Dänemark - Bornholm - Gudhjem- (Streifen-) Granit
"Alle Bornholm-Granite sind mit Ausnahme des Svaneke-Granits
Gneisgranite. Oft kommt der Gneis-Charakter in durch Biotit- und
Hornblende-Nester bedingter Streifung zum Ausdruck. Ein
vorzügliches, für die meisten Abarten zutreffendes Kennzeichen
ist die weit gediehene Allotriomorphie aller Gemengteile, die
sogar dem unbewaffneten Auge durch die innige Verzahnung oder
Durchdringung der Minerale auffällt und ei "unklares" Korn
zur Folge hat. Die Feldspäte zeichnen sich durch Frische,
Durchsichtigkeit, schillernden Glanz, Breittafeligkeit und
Reichtum an tropfenförmigem Quarz, Biotit und anderen
Einschlüssen aus. Die meisten Gneisgranite sind im Hangenden auf
feinen Rissen von Eisenoxyd durchtränkt, sodass die hellen
Minerale, besonders Quarz, mehr oder weniger rubinrot gefärbt
sind. Diese sekundär gefärbten Abarten sind unter den Geschieben
viel stärker vertreten, als es das heutige Anstehende mit den
vorwiegend grauen oder grauroten Gneisgraniten erwarten lässt.
Die Gneisgranite sind weder durch einheitliche Ausbildung noch durch ein einziges Merkmal ausgezeichnet, sondern es lassen sich im Anstehenden acht, unter den Geschieben dagegen nicht alle Abarten auseinanderhalten. Die petrographische Ausbildung der Gneisgranite bewegt sich zwischen hellen, körnigen, hornblendearmen Abarten ohne ins Auge fallende Schieferung, aber auch ohne klare Körnung, solchen mit parallel, kurzen Biotit- und Hornblende-Flasern, streifigen Gneisgraniten und schließlich gleichkörnigen, dunklen. hornblendereichen Syenitgraniten..." J. Hesemann (1975) S. 43 |
|
Alle Ausprägungen des Bornholm-Gneisgranits (Abarten) sind "durch Übergänge miteinander verbunden und können daher als gleichaltrige Differentiationen angesehen werden" (Hesemann S. 42). Eine dieser Varianten ist der oberhalb und westlich von Gudhjem anstehende Granit. | |
1 | |
Streifiger Granit, Klippen bei Gudhjem, leg. A. P. Meyer 1961 Sgl. Universität Bremen auf der Karte: Nr. 27 |
2 | |
streifiger Amphibolbiotitgranit am Wasserfall des Døndalenbæk, leg. o. A. 1887 Sgl: Nordische Vergleichssammlung der Universität Greifswald [Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de] Etikett auf der Karte: Nr. 28 |
|
3 | |
Gudhjem-Granit, Gudhjem, leg. o. A. Sgl: Nordische Vergleichssammlung der Universität Greifswald [Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de] Etikett auf der Karte: siehe Nr. 27 |
|
4 | |
Gudhjem-Granit, Steinbruch oberhalb Gudhjem, leg. o. A. 1887 Sgl: Nordische Vergleichssammlung der Universität Greifswald [Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de] Etikett auf der Karte: siehe Nr. 27 |
|
5 | |
Amphibolbiotitgranit, Höhe über Gudhjem, leg. Gedner 1886 Sgl: Nordische Vergleichssammlung der Universität Greifswald [Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de] Etikett auf der Karte: siehe Nr. 27 |
|
6 | |
Kontakt Aplit - Streifengranit, Steinbruch W Gudhjem, leg. Milch 1911, Sgl: Nordische Vergleichssammlung der Universität Greifswald [Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de] Etikett auf der Karte: siehe Nr. 27 |
|
zur Übersicht Hammer-Granit zur Übersicht Bornholm zur Übersichtskarte |