Dänemark - Bornholm - Vang-Granit
Vang-Granit ist ein dunkel graurötlicher, mittel- bis
grobkörniger Granit mit 0,5 - 1 cm großen Ansammlungen mafischer
Minerale, die ihm ein charakteristisches, geflecktes Aussehen
geben. Das Vorkommen liegt als bandartige Zone zwischen dem jüngeren
Hammer-Granit im Norden und dem Bornholm-Gneis im Süden, wobei
die Grenze zum später intrudierten Hammer-Granit scharf ist, zum
Gneis bestehen Übergänge, d. h. der Vang-Granit nimmt durch
schlierige Biotitansammlungen ein streifiges Aussehen an. Der Vang-Granit enthält aplitische Gänge, die als Intrusionen des Hammer-Magmas interpretiert werden. |
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover u. a.: | |||
Ringebakker, S Vang | Ringebakker, S Vang | Ringebakker, S Vang | Lundegård |
Steinbruch Vang | N Vang Hafen | SSE Hammershus | SSE Hammershus |
Vang-Granitbrud | Vang-Granitbrud | Jons Kapel | folierter Vang-Granit, S Vang |
N Rutsker | Aplit, S Vang | Aplit, Vang Granitbrud | lokaler Strandstein, Jons Kapel |
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 368: Vang-Granit "... Grau, leicht rötlich, mittelkörnig; mehr Kalifeldspat (rötlich) als Plagioklas (grau); weitgehend gleichkörnig; große schwarze Orthitkristalle; dunkelrotgraue Farbe; dunkle, runde oder gestreckte Mineralkonzentrationen (Biotit und Hornblende); einigermaßen buntes Gestein mit stark glänzenden Mikroklinkristallen. Wie der Paradisbakke-Granit ist der Vang-Granit eine Varietät, die vom Bornholm-Streifengranit zu unterscheiden ist. Häufig ähnelt das Gestein etwas dem Rönne-Granit, aber der Gehalt an Hornblende und insgesamt an dunklen Mineralen ist stets niedriger, wodurch der rötliche Kalifeldspat stärker in den Vordergrund tritt. Das mittelkörnige Gestein hat eine graue Hauptfarbe (durch Plagioklas), mit einem roten Anflug (durch Mikroklin). Die Matrix besteht aus Quarz und Feldspat, granophyrisch verwachsenen Komplexen aus Quarz und Mikroklin (mit der Lupe in der Regel nicht zu sehen) und dunklen Mineralen, die zu Aggregaten vereinigt sind. Vang-Granit tritt sowohl homogen als auch mehr oder weniger liniert auf. Die Lineation entsteht, wenn Biotit und Hornblende flache, gestreckte, linsenförmige Konzentrationen bilden; mitunter schließen diese Anhäufungen und Linsen sich nahezu zusammen. Hauptminerale sind Mikroklin, Plagioklas und Quarz; Biotit und Hornblende sind ebenfalls von Bedeutung. Erz, Titanit und Apatit sind in der Regel reichlich vertreten; neben eigenständigen Kristallen bildet der Titanit auch Säume um Erzkörner. Sporadisch kommen große Orthitkristalle vor. Feingraphische Mikroklin-Quarz-Verwachsungen sind häufig vorhanden, lassen sich aber mit der Lupe schwer nachweisen. Unter den Plagioklasen befinden sich oft relativ große Exemplare (2-4 mm); ihre Form ist unregelmäßig oder mehr oder weniger rechteckig. Der Gesamtgehalt an Plagioklas ist niedriger als der an Kalifeldspat (Mikroklinperthit). Letzterer sieht sehr frisch, unverwittert aus. Große Mikroklinkristalle haben meist einen Plagioklaskern, wobei der Mikroklin einen starken Glanz zeigt. Callisen (1932) verweist auf die Übereinstimmungen mit dem Streifengranit. Vang-Granit unterscheidet sich von ihm durch einen höheren Gehalt an Hornblende, die Form der dunklen Mineralkonzentrationen, die zahlreichen Granophyrbildungen und die relativ großen und eher rechteckig geformten Feldspatkristalle..." Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 S. 368 |
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stillgelegter Steinbruch im Vang-Granit, Ringebakke |
Vang-Granit, anstehend Jons Kapel |
Vang-Aplit, anstehend Ringebakke |
Vang-Granit, lokale Strandsteine, Vang |
weitere Exkursionbilder und Infos: https://strand-und-steine.de/landschaft/ostseeraum/bornholm/kristallin.htm#Vang-Granit | |
weiterführende
Literatur: Callisen K. 1932: Beiträge zur Kenntnis des Granitgrundgebirges von Bornholm. Dissertation. University of Copenhagen. Callisen K. 1934: Das Grundgebirge von Bornholm. Danm. Geol. Unders., II Række, Nr. 50. 266 S. Gravesen P. 1996: Bornholm - En beskrivelse af områder af national geologisk interesse (in der Reihe: Geologisk set), Miljø- og Energiministeriet Skov- og Natursstyrelsen, Geografforrlaget, Brenderup Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen S. 44, 45 Jørgart T. 2001: Bornholm Grundfjelds Geologi. En ekskursionsfører. Publikationer fra Institut for Geografi og Internationale Udviklingsstudier. Kompendium nr. 111. Roskilde. Universitetscenter. Katzung G. & Obst K. 1997: The sandstone dyke swarm of Vang, Bornholm. Bull. Geol. Soc. Denmark 44, 161-171. Smed P. /Ehlers J.: Steine aus dem Norden, Borntraeger 2002 Nr. 105 Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden Nr. 224 und 225 |
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