Åland-Archipel - Magmatite - ovoidführender Rapakivi
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Vorkommen von
"Åland-Rapakivi" (Wiborgit = ovoidführender, porphyrischer Åland-Granit).
Kartenskizze nach Angaben von http://gtkdata.gtk.fi/maankamara/ |
Der
Åland-Rapakivi (Wiborgit) wird auf Grund seines charakteristischen Gefüges
und seiner typischen, braunroten Farbigkeit gerne als Prototyp
der Åland-Gesteine angesehen. Seine umsäumten Ovoide treten
insbesondere in
der Verwitterung deutlich in Erscheinung. Einige charakteristische Ausprägungen können unterschieden werden, die vielfach - aber nicht ausschließlich - regional zugeordnet werden können. Es treten u. a. rotbräunliche Varianten mit blaugrauen Einsprenglingen bzw. Ovoiden auf (vor allem vertreten im Gebiet um Bomarsund), daneben hämatitimprägnierte (rotfleckige) mit hellen, teilweise braun umsäumten Ovoiden (= der "typische" Åland-Rapakivi, vielerorts, besonders ausgeprägt in Finström im Gebiet um Godby) sowie kräftig rote Formen mit auffallend kontrastierenden Ovoiden. Im Nordosten des Archipels (Simskäla) kommen auch helle Formen vor, die Wiborgiten des finnischen Festlands ähneln. Zu berücksichtigen ist, dass zwischen allen Varianten Übergangs- und Mischformen bestehen. |
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Handstücke aus dem Anstehenden, Universität
Greifswald, Geozentrum Hannover, Sgl. Uni Bremen, Sgl. v. d. Heide,
R. Hanning und U. Treter: |
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Braunrote Varianten mit blaugrauen Feldspat-Ovoiden: | |||
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Hulta | Bomarsund | Bomarsund | Prästö |
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Kastelholm | Bomarsund | Bomarsund | S Strömma |
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Bartsgårda | Bartsgårda | Vårdö | Vårdö |
Hämatitimprägnierte (rotfleckige) Varianten: |
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Godby | NE Godby | Vårdö | SW Vassböle |
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Godby | Godby | Färjesund | S Strömma |
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W Sibby | Finby | Vårdö | Vargata, Vårdö |
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NNW Godby | NNW Godby |
Weitere (rot)bräunliche Varianten: | |||
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W Bomarsund | Mångstäkta | SE Kastelholm | Vårdö |
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Vårdö | Degerby | Orrdalsklint |
Kontrastreiche rote Varianten: | |||
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FO: Kumlinge | Mångstäkta | Mångstäkta | Färjesund |
hellrötlich-grauschwarze Varianten (v. a. aus dem Nordosten des Archipels): | |||
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Timskär, S Simskäla | FO: Kumlinge | FO: Haraldsby | Timskär, S Simskäla |
Pyterlit-Mischgefüge: | |||
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Vårdö | Vårdö | FO: Föglö | Lemland |
Lose Blöcke, gefunden in Mariehamn, leg. Cohen u. Deecke, Sgl. Uni Greifswald: | |||
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Geschiebefunde: | |||
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FO: Stohl | FO: Hubertsberg | FO: Stohl | FO: Klein Waabs |
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FO: Ahlde | FO: Schönberger Strand | FO: Boltenhagen | AfG, FO: o. A. |
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FO: Mommark, DK | FO: Behrensdorfer Strand | FO: Ottmarsbocholt | FO: Ottmarsbocholt |
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FO: Wilmersdorf | FO: Schönberger Strand | FO: Stohl | FO: Hohenfelder Strand |
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FO: Todendorf | FO: Falshöft | FO: Ærø, DK | |
Beschreibung aus Zandstra (1988) S. 33: Åland-Rapakivi "Rotbrauner, biotithaltiger, porphyrischer Hornblendegranit; die feinkörnige Matrix enthält Quarz und Feldspat (zum Teil feingraphisch verwachsen), Hornblende und Biotit; viel runde, bis 2 cm große Kalifeldspäte mit einem andersfarbigen Ring; geringe Anzahl rechteckiger Kalifeldspateinsprenglinge; ziemlich viele mehr oder weniger rechteckige Plagioklaseinsprenglinge; wenige Quarzeinsprenglinge. Ǻland-Rapakivi ist meist stark porphyrisch; am auffallendsten sind hierbei die abgerundeten Feldspäte mit 3 – 15 mm (manchmal größer). Diese Feldspäte enthalten viele kleine Quarzkörner und dunkle Minerale, deren Anordnung gewöhnlich ziemlich konzentrisch ist. Meistens überwiegen bei diesen Einschlüssen die dunklen Minerale. Weniger häufig kommen neben den runden auch rechteckige Kalifeldspäte vor und dann in viel geringerer Anzahl. Kennzeichnend ist der schmale oder breitere Plagioklasring um die Feldspäte. Der gewöhnliche rotbraune Ǻland-Rapakivi hat eine feinkörnige Grundmasse, die aus Quarz und Feldspat besteht. Mit der Lupe ist deutlich zu erkennen, dass diese Minerale mikropegmatitisch verwachsen sind; auch schöne Myrmekitbildungen (mikr.), in der Form von wurmförmig mit Plagioklas verwachsenem Quarz, kommen häufig vor. Ferner sind eigenständige Körner aus Quarz und Feldspat in der Matrix vorhanden. Die Hauptfarbe des Gesteins ist rotbraun; wer hunderte von Exemplaren studiert, wird auch ziegelrote, fleischrote, braunrote und graurote Formen antreffen. Seltener sind Varianten mit wenig Quarz (quarzsyenitischer Ǻland-Rapakivi) und plagioklasreiche Gesteine mit viel Biotit und Hornblende (dunkler Ǻland-Rapakivi). Die großen runden Kalifeldspäte (Orthoklasperthit) fallen im unverwitterten Gestein in der Bruchfläche nicht auf, aber der Ring aus grauem oder grünlichem Plagioklas zeichnet sich meistens gut ab. In der Verwitterung wird der Kern hellrot und der Ring weiß oder der Plagioklasmantel hinterlässt eine vertiefte, kreisförmige Furche; in Strandsteinen zeichnet sich der Mantel gewöhnlich dunkler ab. Plagioklaseinsprenglinge bis 15 mm kommen, in wechselnder Anzahl, auch eigenständig vor; die Farbe ist grau oder grünlich, in der Verwitterung weiß. Ferner kommen grünschwarze Hornblende und schwarzer Biotit als Einsprenglinge vor. Zusammen bilden diese Minerale grünschwarze oder schwarze Anhäufungen, in denen die Hornblende oft dominiert. Die dunkle Substanz ist nicht selten in Chlorit umgewandelt. Quarzeinsprenglinge sind zwar immer vorhanden, fallen in der Regel aber nicht auf; ihre Anzahl nimmt in dem Maße ab wie die Menge der Feldspateinsprenglinge zunimmt. In Typen mit vielen kleinen Feldspateinsprenglingen sind die meisten Phänokristen aus Quarz sehr klein; in Typen mit großen Feldspäten ist auch der Quarz größer, bis ca. 1 cm, mitunter noch größer. Die Farbe des Quarzes ist hell- bis braungrau; die Körner sind häufig stark abgerundet und zeigen hin und wieder eine Neigung zur Äderung, wobei der dazwischen liegende Raum u. a. mit Feldspat gefüllt ist. Von den Begleitmineralen sind Apatit, Zirkon, Erz, Flussspat und Epidot zu nennen. ... Ǻland-Rapakivi kommt als Geschiebe in großen und kleinen Formaten vor; verwitterte Exemplare in der Größe von einigen cm sind bereits gut zu erkennen. Größere Steine mit einer verwitterten Oberfläche, übersät mit vielen umsäumten Feldspäten, sind auffallende Erscheinungen. ... Im Gegensatz zum Pyterlit und Vyborgit vom finnischen Festland kann die mechanische Verwitterung normalerweise dem Gestein nicht viel anhaben. Oft treffen wir Geschiebesteine denn auch in der ursprünglichen „Geschiebeform“ an, mit schön herauspräparierten Mineralen an der Außenseite und ohne Sprünge und Risse. Nach Mende (1925) kann das Gestein mühelos vom Viborgit unterschieden werden durch die feinere Grundmasse, die kleineren, abgerundeten Feldspäte und durch dieselbe Farbe in Grundmasse und Feldspäten. Ǻland-Rapakivi ... kann wohl als Hauptvertreter der ostbaltischen Gesteinsgruppe bezeichnet werden; von all diesen Typen nimmt er gemeinsam mit dem Ǻland-Granit gewöhnlich den Löwenanteil ein..." Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 |
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