Schweden  -  Magmatite  -  Ragunda-Quarzporphyr

 
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 148:
Ragunda-Quarzporphyr
"... Grundmasse rotbraun, rot oder blaugrau, für das bloße Auge dicht; rotbraune Variante verwittert hellrot; hellrote bis rotbraune Feldspateinsprenglinge (Tafeln, manchmal schmalrechteckig) bis 10 mm; abgerundeter Quarz bis 5 mm; Quarzeinsprenglinge zuweilen mit Aureole; Neigung zu Sphärolithbildung in der Grundmasse (manchmal, und dann nur mit Hilfe der Lupe erkennbar).

Angaben über den Quarzporphyr verdanken wir Högbom (1899), Van der Kley & De Vries (1946) und Hesemann (1936, 1975). Das Gestein hat eine blaugraue, graubraune, rotbraune oder rote, selten schwarzgraue Matrix. Darin liegen ziemlich viele hellrote bis rotbraune, tafelförmige (mitunter länglich rechteckige) Einsprenglinge aus Orthoklasperthit und einige aus Plagioklas, beide in den Abmessungen von 1 – 10 mm. Ferner enthält das Gestein 0,5 – 5 mm große, graubraune oder graue, runde bis bipyramidale Quarze. Es gibt auch Varianten, in denen der Quarz unregelmäßig begrenzt oder ellipsenförmig ist. Weniger häufig kommen auch Einsprenglinge aus Mikroklinperthit vor. Hornblende und Ägirin sind in wechselnden Anteilen vorhanden und bilden kleine Flecken im Gestein. Bei starker Verwitterung geht die Grundmasse des rotbraunen Typs in hellrot über; die Kalifeldspäte sind dann ebenfalls gebleicht, ihre Farbe bleibt jedoch etwas dunkler als die Matrix.
Feldspat und Quarz der Grundmasse zeigen eine schwache Neigung, radialstrahlige Kugeln zu bilden. Diese nehmen zahlenmäßig zu in dem Maße, wie die Masse feinkörniger wird; vor allem in den für das bloße Auge dichten Typen kommt dieses Gefüge vor. Darüber hinaus nimmt dabei der Anteil an graphisch verwachsenem Quarz und Feldspat zu und ganz besonders der an schönen, sehr feinen granophyrischen Verwachsungen. Ferner finden sich vereinzelt schöne sphärolitische Formungen in der Grundmasse; auch sind hier und da radialstrahlige Quarz-Orthoklas-Aggregate entlang der Ränder der Einsprenglinge ausgebildet und mit ihnen verwachsen. Und es kommen zuweilen Quarzeinsprenglinge vor, die von einer Aureole aus gleichmäßig orientierten Quarznadeln umgeben sind. Diese besonderen Bildungen sind sehr klein, aber die konzentrisch-schaligen (lithophysenartigen) Gebilde, sowohl die Aureolen als auch die Kügelchen sind mit der Lupe manchmal gut zu erkennen.
Der beschränkte Umfang des Gesteins in situ bringt mit sich, dass Geschiebe sicher selten sein werden. Wie der Ragunda-Syenitporphyr kann auch der Quarzporphyr mit Rödö-Porphyren verwechselt werden. Ein Gang aus blaugrauem Quarzporphyr mit mikroskopisch kleinen Sphärolitbildungen aus dunkelgrüner Hornblende (Arfvedsonit) in Strömsund im nördlichen Jämtland (Frödin 1919) schließt in jeder Hinsicht an die Ragunda-Serie an..."
Zandstra J. G.: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988, S. 148
 
 
  1 

Ragunda-Quarzporphyr, polierte Fläche eines Flussgerölls,  
  Flussschotter des Indalsälvs, Järkvissele E-Kraftstation,
26 km SSO von Bispgården,
  Sgl. R. Hanning 1990
 
  1a  
  Ragunda-Quarzporphyr, polierte
  Fläche eines Lokalgeschiebes,
  FO: Rävanäset b. Hammarstrand,
  ex coll. v. d. Heide
  Sgl. Eiszeit-Haus Flensburg
 
  2   

Ragunda-Quarzporphyr, Hammarfall, vermutl. gek. von Krantz, Bonn,   
Sgl: Nordische Vergleichssammlung der Universität Greifswald     Etikett
[Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de]
   
  3   
  Ragunda-Quarzporphyr,
  Flussgeröll (polierte Fläche),
  Järkvissele E-Kraftstation am 
  Indalsälv, ca. 40 km SSO von
  Ragunda,
  Sgl. R. Hanning 1996
Vergleichbare Geschiebefunde:  
  3b   
 
     Quarzporphyr,
   Typ Ragunda-Quarzporphyr
   polierte Fläche eines Strandsteins,
   FO: Broager, Borreshoved, DK
   ex coll. U. Treter
   Sgl. Eiszeit-Haus Flensburg
   
  3c   

Quarzporphyr, Typ Ragunda-Quarzporphyr,
polierte Fläche eines Strandsteins, FO: Rerik Strand, MV
ex coll. U. Treter Sgl. Eiszeit-Haus Flensburg
   
   4  
  Ragunda-Quarzporphyr,
  polierte Fläche,
  Flussgeröll im Indalvsälv,
  Järkvissele Kraftstation,
  Landstr. 86, ca. 26 km SO Bispgården,  
  Sgl. R. Hanning
1990 

   
   5  
 
 






  Ragunda-Quarzporphyr
,
  Steinbruch Flakamyra,
  ca. 5 km N Bispgården,
  Sgl. R. Zwirner 2007
  auf der Karte: Nr. 16 (16a)
   
  6   
 
   Quarzporphyr,
  (Ragunda-Quarzporphyr), 
  Nahgeschiebe,
  FO: eh. Kiesgrübe NE Hulsjö
  SW Kopparberg, SE
  Aufnahmen mit nasser Oberfläche
  6b   
 
   Ragunda-Quarzporphyr,
   polierte Fläche eines Strandsteins,
   FO: Voderupklint, Aerø, DK
   leg. Wilske 2008 coll. U. Treter
   im Eiszeit-Haus Flensburg
   
  7  
    Ragunda-Quarzporphyr mit Kontakt (Basische Gangfüllung mit
    abgesprengten Feldspatkristallen)
    Steinbruch Flakamyra, ca. 5 km N Bispgården,
    Sgl. R. Zwirner 2007

   
  8    

  quarzführender Felsitporphyr, 2 Ex.
  SW-Hang des Storberget, ca. 3,2 km N Döviken, Sgl. R. Zwirner 2007
  auf der Karte: Nr. 15
 
   
  9   
 
 





  quarzführender Felsitporphyr
  Steinbruch Flakamyra,
  ca. 5 km N Bispgården,
  Sgl. R. Zwirner 2007
  auf der Karte: Nr. 16
   
  10   

Ragunda-Quarzporphyr, Lokalgeschiebe Rävanäset (mit Schliff-Fläche),
ex coll. von der Heide, Geschiebesammlung im Eiszeit-Haus Flensburg
Dichte, splittrig-harte, schwarze Grundmasse mit kleinen helleren Feldspateinsprenglingen und vielen kleinen dunklen Quarzen.
   
   
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