Oslo-Gebiet - Ganggestein - Kullait
Ergänzend zu den unter Geschiebesammlern bekannten Kullait-Vorkommen in Schweden und auf Bornholm wird von K. Obst (2001) auf Kullait-Vorkommen im Oslo-Gebiet hingewiesen. In der Nordischen Vergleichssammlung der Universität Greifswald ist ein Handstück von Cohen & Deecke aufbewahrt, das den Kullaiten zugerechnet werden kann. Auch in der Originalsammlung Brøgger 1906 ist ein entsprechendes Handstück enthalten. |
"Petrographisch und geochemisch entsprechen die Kullaite trachytischen Gesteinen und können als ein hybrides Mischungsprodukt von alkalibasaltischen Mantelmagmen mit anatektischen Schmelzen der tieferen Kruste angesehen werden." (Obst 2001) Charakteristisch ist ein kleinteilig vernetztes Gefüge aus schmalen roten Feldspatleisten und chloritisierten mafischen Mineralen. Mandeln können mit Calcit oder Quarz gefüllt sein. |
1 | |
Gang, Albumstien, N Drammen, leg. Cohen &
Deecke 1890 auf der
Karte:
Nr. 26 (26a) Sgl: Nordische Vergleichssammlung der Universität Greifswald [Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de] Etikett |
|||
2 |
"Diabas; Ostö, Kristianiafjord." Handstück aus der Originalsammlung Brøgger, 1906 Nr. 202b, Sgl. Naturkundemuseum Berlin Originaletikett auf der Karte: Nr. 1b Anm.: Auf Grund des charakteristischen kleinteilig vernetzten Gefüges aus schmalen, roten Feldspatkeisten und mafischen Mineralen ist dieses Ganggestein als "Kullait" einzustufen. |
Ein Nahgeschiebe von Verket (bei Svelvik, Drammensfjord) zeigt große Übereinstimmung mit den Referenz-Handstücken in der Originalsammlung Brøgger sowie der Greifswalder Sammlung: | |
3 | |
Kullait, Strandgeröll, FO: Verket, Westseite von Hurum, Drammensfjord, leg. H. Arildskov, DK |
Ein ähnlich intergranulares Gefüge weisen die beiden nachfolgenden Geschiebe vom Oslofjord auf (die Fundorte liegen auf der Ostseite der Insel Hurum). Ob diese (vermutlich nahestehenden) Ganggesteine ebenfalls in engerem Sinne zu den Kullaiten zu rechnen sind, ist jedoch offen. Die Anstehend-Vorkommen sind nicht bekannt. | |
4 | |
Kullait ? Kiesgrubenfund, FO: Storsand, Hurum am Oslofjord gegenüber Drøbak, leg. H. Arildskov, DK |
5 | |
Kullait ? Strandstein, FO: Filtvet, Hurum, Oslofjord leg. H. Arildskov, DK |
Weitere Beispiele von (potentiellen) Kullait-Nahgeschieben in der Sammlung Arildskov, (Fotos von Torben Jensen, freundlicherweise zur Verfügung gestellt): | |||
FO: Storsand, Oslofjord, Detail | FO: Filtvet, Oslofjord, Detail | FO: Steinvik Oslofjord, Detail | FO: Storsand, Oslofjord, Detail |
FO: Filtvet, Oslofjord, Detail | FO: Storsand, Oslofjord, Detail | FO: Verket, Drammensfjord, Detail | FO: Storsand, Oslofjord, Detail |
FO: Steinvik Oslofjord, Detail |
FO: Verket, Drammensfjord, Detail |
FO: Filtvet, Oslofjord, Detail |
FO: Hirtshals, DK, Detail |
FO: Verket, Drammensfjord |
Literatur: Obst, K. 2001: Kullaite und ihre Bedeutung als Leitgeschiebe, Geschiebekunde aktuell 17 (2/3): 75-84, Hamburg 2001 (zu empfehlen) Dons, J. A. 1952: Compound volkanic neck, Igneous dykes and fault Zone in the Ullern-Husebyåsen area, Oslo 1952 Sæther, E. 1947: The dikes in the lowland of Bærum (page 29-32). (about decomposed kullaites). |
|
zur Übersicht
Ganggesteine zu Kullait vom Kullen, Schweden zu Kullait von Dalby, Schweden zu Kullait auf Bornholm, Dänemark |