Oslo-Gebiet - Magmatite - Ekerit
Petrographisch ist Ekerit als Peralkalischer Riebeckit-Arfvedsonit-Granit
zu bezeichnen. Der Lokalname Ekerit wurde von W. C. Brøgger
auf Grund des kennzeichnenden Vorkommens S des Eikeren gewählt
und 1906 in sein Sammlungsregister aufgenommen. Le Maitre (2005): A local name for a peralkaline granite containing anorthoclase microperthite and small amounts of arfvedsonite and aegirine. (Tröger: Nr. 18) |
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover, BGR Berlin, Universität Greifswald u. a.: | |||
Sagen (Brøgger) | Gunhildrut (Brøgger) | Helgeren (Brøgger) | Myklevand (Brøgger) |
Løkka | NW Tryderud | Glitrehögda | Glitrehögda |
Hillestad-Caldera | Eikernveien | Eidsfoss | Ekeritpegmatit, (Brøgger) |
Ekeritporphyr: | |||
Skullestad (Brøgger) | Vines (Brøgger) | SSO Finnerud (Brøgger) | Vivestad (Brøgger) |
Geschiebefunde (Ekerit): | |||
FO: Ulbjerg Klint, DK | FO: Nissum-Bredning, DK | FO: Hohenfelder Strand, OH | FO: Remmer Strand, DK |
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 392: Ekerit "... Mittelkörnig, orange-rosa bis blassrot oder hellgrau; sehr reich an Alkalifeldspat (Perthit); Quarzgehalt eher niedrig bis hoch; arm an dunklen Mineralen (Hornblende); kein oder sehr wenig Biotit; Zentrum und Rand der Feldspäte häufig unterschiedlich gefärbt; keine Rapakivimerkmale; körniges Gestein. Verglichen mit anderen sauren oder intermediären Tiefen- und Ganggesteinen aus dem Oslogebiet enthält der sehr helle Ekerit den meisten Quarz. So beträgt dessen Gehalt im Nordmarkit, dem „Syenit mit dem meisten Quarz“, meist nicht mehr als 5 – 10 %, im Ekerit jedoch nimmt er gewöhnlich ein Viertel bis sogar ein Drittel des Gesamtvolumens ein. Dann handelt es sich um echte Alkaligranite und Aplitgranite (Barth 1945). Im Norden, nahe dem Mjösa-See, steigt der Quarzgehalt in den groben Varianten sogar auf 44 % (Nystuen 1975). Unter den von den norwegischen Geologen als Ekerit kartierten Gesteinen kommen allerdings auch nordmarkitische Varianten, genauer gesagt, echte Nordmarkite mit weniger als 10 % Quarz vor. Diese Überschneidung in der Benennung zeigt an, dass Ekerit und Nordmarkit visuell (und genetisch) sehr verwandt sind. Oftedahl (1948) nennt den am meisten verbreiteten, quarzreichen Ekerit deshalb granitischen Nordmarkit. In unserer Beschreibung sind 10 % Quarz als untere Grenze an eine Benennung als Ekerit gebunden. Das Gestein zeigt nach Dietrich et al. (1965) drei Hauptfarben: hellgrau (eher auf Kontaktzonen beschränkt), orange-rosa bis blassrot (die häufigste Form) und Tönungen, die zwischen den genannten liegen. Es ist der Perthit, der dem Gestein die Farbe gibt. Der nahezu farblos bis hellgraue, unregelmäßig geformte Quarz und die spärlichen dunklen Minerale beeinflussen die helle Gesteinsfarbe nicht nennenswert. Die rechteckigen Feldspäte sind bis 15 mm lang, in der Regel liegt die Länge bei weniger als 10 mm. Ihre Farbe ist hellgrau oder graurot, oder es gibt einen grauen bis rotgrauen Kern mit einer hellroten Randzone. Einschlüsse kommen in diesen Feldspatkristallen nicht vor. Verbreitet sind Karlsbader Zwillinge.
Von den dunklen Mineralen ist lediglich der dunkelgrüne Arfvedsonit (eine Hornblende-Varietät) von einiger Bedeutung. Die Säulchen zeigen meist einen zonaren Aufbau, mit einem hellen Kern und einem etwas dunkleren Rand. Die Hornblende bildet kleine Anhäufungen, gemeinsam mit einer Spur Erz und Titanit. Letzteres bildet in einigen Ekerit-Varianten auffallende, megaskopisch gut erkennbare, idiomorphe, gelbe Kristalle. Des Weiteren ist häufig goldgelber Astrophyllit (ein tafelförmiges Mineral) mit der Lupe nachzuweisen. In der Regel fehlt Biotit; einzelne Blättchen können ausnahmsweise auftreten. Neben den typischen granitischen Varianten sind auch granophyrischer Ekerit und porphyrisch-aplitischer Ekerit bekannt. Vor allem letzterer, den wir auch als Ekeritporphyr bezeichnen können, und die granophyrische Form enthalten nicht selten miarolitische Drusen. Abschließend die Zusammensetzung aus fünf Analysen, vereinfacht nach Dietrich et al. (1965), in vol. %:
|
Literatur: Barth T. F. W. 1944: Studies on the Igneous Rock Complex of the Oslo Region II. Systematic Petrography of the Plutonic Rocks. Skri. Norske Videns-akad. i Oslo, Matematisk naturvitenskapelig klasse. 9 Oftedahl, C., Dons, J. 1957: Geological Guide to Oslo and District. Oslo, 1957 Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden siehe auch: http://www.ngu.no/FileArchive/102/Bulletin441_2.pdf |
zur Übersichtskarte
Vestfold zur Übersichtskarte Oslo-Graben |