Schweden - Metamorphite - Kristalliner Kalk / Marmor
"... Innerhalb der Leptitgebiete und, obwohl seltener, auch
innerhalb gewisser Gneise kommen mehr oder minder mächtige Lager
und lang gestreckte Stöcke von kristallinisch körnigem
Kalkstein oder Marmor (Urkalkstein) vor. Dies ist
hauptsächlich der Fall im östlichen Teil von Mittelschweden,
nämlich im östlichen Värmland, in Närke, Västmanland, im
südlichen und östlichen Dalarne, in Uppland, Södermanland und
Östergötland, in welchen Gegenden das Gestein mehrorts teils für
architektonische Zwecke und zur Herstellung von
Schmuckgegenständen, teils zum Kalkbrennen ausgebeutet wird. Der
Marmorbruch des Kolmarden am Bräviken sowie Claestorp,
Groppetorp, Mölnbo und Vrä in Södermanland sind bekannte Orte
für die Verwertung des Marmors zu Bauzwecken. Der daselbst
gebrochene Stein (sog. Kolmårdsmarmor) ist grünflammig und
grüngeädert. Ein schöner, weißer Dolomitmarmor von Ekeberg
nördlich vom See Hjälmaren in Närke hat während der letzten zehn
Jahre in großem Maßstabe zu baulichen Zwecken Verwendung
gefunden. Von früher bearbeiteten, nun aber nicht weiter
ausgebeuteten Vorkommnissen von Marmor mit roten, gelben und
weißen Farbennuancen seien erwähnt die bei Singö in Roslagen,
Vattholma in Uppland, Gistad in Ostergötland sowie die an den
Seen Vikern und Älvlängen in Västmanland, bei Dylta in Närke und
Vinskär in Uppland. Ein am westlichen Malsjö in Värmland vorkommender, weißer und blauweißer, schwach durchscheinender Marmor dürfte sich gut zur Verwendung für architektonische Zwecke eignen..." aus: E. Erdmann "Geologie von Schweden", ein Beitrag in dem 1913 von der Kgl. Regierung in Auftrag gegebenen Historisch-statistischen Handbuch zum Königreich Schweden. Seine Beschreibungen sind zwar inzwischen gut hundert Jahre alt, vermitteln aber immer noch einen guten, allgemeinen Überblick. Die mittelschwedische Leptit-Formation ist reich an Vorkommen von kristallinem Kalk (Marmor), meist sind sie verknüpft mit Erz-Lagerstätten. Vorrangig bekannt sind Långban, Nordmarka, Falun, Sala, Dannemora... Der in dieser Region in Form langgestreckter Linsen vorliegende kristalline Kalk (als Kalk-oder Dolomit-Marmor), wurde über lange Zeit abgebaut, einerseits um die mit ihm verbundenen Erzlager zu erschließen, darüber hinaus um als Branntkalk Zuschlagstoff in der Eisenverhüttung zu sein. In den 1970er Jahren wurde die Eisenerzproduktion in Mittelschweden eingestellt, aber der vorhandene Dolomit wird an mehreren Orten weiterhin abgebaut und in verschiedenen Industrien eingesetzt. Heute (2002) arbeiten noch Dolomit-Steinbrüche in Glanshammar (bei Örebro), Gåsgruvan (bei Persberg), Fanthyttan (bei Lindesberg) und Sala (Tistbrottet).1 |
Gesteinsbeispiele aus verschiedenen Vorkommen, Universität Greifswald, BGR Hannover, Sgl. M. Bräunlich und Wilske: |
Kolmården | Sala | Dannemora | Gåsgruvan |
Gropptorpsmarmor | Ekeberg-Marmor | Bränntlyckan | |
Literatur: 1Wik, N. G. 1999: A review of industrial minerals in Sweden: deposits and production 1999. GUS Lund 1999 Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen S. 179ff (ausführlich) Högberg E. 1962: Calcite and dolomite relations in Svecofennian carbonate rocks." GFF 84.3 S. 283-310. 2 empfehlenswerte Links: http://geologische-streifzuege.info/marmor/ http://geologische-streifzuege.info/marmorvorkommen-in-mittelschweden/ |
zur
Übersichtskarte
Sala (Lokalität 7) zu Kolmården-Marmor zu Marmor von Dannemora |
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