Oslo-Gebiet  -  Vulkanite  -  Oppkuven-Ignimbrit

       
  Östlich des Krogskogen-Lavaplateaus existiert eine Sequenz von sechs Calderen, die aneinandergereiht in nord-südlicher Richtung liegen und teilweise ineinander verschachtelt sind: die Bærum-, Kampen-, Oppkuven-, Heggelia-, Svarten- und Øyangen-Caldera. Geologische Hinweise deuten darauf, dass Oppkuven die älteste und Øyangen die jüngste der sechs ist. Einige der Calderen weisen gut entwickelte oder Reste von Ringdeichen und von zentralen Lava-Domen auf. Innerhalb der Calderen kommen basaltische Laven vor, verschiedene Arten von felsischen Intrusionen und verschiedene Arten von fel-sischen Ignimbriten, alle gleichermaßen extrusiv als auch in Form von Intrusionsbrekzien. Es treten auch einige Sedimente auf. Es wird angenommen, dass die Calderen vor ihrem Einsturz als basaltische Zentralvulkane began-nen, von denen nur Überreste erhalten sind. In den Calderen Øyangen, Heggelia, Kampen und Bærum gibt es große Basaltmengen, aber keine in Oppkuven und nur sehr wenig in Svarten. Die Zusammensetzung der Ignim-brite variiert von trachytisch in Øyangen bis zu eher rhyolithisch in Bærum und Oppkuven.
Die Datierung ergab insgesamt ein Alter von 276,7 bis 272 Mio. Jahren.   (Hinweise in Corfu F. u. Larsen B. T. 2010)

        
           bearbeitete Kartenskizze nach B. T. Larsen (im Aufsatz 
          "Supervulkaner" in: Årets hefte von Ringerike, 2010)   
 
 
In den Publikationen von B. T. Larsen, die diese Calderen behandeln, wird das Bild eines hellen Schweißtuffs aus der Oppkuven-Caldera abgebildet  -  eines Gesteins, das der hellen Variante des Oslo-Ignimbrits entspricht (hier).
Henrik Arildskov, dänischer Kristallin-Kenner und umfangreicher Sammler insbesondere für den norwegischen Raum, hat in-situ Handstücke des hellen wie auch eines schwarz-grundigen Schmelztuffs (Ignimbrits) aufnehmen können  - am Torpåsen, in der Oppkuven-Caldera unmittelbar nördlich des Sees Søndre Heggelivatnet. 
 
Ein Handstück des hellen Oppkuven-Ignimbrits von der Lokalität Nr.1 (Karte), Aufnahmen H. Arildskov
       
Die drei Proben des dunklen, schwarz-grundigen Typs enthalten Fragmente von felsitischem Porphyr, Akerit und Kjelsåsit. Der dritte der Steine, ein loser Stein am Ort, ist verwittert, zeigt aber in einer kleinen Bruchfläche (rechts unten) seine schwarze Grundmasse. (Lokalität Nr.2) Aufnahmen H. Arildskov
 
H. Arildskov bestätigte das nachfolgende Geschiebe (FO: Nordküste der Insel Fur, 2009) als Oppkuven-Ignimbrit (Oppkuven-Schmelztuff). Die schwarze Grundmasse ist splittrig hart, stellenweise glasartig. Es können viele Fetzen und Bruchstücke (teils mit aufgelösten Rändern) von Felsitporphyr, Kjelsåsit und Syenit in unterschiedlichen Größen erkannt werden.      leg. H. Wilske Sgl. Eiszeit-Haus Flensburg
 
 
   
 
Literatur:
Corfu F., Larsen B. T. 2020: U-Pb systematics in volcanic and plutonic rocks of the Krokskogen area: Resolving a 40 million years long evolution in the Oslo Rift. Lithos 376-377
Larsen B. T. 2010: Supervulkaner in: Heftet Ringerike 2010
Larsen B. T. 1978: The Oslo paleorift - A review and guide to excursions. Excursion 5. Krokskogen lava area. NGU 337, 143-162
       
 
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