Schweden  -  Ganggesteine  -  Schonen

  Eruptivgänge in Schonen  
  Die Eruptivgänge des Perm in Schonen (gezeichnet nach Angaben der Geologischen Karte des SGU 1986, Blatt Malmö)     
     

Das alte Grundgebirge in Schonen ist von Schwärmen jüngerer (silurischer) Eruptivgänge durchsetzt, die im Allgemeinen  nordwestlich-südöstlich ausgerichtet liegen. Dabei sind im Wesentlichen dreierlei Typen von Ganggesteinen zu unterscheiden:

1. Am häufigsten anzutreffen sind graue, grüngraue oder schwarze Quarz-Dolerite, gelegentlich in beträchtlicher Gangbreite.
Im Nordwesten von Schonen sind sie gehäuft feldspatführend (schmale helle Plagioklasleisten), fein- bis mittelkörnig. Sie werden von T. Geisler als "Nordwest-Dolerit" beschrieben.
Aphyrische Quarz-Dolerite wurden früher nach dem Hauptvorkommen als Konga-Diabas bezeichnet. Sie sind fein- bis mittelkörnig, in der Gangmitte auch grobkörnig (gabbroid).
Häufig treten vereinzelt mit Calcit (oder Chlorit) gefüllte Mandeln auf. Es gibt blasenreiche Varianten, die außer diesen Mineralen weitere Tonminerale und Quarz anreichern.
Eine Ausnahmeform stellt der rötliche Öved-(Frualid)-Diabas dar.
2. Weniger verbreitet und durchweg geringmächtig sind augit- und olivinführende, kalkreiche Intrusionen (Lamprophyre). Sie sind durch ihren Mineralreichtum meist auch im Geschiebe gut zu erkennen. Zum Mineralbestand gehören ferner Biotit oder Hornblende u. w. Vereinzelt sind runde, felsische Einschlüsse (Ocelli) festzustellen. Blasenreiche Formen (Schonen-Melaphyr) treten vor allem im Südosten auf.
3. Eine Besonderheit stellen die rötlichen Kullaite als Feldspat-Mischgesteine dar. Der schöne Porphyrsyenit von Torpa Klint kann als eine Variante betrachtet werden.

Literatur (Auswahl):

Obst K. 1999: Die permosilesischen Eruptivgänge innerhalb der Fennoskandischen Randzone (Schonen und Bornholm) - Untersuchungen zum Stoffbestand, zur Struktur und zur Genese. Greifswalder Geowissenschaftliche Beiträge 7/1999 S. 1-121
Geisler T. 1996: Die permokarbonischen Dolerite in Schonen, Südschweden: petrographische und petrochemische Charakterisierung und ihre Bedeutung als Leitgeschiebe. Archiv für Geschiebekunde Bd. 2.
Klingspor Inger 1976: Radiometric age-determination of basalts, dolerites and related syenite in Skåne, southern Sweden. GFF, 98, 3 September 1976 , 195 - 216
Hesemann J.1975. Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, S. 160/61, Geologisches Landesamt Krefeld.

 
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover u. a.:
Lamprophyr Torpa Klint
 Nordwest-Dolerit Frualid-Melaphyr blasenreicher Dolerit,Torpa Klint Lamprophyr,Torpa Klint
Dalby-Kullait Porphyrsyenit von Torpa Klint Diabas Dalby
Kullait, Dalby Kullait, Kullen Syenitporphyr von Torpa Klint Diabas, Dalby 
   
Konga-Diabas Lamprophyr (Geschiebefund)    
 
 
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