Schweden - Magmatite - Östergötland-Granite
Östergötland ist eine petrographisch
heterogene Region - wie ein Blick auf die Geokarte zeigt (siehe
punktierte Markierung des Läns in nebenstehender Skizze aus
www.kristallin.de.) Der südwestliche Teil wird geprägt von Granitoiden des TIB, der Nordosten von den Metamorphiten der Svecofenniden. Im Südwesten umfasst die Provinz daher ein ausgedehntes Granitgebiet (= rot, mit eingeschalteten Vulkaniten = gelb). Nördlich davon zieht vom Vättern-Graben ein Senkungsgebiet nach Osten bis zum Roxen, von Gesteinen des phanerozoischen Deckgebirges gefüllt (= grünliche Farben: Kalkstein, Sandstein, Schiefer). Im Norden schließt daran querüber ein zwar lückiger, aber doch erkennbarer Gürtel von Granitintrusionen an (rot gekennzeichne-te Vorkommen) - vom Askersund-Granit (im Örebro Län) nördlich des Vättern über die Östergötland-Granite der Tjällmo-Vättern-Zone, das Finspång-Gebiet bis zu den Graversfors-, Stavsjö und Jönåker-Graniten, diese bereits umgeben von älteren svecofennischen Gesteinen. Die Granite dieser Reihe von Vorkommen sind sowohl in ihren Gefügen als auch in ihrer Altersstellung etwas unterschiedlich - die ältesten sind der Askersund-Granit im Westen und die Stavsjö und Jönåker-Granite im Osten. Der Graversfors-Granit wird als jüngste Intrusion dieses Gürtels datiert. |
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Unter der Bezeichnung Östergötland-Granite
werden grobkörnig-porphyrische Granite des Filipstad-Granittypus
beschrieben, wie sie insbesondere in der Tjällmo-Vättern-Zone
sowie in der Region um Linköping und in einem breiten Streifen
im Granitgebiet des südlichen Östergötland vorkommen. Dort
schließen sie an die Småland-Granite an und bilden verschiedene
Übergangs- bzw. gemeinsame Varianten aus. Daher macht die
Bezeichnung Småland-Östergötland-Granite1 Sinn.
Geschiebe dieses Typs sind hinsichtlich einer eng lokalen Herkunft
kaum festzulegen, sie deuten auf eine Herkunftsregion
hin. |
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Handstücke aus dem Anstehenden, BGR Hannover, Sgl. Torbohm und Wilske: | |||
Filipstad-Granittypus in der Tjällmo-Vättern-Zone: | |||
S Mäselköp, SW Falla | NW Tolskepp | W Bonnorp, N Roxen | W Skärblacka |
E Grensholm, N Roxen |
Augengranite um Linköping: |
S Linköping | W Nykil | Frössla, E Vikingstad | Berga, S Vikingstad |
NE Harg Kyrka | E Mjölby |
Geschiebefunde: | ||||
FO: Fyns Hoved, DK | FO: eh. KG Frörupsand | FO: Stohler Kliff, SH | FO: Johannistal, OH |
FO: Stohler Kliff, SH | ||||
Literatur: Åhäll K.-I., Larson S. Å. 2000: Growth-related 1.85-1.55 Ga magmatism in the Baltic Shield; a review addressing the tectonic characteristics of Svecofennian, TIB 1-related, and Gothian events, GFF 122, 2 S. 193-206 Åhäll K. I., Connelly J. N. 2008: Long-term convergence along SW Fennoscandia: 330 m.y. of Proterozoic crustal growth [Precam Res 161 (2008) 452–472] Högdahl K. et al. 2004: The Transscandinavian Igneous Belt (TIB) in Sweden: a review of its character and evolution. GSF, Espoo, Finland 2004 Persson P. O., Wikström A. 1993: A U-Pb dating of the Akersund granite and its marginal augen gneiss. GFF 115, S. 321-329 Smed P. / Ehlers J.: Steine aus dem Norden, Borntraeger 2002 (Nr. 97) Vinx R. 2016: Steine an deutschen Küsten |
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