: Steine aus dem Norden, Borntraeger, S. 130
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988, S. 273 ff
Zandstra
J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys
Leiden, Nr. 174