Oslo-Gebiet - Magmatite - Kjelsåsit (Larvikit-Monzonit)
Kjelsåsit ist die ausgeprägt monzonitische (plagioklasreiche) Form des Larvikits, im Haupttypus mit großkörnigen Feldspäten. Es treten aber auch Übergänge und kleinkörnige Varianten auf, klein- bis mittelkörnig sind insbesondere die Formen in der Ramnes-Caldera. In W. C. Brøggers Probensammlung von 1906 ist neben dem grpßkörnigen Haupttypus eine gangförmig auftretende Variante enthalten, siehe hier sowie ein Ergussgestein, siehe hier. | ||||
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover, BGR Berlin, Sgl. A. P. Meyer, Sgl. R. Hanning: | ||||
Kjelsåsputten | Kjelsås, N Sørkedalen | NE Sørkedal |
NE Sørkedal | Kringla |
syenitischer Zentral-Plateau, Ramnes-Caldera (siehe Oftedahl 1967): | |||
Linnestad, E Ramnes | Linnestad, E Ramnes | Linnestad, E Ramnes | Sem, NW Tønsberg |
Sem, NW Tønsberg | NNW Sem | in Buskerud: N Fløyta | |
Geschiebefunde: |
FO: Nissum-Bredning, DK | FO: Vigsø Bugt, DK | NG FO: Slagen Tangen, N | FO: Nissum-Bredning, DK |
FO: Bulbjerg-Klint, DK | FO: Oddesund, DK | FO: Lild Strand, DK | FO: Bulbjerg, DK |
Mit dem Kjelsåsit assoziiert tritt im Sørkedalen ein olivinführender Monzodiorit bzw. Gabbro auf: Sørkedalit. Er besteht aus reichlich antiperthitischem Andesin, der von Anorthoklas umsäumt sein kann. In der Zwischenmasse kommen neben dem obligatorischem Olivin auch Apatit sowie kleinere Mengen Klinopyroxen und Biotit vor (Bose 1969). | |||
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 377: Kjelsåsit "... Grobkörnige, dunkle (basische) Variante des Larvikit; Plagioklas und Kalifeldspat in stark wechselndem Mengenverhältnis; zuweilen mit Megakristallen aus gestreckt rautenförmigen oder rechteckigen Feldspäten; dunkle Minerale zusammen gruppiert, in erster Linie Pyroxen, ferner Amphibol, Biotit, Eisenerz (Magnetit) und Apatit; kein Nephelin, bis 12 % Quarz (manchmal fehlend). Der Haupttypus des Kjelsåsit hat nach Barth (1945) eine mittel- bis sehr grobkörnige, grünschwarze oder dunkelbraune Matrix. Die Anordnung der Minerale ist einigermaßen fluidal, wodurch eine gneisartige Wirkung entsteht. Mitunter ist Kjelsåsit schwach porphyrisch durch das Vorhandensein von 1 – 4 cm langen Feldspäten. Wenn diese Kristalle von rhombischer Form sind, wird die Assoziation „mit Feldspataugen“ geweckt; dieser Effekt wird noch durch Biotitkonzentrationen verstärkt, die den Plagioklas mehr oder weniger umschließen. Der wesentlichste Bestandteil ist meist Plagioklas, aber auch Kalifeldspat ist nicht selten und kann dominieren (Verhältnis 4:1 bis 1:2). Ein einzelner Plagioklas kann einen zonaren Aufbau zeigen. Augit ist das bedeutendste schwarze Mineral; er nimmt zusammen mit anderen dunklen Mineralen wie Biotit, Hornblende und Erz ca. 20 % des Gesteinvolumens ein. Ferner kommen meist auch Quarz, Apatit, Chlorit und (seltener) Olivin und Hypersthen vor. Im Übrigen schließt der Kjelsåsit chemisch und nach der äußeren Erscheinung in hohem Maß an den Larvikit an. Die Zusammensetzung des Kjelsåsit bei Lorthulseter (vol. %, nach Barth 1945):
Der Hurdaltyp enthält lediglich Spuren von Pyroxen und relativ viel (4 – 15 %) Biotit, neben 5 – 25 % Hornblende und 2 – 8 % Eisenerz. Insgesamt beläuft sich der Gehalt an dunklen Mineralen auf maximal 30 %. Meistens ist das Gestein arm an Quarz bzw. er fehlt ganz; in Varianten mit viel Kalifeldspat kann der Quarz zunehmen bis zu mehr als 20 % (Nystuen 1975). Kjelsåsit zeigt den Übergang zu Gesteinen mit Olivin als hervortretendem schwerem Mineral: Olivindiorit (Sörkedalit) und „weißem“ Olivinmonzonit (Apotroctolit); beide sind reich an Apatit. Das bringt uns zugleich zu dem Problem der Benennung der gängigeren Kjelsåsit-Typen. Barth (1945) erkennt im Kjelsåsit einer „neuen“ Klassifikation folgend einen Monzonit, zu einem Teil einen Adamellit* und nach älterem Gebrauch einen Syenodiorit, Syenit und Granodiorit. Oftedahl (1948) bezeichnet den Kjelsåsit als basischen Larvikit oder Monzodiorit, und Oftedahl (1960 a) als Syenodiorit. Saether (1962) spricht von Augitmonzonit und Hesemann (1975) von Essexitakerit mit viel Plagioklas. Neumann (1978) lenkt die Aufmerksamkeit darauf, dass der Unterschied zwischen Larvikit und Kjelsåsit vor allem auf ihrem Gehalt an Andesin im Plagioklas beruht; im Larvikit ist dieser Gehalt am höchsten. Für den nur mit der Lupe hantierenden Betrachter gibt es nur einen Ausweg aus diesem Wirrwarr: die Verwendung der Bezeichnung Kjelsåsit zu verwenden..." * Anmerkung: ein in der amerikanischen Literatur verbreiteter Begriff für einen plagioklasreichen Granit; seit Einführung des QAPF-Doppeldreiecks nicht mehr üblich. Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988, S. 377 |
Literatur: Barth T. F. W. 1945: Studies on the Igneous Rock Complex of the Oslo Region II. Systematic Petrography of the Plutonic Rocks. NVAMK Neumann, E.-R. 1978: Petrology of the plutonic rocks in: Dons J. A.& Larsen B. 1977: The Oslo Paleorift. A Review and Guide to Excursíons. NGU Universitetsforlaget 1978. Nystuen J. P. 1975: Plutonic and subvolcabic intrusions in the Hurdal area, Oslo Region. NGU 317 Oftedahl C. 1946 - 1957: Studies on the Igneous Rock Complex of the Oslo Region. VI, IX, XII, XIII, XV, XVI. NVAMK Oftedahl C., Dons, J. 1957: Geological Guide to Oslo and District. Oslo, 1957 Ramberg Ivar B. et al. 2008: The making of a land: geology of Norway, NGU Trondheim 2008, ISBN 978-82-92-39442-7 Saether E. 1962: Studies on the Igneous Rock Complex of the Oslo Region. 18. General investigations of the Igneous Rocks in the area of Oslo. NVAMK. Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 |
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