Schweden  -  Vulkanite  -  Kallberget-Porphyr

Kallberget-Porphyr gehört mit dem Heden-Porphyr zu den südwestlichen Dala-Porphyren. Von beiden Porphyr-Typen existieren verschiedene kleinere Vorkommen, die leicht abweichende Spielarten liefern (eine nördlichere Form weist z. B. deutlicher kleine, gerundete Quarze auf). Charakteristisch für den Kallberget-Porphyr ist vor allem die sehr helle Verwitterungsfarbe der Grundmasse. Im frischen Bruch sieht dieser Porphyr recht eintönig aus.
 
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover u. a.:
Kallberget-Porphyr Kallberget-Porphyr
Stora Kallberget Stora Kallberget NW Örsjön St Kallberget (Verwitterung)
Geschiebe:      
 
FO: Arkenberge FO: Bispingen FO: Lüchow  
       
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 256:
Kallberget-Porphyr

"...Nahezu dichte, lilarote oder braunrote Grundmasse; ziemlich viele kleine, teils unregelmäßige, teils rechteckige Einsprenglinge aus Kalifeldspat in dergleichen Farbe wie die Grundmasse oder viel dunkler; kein oder sehr wenig hellfarbener Plagioklas; zahlreiche kleine, meist abgerundete Quarzkörner; Grundmasse für das bloße Auge homogen oder leicht schlierig.
 
Der in Südwestdalarna vorkommende Quarzporphyr hat eine für das bloße Auge nahezu dichte Grundmasse mit einem einigermaßen glatten, etwas splittrigen Bruch. Die Farbe ist rotlila, braunrot oder braunlila. In dieser Zwischenmasse befindet sich eine ansehnliche Menge an Einsprenglingen, die nach Hjelmqvist (1982) zusammen 27-38 % des Gesteinsvolumens ausmachen. Unter den Einsprenglingen stellen die braunroten, rotvioletten oder blassroten Kalifeldspäte die Mehrheit (ca. 20 % des Gesteinsvolumens). Die unregelmäßigen bis breitrechteckigen Kristalle haben eine Länge von 1-3, manchmal 5 mm. Der eigenwillige Umriss einiger Körner geht auf Korrosion zurück, einhergehend mit Umwandlungen, die Trübheit verursachen. Bis 1-2 mm große hellgraue Plagioklase treten sporadisch auf oder fehlen. Mitunter gibt es einen vereinzelten „weißen“ Feldspat mit einer 1 mm breiten, dunkleren Randzone.
Kallberget-Porphyr enthält stets Quarzeinsprenglinge (4-9 vol.%). Die gewöhnlich abgerundeten Körner sind sehr hell und klein, höchstens 1-2 mm. Die dunklen Minerale sind beschränkt auf winzige Aggregate und Schnüre, deren Bestandteile mit der Lupe allein nicht zu bestimmen sind. Vor allem Biotit, Hornblende und Epidot sind in diesen kleinen Flecken konzentriert. Charakteristisch für das Gestein sind idiomorphe, gelbe Titanitkristalle, aber auch diese sind zu klein um aufzufallen.
Die Grundmasse ist häufig recht schlierig. Bei verwitterten Geschieben ist dieses Gefüge, mit äußerst feinkörnigen Bändern und Strichen in etwas abweichender Farbtönung, manchmal gut erkennbar.
Kallberget-Porphyr ist alles in allem eine markante Erscheinung. In seiner typischsten Form unterscheidet er sich von anderen Dalarne-Porphyren durch die lila Tönung der Grundmasse und die dunkelvioletten Kalifeldspäte (die Farbe von Fliederknospen), das Vorhandensein von Quarzeinsprenglingen und die Armut an Plagioklasen. Durch Wind und Wasser polierte Geschiebe sind sehr schön. Besonders in Nord- und West-Drente und in Friesland kommen viele Funde vor.
Der dem Kallberget-Porphyr ähnliche und genetisch möglicherweise verbundene, einsprenglingsarme, grauviolette Dalarne-Porphyr enthält enthält keine Quarzeinsprenglinge..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
 
 
       
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