Schweden - Magmatite - Garberg-Granit

In dem Granitkomplex von Dalarna können im Wesentlichen drei Granit-Typen unterschieden werden: Garberg-, Järna- und Siljan-Granit. Die Dala-Granite gehören zum TIB und entstanden im Kontext einer späten Orogenese, wobei der Järna-Granit der ältere ist (ca. 1790 Mio. Jahre). Siljan- Und Garberg-Granit sowie die sie begleitenden Porphyre werden auf 1700-1680 Mio. Jahre datiert.
   
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover u. a.:  
grobkörniger Garberg-Granit
SW Mora Garberget Dalarna  o. A. SE Garberg
NG S Skattungen NG E Garberg NG S Mossidammen E Garberg
Garberg-Granit
W Garberg Östermyckeläng  Mjågen  Gyrisberget
Geschiebefunde:
FO: Brodtener Ufer FO: S Grömitz FO: Ærø, DK FO: Todendorf, OH 
FO: Ottmarsbocholt, NRW FO: Stohler Kliff, SH FO: Stohler Kliff, SH FO: Broager, DK
     
FO: Schlunkendorf, Beelitz      
 
Granitporphyr:    
Garberg-Granitporphyr Loberg-Granit Garberg-Granitporphyr
N Våmhus FO: Berlin (Geschiebe)  Loberget,  Loberg-Typ Dalarna o. A.
   
E Karlsarvet G FO: KG Pahlen, SH    
Granophyr:     Geschiebefund:  
 
Kåtilla E Karlsarvet FO: Stohler Kliff, SH  
 
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 224:
"... Garberg-Granit kann ganz verschieden aussehen (Magnussen 1964, Hjelmqvist 1966, Hesemann 1975). Die Verwandtschaft zum Rapakivi, chemisch und visuell, ist bei diesem Dalarne-Granit auffallend. Neben mittel- bis feinkörnigen, schwach porphyrischen kommen auch feinkörnige, vielfach stärker porphyrische Typen vor. Extrem porphyrische Varianten mit einer feinkörnigen Matrix machen ebenfalls einen Teil des Massivs aus. Das Areal nimmt einige tausend Quadratkilometer ein. Geschiebe dieses formenreichen Gesteins sind ziemlich häufig; Bestimmungen stranden oft an dem Umstand, dass das Aussehen so variabel ist.
Der gewöhnliche Garberg-Granit hat eine nicht linierte, vollrote, braunrote oder graurote, mittel- bis feinkörnige Grundmasse mit Quarz, Kalifeldspat (Perthit) und Plagioklas als wichtigsten Mineralen. Der bis 15-20 mm lange Kalifeldspat ist rot, der Plagioklas weiß. Dunkle Minerale sind nur sparsam vorhanden; es handelt sich dabei oft ausschließlich um winzige, in Chlorit umgewandelte Biotitaggregate. Akzessorisch können ferner Epidot, Hornblende, Titanit, Serizit und Flussspat auftreten. Sehr kleine Erzkörnchen sind mit der Lupe meist nicht nachweisbar. Der Granit enthält viel oder mäßig viel hellgrauen, durchscheinenden Quarz. Dies Mineral kommt fast ausschließlich als Bestandteil des Mikropegmatits vor und tritt daher nicht in den Vordergrund. Durch den hohen Gehalt an Mikropegmatit ist der Garberg-Granit als Granophyr anzusehen - eine Charakterisierung, die durch die zuweilen auftretenden miarolithischen Löcher und Lochfüllungen bestätigt wird.
Garberg-Granit ist meistens mehr oder weniger porphyrisch. Bei Abnahme der Korngröße nimmt der Bestand an Feldspat-Megakristallen (nicht der Quarz) gewöhnlich zu, und das Gestein kann allmählich in Granitporphyr übergehen, ferner in den Typus „Mikrogranit“, in dem die Einsprenglinge so zahlreich sind, dass die granophyrische Zwischenmasse eine untergeordnete Rolle spielt. Erwähnenswert ist, dass die größeren Feldspäte manchmal eine rapakivi-artige Umsäumung zeigen. Die großen Feldspäte haben eine eckige Form.
Loberg-Granit ist ein Beispiel für einen Typus mit Feldspat-Megakristallen. Diese Variante hat eine gewöhnlich graurote granophyrische Matrix, viele bis 1 cm große, blassrote Kalifeldspäte, ziemlich hellen, trüben Plagioklas und verhältnismäßig wenig Quarz. Die Aggregate aus dunklen Mineralen (Chlorit, manchmal auch Hornblende) sind im Loberg-Massiv größer als bei Garberg. Sehr charakteristisch ist bei diesem Typus das Auftreten von großen Feldspäten mit einem Kern aus dunklem oder grauweißem Plagioklas. Häufig kommen Übergänge zum Granitporphyr vor.
Garberg-Granitporphyr („Dalarne-Mikrogranit“) zeigt dermaßen viele Feldspateinsprenglinge, dass die vollrote, fein granophyrische Matrix nicht weiter auffällt. Die Einsprenglinge liegen so dicht beieinander, dass das Gestein einem mittel- oder grobkörnigen Granit gleicht. Die Hauptfarbe ist braun-, ziegel- oder graurot; im Allgemeinen ist die Färbung stärker rot und auch etwas dunkler als bei den gewöhnlichen Typen des Garberg-Granits.
Bei den Feldspäten überwiegen die bis 2 cm langen, roten, perthitischen Kalifeldspäte. Kleinere weiße Plagioklase sind viel weniger zahlreich vorhanden. Diese Feldspäte geben zusammen den Ton an. Durchscheinende, farblose bis hellgraue Quarzeinsprenglinge sind rar (Törnebohm 1910); in Geschieben wird selten ein Quarzphänokrist angetroffen werden. Die Einsprenglingsgeneration kann außerdem noch einen vereinzelten Hornblende- oder Titanitkristall aufweisen.
Die genannten Minerale kommen auch in der Grundmasse vor, wie auch geringe Mengen in Chlorit umgewandelter Biotit und Spuren von Epidot, Serizit, Flussspat und Erz, die allerdings auf Grund ihrer kleinen Abmessungen schwer mit der Lupe aufzufinden sind. Der Quarz in der Grundmasse tritt nahezu ausschließlich als Bestandteil des Mikropegmatits auf. Hieraus resultiert die besondere Zähigkeit des Gesteins. Wie beim gewöhnlichen Garberg-Granit sind auch im Granitporphyr die Feldspäte eckig; oft sind sie von einem schmalen Plagioklasrand gesäumt. Das Gestein zeigt Übergänge zum gewöhnlichen Garberg-Granit.
Garberg-Quarzsyenit ist nach Hjelmqvist (1966) fleisch- oder blassrot und mittel- bis grobkörnig. Die Abmessungen der Minerale variieren stark, eine Eigenschaft, die auch in einem Handstück auffällt. Hauptbestandteil ist fleischroter, fleckig-schmutzigroter, teilweise manchmal gelbweißer Kalifeldspat; er macht etwa drei Viertel des Gesteins aus. Grauweißer oder graugrüner Plagioklas kommt nur in kleinen Mengen vor, ebenso hell- oder rotgrauer Quarz. Dunkle Minerale sind von wenig Bedeutung; meist handelt es sich hierbei um Chlorit, seltener auch um Hornblende, die dann manchmal große stängelige Kristalle bildet. Erzkörner sind immer vorhanden; Apatit selten, wie auch grüner Epidot. Porphyrische Formen des Gesteins werden später besprochen...."
J. G. Zandstra: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988, S. 224


Ein sehr gut erkennbares Leitgeschiebe ist der Haupttypus des Garberg-Granits (Bilder 1-3).

Literatur (Auswahl):
Hjelmquist S. 1966: Beskrivning till berggrundskarta över Kopparbergs Län  - Sveriges Geologiska Undersökning (Ca) Afhandlingar och uppsatser 40, Uppsala.
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen S. 64
Högdahl K. et al. The Transscandinavian Igneous Belt (TIB) in Sweden: a review of its character and evolution
Geological Survey of Finland, Espoo 2004, Special Paper 37
Zandstra J.G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden, Nr. 134, 135

Infoblatt von Stenens Rike

  
 
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