Schweden - Vulkanite - Einsprenglingsreiche Dalaporphyre

Es ist schwer möglich, an losen Steinen bzw. Geschieben die sehr vielen Varianten der mehr oder weniger einsprenglingsreichen Dalarne-Porphyre in jedem Fall zu unterscheiden. Hier sind Bilder von einigen wenigen bekannteren oder charakteristischen Varietäten wiedergegeben. 
   
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover:  
Tandsjöborg-Porphyr Roter Orrlok-Porphyr dunkler Kåtilla-Porphyr Månsta-Porphyr
Oxåsen-Porphyr rotbrauner Kåtilla-Porphyr ignimbritischer Dala-Porphyr Älvhoe
Väsaberget-Porphyr        
Väsaberget-Porphyr                    
 
Zu der Sammlung des Porphyrwerks Älvdalen gehört ein umfangreiches Sortiment polierter Scheiben verschiedener Gesteine, überwiegend aus dem Anstehenden im Älvdaler Raum. Dieser Bestand wurde von Thomas Lundqvist & Jan-Olov Svedlund gesichtet/bearbeitet und in einem SGU-rapport (2008) publiziert. Unter den darin gezeigten Älvdalen-Porphyren sind 6 Proben des sog. Kåtilla-Porphyrs. Sie überraschen zunächst durch ihren Variantenreichtum. Es ist aber zu erkennen, dass die Hauptform in den beiden ersten Bildern vertreten ist  -  dazu existiert eine rote Variante
(3. Bild). Die drei letzten Gefüge sind Alterationen bzw. Übergangsformen. Die Abbildungen werden hier mit freundlicher Genehmigung der SGU wiedergegeben.  
(Durchmesser der Scheiben: ca. 6 cm).
         
Geschiebefunde:
FO: Kökelsum NRW FO: Borgnæs, DK FO: Olfen, NRW FO: Olfen, NRW
 
FO: Hubertsberg, OH FO: Hohenfelder Strand, OH FO: Schönberger Strand, OH  
 
FO: Westerholz FO: Ærø, DK FO: Broager, DK  
 
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 238, bezogen auf den Oxåsen-Porphyr als Vertreter für die Einsprenglingsreichen Dala-Porphyre:
"... Die rote oder rotbraune Grundmasse ist für das bloße Auge leicht richtungslos körnig, nicht dicht; rauer, unebener Bruch; viele einzelne, mm oder manchmal bis 1 cm lange, meist rechteckige, hellrote und grau- oder grünweiße Einsprenglinge, jeweils aus Kalifeldspat und Plagioklas; kleine Einsprenglinge aus Chlorit und Erz; keine Quarzeinsprenglinge.
Der Oxåsen-Porphyr, so wie er westlich von Oxåsen in Mittel-Dalarna ansteht, hat eine fleischrote, feinkörnige Grundmasse, die mit der Lupe nicht oder schwer zu analysieren ist. In dieser massiven Matrix liegen sehr viele, ziemlich rechteckige Feldspateinsprenglinge. Die roten oder hellroten Kalifeldspäte sind am zahlreichsten und größten (2-14 mm), während die graugrünen Plagioklase in geringerer Zahl und kleiner (bis 5 mm) vorhanden sind. Neben den großen kommen sehr viele kleine, höchstens 1 mm lange Feldspateinsprenglinge vor; dieser mikrophyrische Charakter ist in verwitterten Geschieben gut erkennbar. Epidot, Chlorit und Erz bilden gemeinsame dunkle Flecken. Quantitativ bedeuten diese dunklen Minerale wenig. Es gibt keine Quarzeinsprenglinge. Soviel zum roten, einsprenglingsreichen Oxåsen-Porphyr (Hjelmqvist 1966, 1982).
In Mittel-Dalarna kommen in der untersten Dala-Serie verschiedene dieser roten und rotbraunen Varianten vor. Die Farbe der Grundmasse sowie Farbe, Abmessungen und gegenseitiges Verhältnis der Kalifeldspat- und Plagioklaseinsprenglinge weichen innerhalb gewisser Grenzen voneinander ab, aber das „Profil“ des Oxåsen-Porphyrs bleibt unverändert. Alle Typen haben gemeinsam, dass die meisten Feldspateinsprenglinge rechteckig und in sehr großer Zahl in einer homogenen Grundmasse liegen. Der Kalifeldspat ist oft kräftig rot und gefleckt. Manche Kristalle haben einen grauweißen oder grünweißen Plagioklaskern. Die eigenständigen Plagioklaseinsprenglinge sind gewöhnlich durch helle Tönung oder Streifung, manchmal durch größere Trübheit von den Kalifeldspattafeln zu unterscheiden. Nicht selten sind ihre grauweißen oder grüngrauen Kristallflächen von einem schmalen Rand aus Kalifeldspat umsäumt. In den kleinen Aggregaten aus Chlorit, Epidot und Erz können Spuren von Flussspat und Apatit vorkommen, sowie Hornblende und Titanit. Diese Minerale sind durch ihre geringen Abmessungen mit der Lupe schwer nachzuweisen. In Tabelle 21 (hier nicht wiedergegeben) sind die wichtigsten Merkmale einiger Typen dargestellt. Diese Merkmale werden bei unseren Geschieben nicht einfach zu unterscheiden sein. Meist sollte die Umschreibung „roter einsprenglingsreicher Dalarne-Porphyr“ oder „roter Feldspatporphyr von Dalarna“ genügen..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 S. 238
 
 
         zu Porphyre von Dalarna
         zu Vulkanite im Gebiet von Noppikoski
         zur Übersichtskarte Noppikoski
         zur Übersichtskarte Älvdalen
         zur Übersichtskarte Dalarna       
Info-Blatt von Stenens Rike zu den einsprenglingsreichen Porphyren am Sundsjön