Dänemark - Bornholm - Nexø-Sandstein
Als "Nexø-Formation" wird die unterkambrische,
variantenreiche Schichtfolge vom fossilleeren Unteren
Nexø-Sandstein bis zum Balka-Sandstein (= Hardeberga-Sandstein)
mit reichen Spurenfossilien bezeichnet. Die im Südosten von
Bornholm auftretende Serie von sedimentären Ablagerungen liegt
auf verwittertem, erodiertem Kristallin auf. Der Untere
Nexø-Sandstein ist rötlich oder violett, arkoseartig schlecht
sortiert und deutet auf eine terrestrisch-fluviatile Entstehung
hin. Die jüngeren Nexø-Sandsteine sind überwiegend feinkörnig
mit konglomeratischen Lagen, tonreich und weisen einen
zunehmenden Gehalt an Glaukonit auf, ein Hinweis auf marine
Entstehungsbedingungen. Nachfolgend einige frei übertragene Sätze aus Gravesen 1996. S. 22: "... Im Unteren Kambrium vor ca. 570 Millionen Jahren dominierte auf Bornholm die Verwitterung und Erosion der präkambrischen Gebirge, ein Großteil der aufragenden Gebirgsketten wurde abgeräumt. Das abgetragene Gesteinsmaterial wurde wieder abgelagert - in einer weitgehend ebenen, gleichförmigen Landschaft ohne Pflanzenwuchs. Der rote Sand aus der Nexø-Sandstein-Formation wurde auf einer Flussebene nahe der Küste abgelagert. Die ältesten Ablagerungen bestehen aus grobkörnigem, verwittertem und verlagertem Material aus dem Grundgebirge. Darüber folgen Flusssedimente, kreuzgeschichtete Sande sowie Flugsande von Freiflächen zwischen den flachen Flussläufen. Ein Kontakt zwischen verwittertem Grundgebirge, von Nexø-Sandstein überlagert, ist am Onsbæk zu sehen. Nexø-Sandstein kann in den stillgelegten Steinbrüchen bei Gadeby studiert werden, man findet ihn aber auch bei Bodilsker und in den Frederiks-Steinbrüchen nördlich von Nexø. Während eines allmählichen Meeresspiegelanstiegs in der folgenden Periode wurde in einem stufenweisen Übergang der glaukonithaltige, mittelkörnige Quarzsand der Balka-Sandstein-Formation abgelagert (heute "Hardeberga-Sandstein" genannt nach einer entsprechenden Ablagerung in Schonen). In den Sandsteinen sind Bänke und Wellenrippeln ausgebildet, die in Gezeitenzonen und etwas tieferem Wasser abgelagert wurden. In dünnen Tonlagen im Schutz zwischen den Sandbänken werden die ältesten dänischen Tier- und Pflanzenreste in Form mikroskopischer Algen und Kohlehäutchen von wurmartigen Tieren gefunden..." |
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover u. a.: |
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Bodilsker | Bodilsker | SE Aakirkeby | Gamle stenbrud, Nexø |
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Broens Odde | Fredriks stenbrud, Nexø | Fredriks stenbrud, Nexø | Fredriks stenbrud, Nexø |
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![]() "Gingham"-Sandstein, |
Fredriks stenbrud, Nexø | Fredriks stenbrud, Nexø | Stbr Gadeby, Nexö-Sandstein | im Museum NaturNornholm |
Literatur: Buchholz A. 2010: Rippel- und Runzel-Strukturen aus prae- und unterkambrischen Geschieben Mecklenburg- Vorpommerns sowie aus dem Nexø- und Balka-Sandstein Bornholms. Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Mecklenburg, 10. Jg., 4-11, 26 Abb., Ludwigslust. Butzbach J. 2000: 1700 Millionen Jahre Bornholm. William Dams Boghandel A/S, Rønne, ISBN 87-87021-78-1. Gravesen P. 1996: Bornholm - En beskrivelse af områder af national geologisk interesse (in der Reihe: Geologisk set), Miljø- og Energiministeriet Skov- og Natursstyrelsen, Geografforrlaget, Brenderup Hansen K. 1936: Die Gesteine des Unterkambriums von Bornholm. Danm. geol. Unders. (2) 62, 194 pp. Larsen G. 1965: Nye boringer i Nexø-sandstenen ved Aakirkeby Micheelsen H.I. 1961: Bornholms Grundfjæld. Medd. Dansk geol. Foren. 14, 308-349. Nielsen A. T. & Schovsbo N. H. 2007: Cambrian to basal Ordovician lithostratigraphy in southern Scandinavia – Bulletin of the Geological Society of Denmark 53: 47-92, 12 Figs., København . Poulsen V. 1966: Cambro-Silurian Stratigraphy of Bornholm. Meddr dansk geol. Foren. 16, 117-137. |
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Links: http://www.hrpetersen.dk/bornholmsk/sandsten.html http://www.bodilskersandsten.com/ https://strand-und-steine.de/landschaft/ostseeraum/bornholm/palaeozoikum.htm (Die Nexø-Sandstein-Formation) |
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