Schweden  -  Vulkanite  -  Uralit-Porphyrit von Vaksala

Nördlich von Uppsala verläuft in nordwestlich-südöstlicher Richtung ein Streifen metavulkanischer (felsischer bis intermediärer) Gesteine. Die Gesteinsarten wechseln hier in kleinräumiger Gemengelage. Bei Vaksala gibt es innerhalb dieser Zone ein Vorkommen eines uralitisierten Porphyrits, d. h. eines intermediären Porphyrs, dessen Augit
(-einsprenglinge) in faserige, schwarzgrüne Hornblende(-einsprenglinge) umgewandelt wurden. An der Beprobungslokalität SW Gränby trat der Uralitporphyrit benachbart zum Uppsala-Plagioklasporphyrit auf und bildete in ihm abgesprengte Einschlüsse. Die Grenzen zwischen beiden Gesteinen verlaufen scharf.
 
Handstücke aus dem Anstehenden, Universität Greifswald, Geozentrum Hannover und BGR Berlin:
Uralit-Porphyrit Uppsala-Plagioklasporphyrit
Vaksala Johanneslund, Vaksala SW Gränby SW Gränby
Uralitporphyrit      
E Läby      
Plagioklasporphyrit:  
Sala Backe, S Gränby      
       
       
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 199:
Uralitporphyrit von Vaksala
"... Grundmasse dicht oder beinahe dicht, grünschwarz; bei Verwitterung an der Geschiebeaußenseite grüngrau bis gelbgrün; bis 5 mm große, schwarze bis schwarzgrüne Uraliteinsprenglinge, die in der Verwitterungsrinde dunkle Erhebungen bilden; Uralitgebilde viereckig bis etwas abgerundet; gelbweiße bis hellgrüne, maximal 6 mm lange Plagioklaseinsprenglinge; häufig mehr Vorkristalle (Einsprenglinge) als Zwischenmasse.

Das Gestein steht in der Umgebung von Uppsala in situ an. Es zeigt eine klare Übereinstimmung mit dem finnischen Typus. Es kommt also darauf an, die gesamte Geschiebegesellschaft in die Betrachtung einzubeziehen. Da der Typus von Vaksala sich von anderen schwedischen Uralit-(Diorit-)Porphyriten durch seinen Habitus unterscheidet, kann das Gestein mit einigem Vorbehalt als Leitgeschiebe angesehen werden. Geschiebe sind an der Außenseite grüngrau bis gelbgrün; diese Verwitterungsrinde ist dicht besetzt mit 1-4, zuweilen bis 6 mm großen, gelbweißen oder hellgrünen Flecken von Plagioklaseinsprenglingen sowie, in geringerer Anzahl, glänzend schwarzgrünen, 1-3 mm, max. 5 mm Noppen aus uralisierter Hornblende. Nicht selten überwiegen die Einsprenglinge gegenüber der Matrix. Es gibt auch saure Varianten mit wenigen Plagioklasphänokristen. In der Regel treten die Uralitgebilde bei Verwitterung als Erhebungen in der Oberfläche vor. Manche sind noch nicht gänzlich von Augit zu Hornblende umgewandelt; das ist mit der Lupe an diesen Klumpen gut wahrzunehmen. Winzige Erzeinsprenglinge mit einer helleren Randzone sind schwer zu erkennen. Der Uralitporphyrit von Vaksala hat eine dichte bis äußerst feinkörnige, im Bruch grünschwarze Grundmasse. Mikroskopisch scheint diese Grundmasse in der Hauptsache aus Plagioklas und Hornblende zu bestehen, mitunter zusammen mit verschiedenen anderen Mineralen wie u. a. Glimmer, Magnetit, Apatit und Titanit, jedoch alles so klein, dass der Nachweis mit der Lupe auf Schwierigkeiten stößt. Hinweise auf den Vaksala-Typus sind nebst anderen bei Van Galker (1912), Korn (1927), Van der Kley & De Vries (1946) und Lundegårdh zu finden..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 S. 199
 
 
Literatur: 
Lundegårdh P.H.; Lundqvist G. 1956: Beskrivning till kartbladet Uppsala,  SGU-AA 199
Lundegårdh T. 1957: Petrology of the Uppsala Region, Eastern Sweden, SGU Ca 544
Rosenbusch H. 1887: Mikroskopische Physiographie der Mineralien und Gesteine. II. Massige Gesteine. Schweizerbart, Stuttgart.
Svedmark E. 1876: Mikroskopisk undersökning af uralitporfyr från Vaksala, GFF 3 S. 151-164
Svedmark E. 1888: Om uralitporfyrn och hälleflintan vid Vaksala, GFF 10 S. 25-43
Wiman E. 1930: Studies of some Archaean rocks in the neighbourhood of Upsala, Sweden, and of their geological position, Bulletin of the Geological Institution of the University of Upsala V 23 S. 1-170
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
 

      

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