Schweden - Magmatite - Ragunda-Granitoide
"... Nach Högbohm
(1909) und Kornfält (1976) ist das Ragunda-Massiv aus
sauren Graniten aufgebaut, die als
Ragunda-Granite bekannt sind. In der
Nähe von basischen Gesteinen geht der Granit in
Syenit und
Monzonit
über. Die Verbindung zwischen den sauren und den basischen Gesteinen
wird sichtbar in der Ausbildung von Adern aus
Granophyr, mit denen das
saure Magma die basischen Gesteine durchdrungen hat, außerdem aus porphyrischen Gangfüllungen im Gabbro. Es handelt sich hier
offensichtlich um Intrusionsbrekzien, wobei Teile des Gabbros von dem
Granit aufgenommen wurden. Der Charakter des Gabbros wurde dabei stark
verändert; es entstanden sowohl Quarzgabbros als auch
Gabbrobrekzien.
Das Alter der Ragunda-Gesteine ist präkambrisch und stimmt mit den Rapakivigraniten andernorts in Nordschweden und in Finnland überein. Die sauren Vertreter von Ragunda zeigen eine klare Verwandtschaft mit Rapakivis. Die Rapakivi-Merkmale, wie Kalifeldspäte mit einem Mantel aus Plagioklas, sind im Ragunda-Granit jedoch weniger deutlich und weniger häufig..." (Zitat aus Zandstra 1988 S. 136, s. u.) |
Das komplex aufgebaute Ragunda-Massiv enthält viele Gesteine in Übergangsformen. |
Handstücke aus dem Anstehenden: Universität Greifswald, Geozentrum Hannover, BGR Berlin u. a.: |
Ragunda-Rapakivigranit: |
S Ragunda (Station) | S Ragunda (Station) | S Ragunda (Station) | Hammarstrand |
Hammarstrand | LG Järkvissele | W Ragunda | E Ragunda |
NW Ragunda Bahnhof | NW Ragunda Bahnhof | Hammarstrand | Hammarstrand |
Ragunda Station | Ragunda Station | Ragunda Station | Gisselgård |
Middagsberget | E Stadsberget |
Kleinkörnige Ragunda-Granite: | |||
Storberget | Storberget | Ragunda Station | Aplitgranit |
Ragunda-Granophyr: | |||
Kullstaberget | Krångede | Ragunda Station |
Ragunda-Syenit: |
gewöhnlicher Typus | Typ Döviken | feinkörnige Form | Quarzsyenit |
Ragunda-Monzonit: | |||
E Ragunda |
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 140: "... Ragunda-Granit ist das häufigste Gestein des gleichnamigen Massivs. Er ist von Ort zu Ort unterschiedlich in Färbung, Korngröße und Gefüge (Kornfält 1976). Die Farbe ist meistens blassrot, wohl auch graurot, braunrot oder fleischfarben. Gewöhnlich ist der Habitus porphyrisch durch das Auftreten von circa 1 cm langen, rechteckigen Kalifeldspäten. In dem porphyrischen Ragunda-Granit ist die Korngröße der Matrix 1 – 2 mm. Der weniger häufige gleichkörnige Ragunda-Granit enthält keine großen Feldspäte, ist im Übrigen aber identisch mit der porphyrischen Form, jedoch mit einer manchmal etwas gröberen Matrix. Die Kalifeldspäte sind perthitisch. In der Verwitterung wird dieser Aufbau (Äderchen und Schlieren) auch mit der Lupe erkennbar. In manchen Varianten des Ragunda-Granits kommt fast aller Plagioklas als „Flicken“ (eine Art „Patchwork“) im Kalifeldspat vor, manchmal bilden diese Flicken zusammen ein Band im Randbereich der Kalifeldspäte, eine Art Ummantelung darstellend. Der Plagioklas kann sich jedoch auch genau im Kern zu zusammenhängenden Partien vereinigen, wie es auch Rödö-Gesteine zeigen. Die Mehrheit des Plagioklas’ wird aber in der Regel als eigenständige Kristalle ausgebildet; das Mineral ist trübe auf Grund von Umwandlung, und die Farbe ist heller als die des Kalifeldspat. Die großen Kalifeldspäte sind nicht selten als Karlsbader Zwillinge entwickelt. Der Quarz bildet 2 – 5 mm große, mehr oder weniger abgerundete, der Anlage nach idiomorphe Kristalle; mitunter kommen Einschlüsse aus Feldspat vor. Weniger häufig zeigt der Quarz eine Tendenz zu einigermaßen kranzförmiger Anordnung oder es liegen Quarzkörner in Gruppen zusammen. Die Biotitplättchen messen 1 – 3 mm; sie sind oft chloritisiert und enthalten nicht selten Einschlüsse aus dunklen Mineralen und Zirkon. Wenn Hornblende vorkommt, findet sie sich zusammen mit Biotit und Erz in kleinen Aggregaten. Der Anteil an Hornblende ist stets kleiner als 1 %. Andere Akzessorien: rötlicher oder gelbbrauner Allanit (eine Epidot-Varietät), Flussspat, Titanit, gewöhnlicher Epidot, Apatit. Vereinzelt tritt ein miarolitischer Hohlraum mit frei gewachsenem Quarz und Feldspat auf. Kornfält (1976) gibt als durchschnittliche Zusammensetzung an (vol. %): Kalifeldspat 47 Quarz 32 Plagioklas + Umwandlungsprodukte 16 Biotit / Chlorit 3 Akzessorien 2 ..." Zandstra J. G.: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988, S. 140 |
Literatur (Auswahl): Ahl M. et al. 1997: Rapakivi granites and related rocks in central Sweden, 7th International Symposium on Rapakivi Granites 1996, University of Helsinki, Finland. Exkursion Juli 1996, SGU series Ca 87, Uppsala 1997 Åhäll K.I. et al. 2000: Episodic rapakivi magmatism due to distal orogenesis?...in: Geology, Cpoyright GSA. Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen S. 80 Högbohm A.G. 1909: The igneous rocks of Ragunda, Alnö, Rödö and Nordingrå Geologiska Föreningens i Stockholm Förhandlingar Holmquist P. J. 1906: Studien über die Granite von Schweden, Bulletin of the Geological Institutions of the University of Upsala 1906 S. 104 Lundegårdh P. & Laufeld S. 1984: Norstedts stora Stenbok ; Mineral, Bergarter, Fossil , Stockholm (Norstedt & Söner Förlag) Rämö O.T. et al. 1993: One hundred years of Rapakivi Granites, Mineralogy and Petrology (1995) 52, 129-185 Zandstra J.G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 S. Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden, Nr. 83 - 89 |
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