Schweden  -  Magmatite  -  Björna-Granit

Der Björna-Granit (auch "Grötingen granite")" wird im Wesentlichen als eine rote Farbvariante des Revsund-Granits angesehen. Die gesamte präkambrische Revsund-Suite stellt einen ausgedehnten postorogenen Batholith entlang der Grenze zum svecokarelischen Gebirgsstock dar, der grobkörnige Haupttypus im Nordwesten von Jämtland bedeckt eine Fläche von ca. 6000 km. Neuere Datierungen beschreiben die südöstlichen, großkörnigen, lokal rötlichen Formen als jünger und gehen von einer Zweiphasen-Genese aus. Insgesamt handelt es sich um einen Zwei-Feldspat-Granit mit sehr großen Kalifeldspäten, deutlich erkennbarem, hellem Plagioklas, großkristallinem Biotit und grauem Quarz. Die Massive werden von drei unterschiedlich ausgerichteten Doleritschwärmen durchzogen: N-S westlich Lycksele, SSW-NNE östlich Strömsund, E-W nördlich Örnsköldsvik. Das Alter des Björna-Granits wird auf ca. 1780 Mio. Jahre datiert.

Handstücke aus dem Anstehenden, Sgl. H. v. d. Heide, R. Hanning, M. Bräunlich, U. Treter:
Roter Revsund-Granit Björna-Granit
G Nordingrå Björna Förberg NG S Björna
 
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 159:
"... In einigen Teilen des Massivs hat der Revsund-Granit eine rote oder braunrote Farbe. Nach Holmquist (1906) weist diese Farbvarietät eine schöne, grobkristalline Zwischenmasse auf. Das Gestein ist reich an bis 8 cm langen, blassroten Mikroklinkristallen, gelbweißem Plagioklas und sehr groben, schwarzen Biotitnestern. Farbe und mineralogische Zusammensetzung erinnern an den Fellingsbro-Granit. Jedoch ist der Rote Revsund-Granit gröber und enthält rechteckige oder etwas abgerundete, häufig aus mehreren Exemplaren bestehende Mikroklin-Megakristalle. Die einzelnen Kristalle sind in der Regel Karlsbader Zwillinge. Verglichen mit dem Grauen Revsund-Granit scheint der rötliche Typ weniger durch Druck beeinflusst zu sein.
Die oben aufgeführten Angaben beziehen sich auf den bei Björna vorkommenden Biotitgranit. Auch andernorts in dem äußerst großen Gebiet des Revsund-Granits kommen rote Typen vor, die in Einzelheiten von dem Björna-Typ abweichen können. So erwähnt Persson (1978) einen grobkörnigen, porphyrischen Revsund-Granit mit runden oder eckigen, meist 3 bis 4 cm großen Feldspäten von roséfarbener oder roter Farbe aus dem westlichen Teil von Ångermanland. Die roten Feldspäte sind hier normalerweise verbunden mit Deformationszonen. In diesen geröteten Varietäten sind Hornblende und Biotit als dunkle Minerale zu finden..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 S. 159
 
Literatur:
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen. S. 23
Holmquist P. J. 1906: Studien über die Granite von Schweden, Bull. of Geol. 1906 S. 142
Högdahl K. et al. 2004: The Transscandinavian Igneous Belt (TIB) in Sweden: a review of its charakter and evolution,  GSF Special Paper 37, S. 78 - 82
Högdahl K. 2000: 1,86-1,85 Ga intrusive ages of K-feldspar megacryst-bearing granites in the type area of the Revsund granites in Jämtland County, central Sweden, GFF 122,4
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden, Nr. 96
   
  zur Übersicht Revsund-Granit
zur Übersichtskarte Ångermanland
zur Übersichtskarte Härjedalen
z
ur Übersichtskarte Västerbotten