Oslo-Gebiet - Vulkanite - Basalt
Der Magmatismus im Oslo-Graben als eine Serie von
vulkanischen Ereignissen über einen langen Zeitraum (vom späten
Karbon bis in das Perm) hinterließ ein reiches Spektrum an
vulkanischen Gesteinen. "Die Abfolge begann mit einer wechselnden Folge von Basalten und Rhombenporphyren von Spalten her mit vielen Einzellava-Strömen, setzte die Eruptionsserie mit 13 Schichtvulkanen (heute Calderen von Vesuv- und Ätna-Größe) und um Trachyte vermehrt fort und endete in einer Serie von Rhyolithen, Trachyten, Tuffen, Ignimbriten... und Agglomeraten..." (Hesemann S. 207). Kleine, isolierte Essexit-Vorkommen zwischen Tyrifjorden und Randsfjorden werden als Pfropfen von Vulkanschloten verstanden. |
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover, Naturkundemuseum Berlin, BGR Berlin, Uni Greifswald und Sgl. A. P. Meyer, Berlin: |
Augitporphyrischer Basalt (nach Brøgger: "Essexitmelaphyr", nach Oftedahl: "Pyroxenbasalt"): | |||
Holmestrand (Brøgger) | Sølvsberget | N Holmestrand | Holmestrand |
Øverland | Ringkollstua | FO: Ærø, DK | |
Augit- und plagioklas-porphyrischer Oslo-Basalt (nach Oftedahl der häufigste Typus des Oslo-Basalts) | |||
Holmestrand | Holmestrand | N Holmestrand | Moss |
S Burudvann | |||
Plagioklasbasalt (nach Brøgger: "Essexitporphyrit", "Labradorporphyrit"): | |||
Holmestrand (Brøgger) | NW Borrevannet (Brøgger) | Sørkedalen (Brøgger) | Huken, Grorud |
N Kolsås | Grorud | W Badedammen | W Badedammen |
Saetersen | NW Bærums Jernverk |
Epidotreiche (alterierte) Plagioklasbasalte: | |||
Øverland | Murenveien (N Øverland) | Nes Sundvollen | Nes Sundvollen |
Oslo-Basaltmandelstein (nach Brøgger: "Essexitmelaphyr-Mandelstein"): | |||
Holmestrand (Brøgger) | Freberg (Brøgger) | See Meitjern | See Meitjern |
Kolsås | N Drammen | N Drammen | FO: Ertebølle, DK |
FO: Ertebølle, DK | FO: Skærbæk Klint, DK | ||
Alkalibasalte von Skien: | ||||
NE Skien | NE Skien | Eidangerfjord | NE Skien | |
Basalte vom Langesundfjord: | |||
Låven | Nevlungshavn | Mølen | Mølen |
Trachyt: | |||
Brandukampen |
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 416: | |||
Oslo-Basalt "... Grundmasse dunkelgrau bis schwarz, dicht bis sehr feinkörnig; häufig cm große Einsprenglinge aus schwarzem Augit und / oder sehr schmalem Plagioklas sowie kleineren aus umgewandeltem Olivin. Es ist nicht möglich, sämtliche Basalt-Geschiebe, die aus dem Oslogebiet stammen, von südschwedischen Basalt-Typen zu unterscheiden. Namentlich die dichten Typen ohne Einsprenglinge und ganz allgemein die kleinen Geschiebe werden schwer nach der Herkunft einzuordnen sein. Hier gilt ganz besonders, dass die komplette Geschiebegesellschaft wesentliche Hinweise über die Herkunft geben kann. So macht das Fehlen von weniger seltenen Oslogesteinen, speziell des auffallenden und einfach zu erkennenden Rhombenporphyrs, aber auch des Nordmarkits und Larvikits, die Anwesenheit von Oslo-Basalt sehr unwahrscheinlich. Das wird deutlich, wenn wir realisieren, dass die drei erstgenannten Gesteine zusammen eine Oberfläche von 4.000 km² einnehmen und Basalt rund 200 km² abdeckt. In Übereinstimmung mit Oftedahl (1952, 1960 a, 1960 b, siehe auch Meyer 1969) werden die drei folgenden Haupttypen unterschieden (die Bezeichnung der Typen wurde durch den Autor auf der Grundlage von Feldmerkmalen gewählt). Augit-porphyrischer Oslo-Basalt hat eine dichte, schwarze Grundmasse mit Einsprenglingen („Knubbeln“) aus Olivin und aus Augit. Manchmal sind auch Megakristalle aus Plagioklas vorhanden. Die Augitkristalle fungieren allerdings als Blickfang. Die reichlich vorhandenen, kurzprismatischen, idiomorphen Einsprenglinge erreichen eine Länge bis 15 mm. Die Olivinkristalle sind klein, meist maximal 4 mm, oft kleiner. Durch Umwandlung ist ihre Farbe rötlich oder bräunlich. Diese Olivin-Pseudomorphosen bestehen aus dichtem, trüben Aggregaten aus Serpentin, Quarz, Kalkspat und Eisenstaub. Unverwandelter Olivin ist aus Oslogesteinen nicht bekannt (Oftedahl, in Holtedahl 1960). Die Abmessungen der Einsprenglinge bilden einen Unterschied zum Schonenbasalt, in dem die Megakristen eine Länge von 1 mm gewöhnlich nicht überschreiten. Durch Brögger wurde dieser Typ „Essexitmelaphyr“ und „melaphyrischer Basalt“, durch Oftedahl „Pyroxenbasalt“ genannt. Aus dem Labor stammt die für Geschiebesammler irreleitende Bezeichnung Olivin-Plagioklas-Basalt. Augit- und plagioklas-porphyrischer Oslo-Basalt enthält viele Augit- und viele Plagioklaseinsprenglinge, neben einigem Olivin. Auf Grund von Feldforschung kam Oftedahl zu dem Schluss (1960 a), dass dieser die häufigste Form von Basalt im Oslogebiet ist. Feldspat-porphyrischer Oslo-Basalt hat eine sehr feinkörnige, grauschwarze, nephelinhaltige Grundmasse mit einer ophitischen Textur. In dieser Matrix befindet sich eine wechselnde Anzahl kleiner oder großer, weißer Feldspatkristalle. Die Kristalle, es handelt sich um Plagioklas (Labradorit), erreichen eine Länge bis 1 bis 4 cm. Diese Plagioklase zeigen häufig einen zonaren Aufbau und sind auffallend dünn, tafelförmig (Dicke der Kristalle 1/10 der Länge). Sie liegen mitunter einigermaßen liniert und betonen dann das fluidale Gefüge. Es kommt vor, dass das Gestein mehr oder weniger cumulophyrisch ist auf Grund einer gruppenweisen Bündelung von einander in kleinem Winkel kreuzenden, großen Feldspäten. In der älteren Literatur sind für diesen Typus Namen wie Labradorporphyrit und Essexitporphyrit in Verwendung; der wissenschaftliche Name ist Olivin-Trachytbasalt. Nicht porphyrischer Oslo-Basalt ist sehr feinkörnig, dunkelgrau, ophitisch; es existiert auch eine blauschwarze Variante. Die Matrix des dunkelgrauen Typs enthält kein Olivin oder Nephelin, dagegen aber einigen Quarz und Orthoklas (zusammen ca. 20 vol. %), es handelt sich hierbei um Trachytbasalt. Oslobasalt-Mandelstein, früher (Essexit-)Melaphyr-Mandelstein genannt, nimmt im Oslogebiet eine kleine Fläche ein. Ein Strandstein von Nordjütland zeigt ein kennzeichnendes Gesamtbild: eine sehr fein ophitische, etwas violett getönte, schwarzgraue Matrix (Lupe: Verwitterungsrinde!), die dicht besetzt ist mit einfachen Einsprenglingen und Mandeln (Foto 112 auf S. 419). Die Einsprenglinge bestehen sehr überwiegend aus dunkelgrünem, transparentem, teilweise trüb-bräunlich umgewandeltem Olivin (0,1 – 9 mm) und schmalen Plagioklasleisten (0,2 – 2 mm). Beide Minerale sind zum Teil zu unregelmäßigen Gruppen vereint, ohne dass diese Schwärme eine bestimmte Ausrichtung zeigen. Die in großer Zahl vorhandenen, einige mm großen, kugelförmigen Mandeln sind meist mit einer trüben, rosafarbenen Substanz gefüllt. Manche haben zusätzlich einen dunklen Kern. Ferner gibt es Mandeln, die sehr dunkel sind und nur eine schmale, rosafarbene Schale haben. Im Allgemeinen besteht die Füllung der kugelförmigen Höhlungen solcher Mandelsteine aus Kalkspat. Die angegebenen Abmessungen der Einsprenglinge und Mandeln sind nicht festgeschrieben. Es gibt auch Varianten mit einer anderen Größe, Anzahl und anderen Gegebenheiten der Megakristen und Mandeln, vor allem mit Pyroxen als dominierendem Einsprengling. Alle Mandelsteine sind natürlich Lava-Gesteine und gehören daher nicht in die Nähe des Oslo-Essexit; siehe auch „Kogelkersantit“ (sphärolithischer Kersantit)..." Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 |
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