Oslo-Gebiet - Magmatite - Nordmarkit
Dieser helle, quarzhaltige Alkalifeldspatsyenit wurde
nach der Region Nordmarka nördlich Oslo benannt, wo er ein
großes Gebiet einnimmt. Er ist aber auch in anderen Teilen des
Oslo-Gebietes präsent. Entsprechend variantenreich ist sein
Auftreten. Nach Barth (1944) liegt sein Anteil an
den Plutoniten des Oslo-Grabens bei 28%. Er besteht
aus Kalifeldspat und Albit (83 %), Quarz (7 %), und kleinen
Mengen dunkler Minerale wie Biotit (5 %), Ägirin und Arfvedsonit
(3 %) sowie Nebenbestandteilen. Neben der unten beschriebenen Unterscheidung von zwei, in der mineralischen Zusammensetzung differierenden Typen treten in der Sammlungsliste von W. C. Brøgger Übergangsformen und intrusive Varianten auf. Die Pulaskite des Oslo-Gebietes sind nephelinarme bis nephelinfreie, auch quarzfreie (oder sehr quarzarme) Alkalisyenite, die mit zunehmendem Siliziumgehalt in Nordmarkit übergehen (Brøgger 1898 S.198). Im Allgemeinen enthalten sie wenig dunkle Minerale, erscheinen also recht hell (Ausnahme: das Gestein im Lågendalen). Barth rechnet sie den Nordmarkiten zu (1944 S. 84). Makroskopisch sind sowohl die feinkörnigen als auch die grobkörnigen Typen allenfalls im Quarzgehalt von den Nordmarkiten zu unterscheiden. Cohen & Deecke (Exkursion 1890) verwenden die Bezeichnungen Nordmarkit bzw. Pulaskit noch nicht. Die von ihnen als Glimmersyenit und Hornblendesyenit bezeichneten Gesteine (Nordische Vergleichssammlung Greifswald) entsprechen den Nordmarkiten bzw. Pulaskiten. |
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover, Naturkundemuseum Berlin, BGR Berlin, Universität Greifswald Sgl. A. P. Meyer u. a.: | |||
gleichkörniger Typus: | |||
Kirkbruddet (Brøgger 126) | Monsebråten (Brøgger 130) | Frankrige (Brøgger 131) | Grorud |
Gjelleråsen | Oslo o. A. | S Heivannet | Heivannet | FO: Hirtshals |
grobkörniger Typus: |
Ørfiskevand (Brøgger 127) | Sognsvand (Brøgger 129) | Holmenkollen | N Hakadal |
Grefsen-Syenit: |
Grefsenkollveien | Holmenkollen | Gjelleråsen | Linderudkollen |
SE Jevnaker | Sognsvann, N Oslo | Holmenkollen | Holmenkollen |
FO: Vigsø Bugt, DK | FO: Behrendsorfer Strand, SH |
kleinkörniger Typus: | |||
NO Grorud | E Bogstadvannet | Voksenkollen | Frognerseteren |
S Harestuvann | Godthåb |
halbporphyrischer Nordmarkit und Nordmarkitporphyr: |
Skjæggestad (Brøgger 132) | Trehörningen (Brøgger 132a) | Stenbruvand (Brøgger 133) | Stenbruvand (Brøgger 134) |
Stenbruvand (Brøgger 136) | Linderudbråten (Brøgger 138) | Augedalsbro (Brøgger 141) | Bygdøy (Brøgger 142) |
Skjærsjødammen (Brøgger 143) | Ullernåsen (Brøgger 143) | Bygdøy (Brøgger 148) | Bygdøy (Brøgger 149) |
SO Eidsvoss (Brøgger 156) | Grefsenkollveien | Grefsenkollen | Holmenkollen |
Moe | N Sørkedalen | N Hakadal | Oslo o. A. |
Grefsenåsen | Skrukkelisjøen | Holmenkollen | W Skrukkelisjøen |
weitere Varianten: | |||
Nordmarkitaplit (Brøgger 163) | Nordmarkit-Sphärolithfels (164) | Nordmarkit-Granophyr (165) | Nordmarkit-Sphärolithfels (166) |
Geschiebefunde: | |||
FO: Vigsø Bugt, DK | FO: Remmer Strand, DK | FO: Remmer Strand, DK | FO: Oddesund, DK |
FO: Oddesund, DK | FO: Oddesund, DK | FO: Oddesund, DK | FO: Oddesund, DK |
Nordmarkit mit rhombischen Feldspäten: | |||
(Steinbruch o. A.) |
Geschiebefunde (quarzarme Übergangsformen zum Pulaskit), Sgl. U. Treter und T. Langmann: | |||
FO: Lyngby Strand, DK | FO: Hanklit, DK | NG Slagentangen, N | |
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 389: Nordmarkit "... Haupttyp ist ein quarzhaltiger, fein- bis mittelkörniger, seltener grobkörniger Alkalisyenit (er sieht aus wie ein heller quarzarmer Granit); zuweilen porphyrisch; Hauptfarbe blass graurot, rotgrau oder (bei starker Verwitterung) hellgrau; wenige dunkle Minerale, u. a. Augit und Hornblende, als eckige Gebilde die Feldspäte umschließend, wie beim Larvikit. Nach Van der Kley & De Vries (1946) hat der Nordmarkit einen granitischen Habitus. Das beruht auf dem körnigen Gefüge und der mineralischen Zusammensetzung. So kann Quarz mit einem recht hohen Gehalt vorkommen. Oftedahl (1948) nennt Nordmarkit einen Syenit mit rechteckigen perthitischen Feldspäten sowie Ägirin und Amphibol als dunkle Bestandteile. Der Haupttyp des Nordmarkits ist gleichförmig rotgrau bis blassrot, und es sind vor allem die widerspiegelnden Alkalifeldspat-Kristalle, die noch für einige Abwechslung sorgen. Diese Feldspäte sind häufig trübe, wodurch der zonare Bau deutlich zu sehen ist. Die übrigen Minerale fallen gewöhnlich wenig auf. Quarz kommt als kleine Körner vor. Die dunklen Minerale sind in zu kleinen Konzentrationen anwesend, um die Gesamtfarbe zu beeinflussen oder zu beleben. Diese dunklen Minerale, hauptsächlich Anhäufungen von Biotit und/oder Hornblende, bilden gemeinsam eckige Figuren entlang der Ränder der Feldspäte, wie beim Larvikit oder Lardalit. Auch Erzkörner sind meist gut nachzuweisen. Nicht selten kommt hier und da ein ganz oder teilweise mit Kristallen zugewachsenes Loch vor. Gewöhnlicher Nordmarkit ist fein- bis mittelkörnig, mit Mikroklinsäulchen von 4 – 6 mm oder kleinere. Das Gestein tritt auch grobkörnig auf. Zusammensetzung aus zwei Analysen (vol. %), in Dietrich et al. 1965:
Nordmarkitporphyr ist in unverwittertem Zustand gelbrot bis grau. Er ist, wie durch McCulloch (1952) aus der Umgebung von Grefsen beschrieben, gefleckt durch graue Einsprenglinge aus Feldspat. Die fein- und gleichkörnige Grundmasse enthält in der Hauptsache Orthoklasperthit und Quarz sowie ferner, mit Abstand, Hornblende (Riebeckit oder Hastingsit); Apatit und Erz sind die wichtigsten Akzessorien. Als Einsprenglinge findet man im Allgemeinen nur 0,5 – 4,5 mm lange Orthoklase vor. Die Täfelchen haben mehr oder weniger die eigene Form ausgebildet (Abbildung in Huizinga 1965). Weniger häufig ist eine Variante mit ca. 5 mm langen Quarzeinsprenglingen; in dieser Unterart nehmen die Quarzeinsprenglinge und der Quarz in der Grundmasse zusammen ungefähr 30 % des Gesteinsvolumens ein. Im nicht porphyrischen Nordmarkit ist der Gehalt an Quarz, ausschließlich in der Grundmasse, viel geringer. Neben dem beschriebenen Typus kommen Varianten vor, in denen wenige Megakristen aus grauem oder grünlichem Feldspat auftreten. Mitunter zeigen diese großen Kristalle eine rhombische Form (Nordmarkit-Rhombenporphyr)..." Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 |
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Literatur: Barth T. F. W. 1944: Studies on the Igneous Rock Complex of the Oslo Region II. Systematic Petrography of the Plutonic Rocks. Skri. Norske Videns-akad. i Oslo, Mat.-naturvidensk. kl. 9 McCulloch, W. S. 1952: Studies on the igneous rock complex of the Oslo region. X. Geology of the Grefsen-Grorud Area, Oslo, Norway Skri. Norske Videns-akad. i Oslo, Mat.-naturv. kl. Neumann, E.-R. 1978: Petrology of the plutonic rocks in: Dons J. A.& Larsen B. 1977: The Oslo Paleorift. A Review and Guide to Excursíons. NGU Universitetsforlaget 1978. Oftedahl, C. 1948: Studies on the igneous rock complex of the Oslo Region. IX. The feldspars. Skr. Norske Videns.-Akad. i Oslo I. Mat.-naturv. Kl. I. 1948 No.3 Oftedahl, C., Dons, J. 1957: Geological Guide to Oslo and District. Oslo, 1957 Saether E. 1962: Studies on the Igneous Rock Complex of the Oslo Region. 18. General investigations of the Igneous Rocks in the area of Oslo. Skr. Norske Videns.-Akad. i Oslo I. Mat.-naturv. Kl. I. Ny Serie No. 1 Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden |
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siehe auch: http://www.ngu.no/upload/Publikasjoner/Special%20publication/SP11_02_Heldal.pdf |
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