Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 116:
"... Die Rapakivivorkommen sind durchschossen von Ganggesteinen;
uns interessieren die schönen, zum Teil düster scheinenden
Quarz- und Syenitporphyre, die ganz anders aussehen als die
Rapakivis und sich im Gelände deutlich unterscheiden. Die
gangförmig auftretenden Porphyre, die nach Eckermann (1948)
möglicherweise aus dem Jotnium datieren, sind reich an Spalten.
Mitten in diesen Klüften sind entlang der Küste, unter der
Einwirkung der See, grottenförmige Aushöhlungen entstanden, die
horizontal bis 15 m tief sind (u. a. die „Rödö-Grotte“)... Die
Anzahl an Varietäten in den Geschieben übertrifft in hohem Maße
die Typenvariation der bekannten Gänge, was bereits im 19.
Jahrhundert den Forschern in Bezug auf die Strandsteine von Rödö
aufgefallen war. So bezeichnet Cohen & Deecke (1896) es als
bemerkenswert, dass die „Gangporphyre“ unter den Geschieben
stärker vertreten sind als der Rödö-Rapakivi selbst. Vielleicht
verwittern erstere nicht so leicht, aber es wird auch für
möglich gehalten, dass die Porphyre sich ursprünglich flächig
über die Rapakivi ausgebreitet hatten und stärker abgetragen
wurden. Dass die Porphyre als Geschiebe nicht selten sind, wird
mit der Theorie erklärt, dass auch in dem östlich an Rödö
angrenzenden Gebiet des Bottnischen Golfs solche Porphyrtypen
gebildet worden sind. Diese Porphyrvorkommen sollen später durch
Erosion überwiegend verschwunden sein...
Der Geschiebeforscher steht früher oder später vor dem Problem,
angesichts der Bestimmung von Porphyren zwischen Ragunda, Rödö,
Hogland (Suursaari) und Finnland wählen zu müssen. Es gibt keine
maßgeschneiderte Endlösung dieses Puzzles, weil es sich hierbei
um eine Reihe von verwandten und meist auch gleich alten
Gesteinen handelt. Kleine Unterschiede gibt es allerdings doch.
So enthalten die Quarz- und Syenitporphyre von Rödö locker und
„schlampig“ gruppierte Feldspateinsprenglinge (bei den
Quarzporphyren ebenso die Quarzeinsprenglinge) oder zu
Aggregaten versammelte Feldspäte. Die Quarzkörner sind
idiomorph, kugelrund oder eiförmig. In den Ragunda-Porphyren und
den finnischen Vertretern sind die Einsprenglinge etwas
regelmäßiger über das Gestein verstreut; sie sind auch pro Sorte
eher von denselben Maßen. Ferner ist auf Hogland die Neigung zur
Aggregatbildung weniger groß, und die Form der Quarzkörner ist
unregelmäßiger. In Ragunda-Porphyren ist die Form des Quarzes
mitunter schön ellipsenförmig. Porphyre mit einer starken
Tendenz zu aggregatförmigen Verwachsungen von Megakristallen
werden als „cumulophyrisch“ zu bezeichnen sein (cumulus =
Anhäufung)..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke
kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 |