Schweden  -  Småland-Vulkanite  -  Påskallavik-Porphyr 

Die Ostsmåland-Porphyre, speziell der Påskallavik-Porphyr, sind im Geschiebe leicht erkennbare Funde, weil ihr Gefüge mit ca. 1 cm großen, gerundeten Feldspäten in der Verwitterungsrinde klar zur Erscheinung kommt. Auch im unverwitterten, frischen Bruch zeichnen sich diese Feldspäte meist deutlich ab.
 
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover, BGR Berlin u. a.:
 
Värlebo NW Värlebo NW Värlebo Värlebo
Småland-Gangporphyr
Värlebo Sibbetorp  N Norra Vånevik  Värlebo
Värlebo Finsjö Station Värlebo Geschiebe, FO: Stohler Kliff, SH
       
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 291:
"... In der älteren Geschiebeliteratur werden die meisten, u. a. die schokoladenbraunen Granitporphyre aus Småland, zu den Påskallavik-Porphyren gezählt. Später wurden einige Varietäten, wie der Sjögelo-Porphyr vom Haupttypus gesondert. Påskallavik-Porphyr unterscheidet sich von ihm durch eine mikrogranitische Grundmasse. Sjögelo-Porphyr hat eine mikropegmatitische Matrix. Die Eigenschaften sind nur mit Hilfe eines Mikroskops zu sehen (Hesemann 1929a, 1936, 1975). Der Geschiebesammler wird im Allgemeinen nach der Farbe gehen müssen: Påskallavik-Porphyr ist schwarzgrau, grau, violett oder braun, seltener rötlich. Sjögelo-Porphyr ist vollrot und verwittert grau- oder braunrot. Nicht immer ist der Farbunterschied groß und da beide Typen auch noch Übergänge zu den Småland-Graniten aufweisen, wird die Differenzierung dieser beiden Gesteinstypen häufig nicht möglich sein. Beide Typen zeigen oftmals eine einigermaßen parallele Anordnung der (linsenförmigen) Einsprenglinge. Ein eventuelles Vorkommen von Epidot und Chlorit sind die Folge von Deformation.
Påskallavik-Porphyr hat eine dichte, hornsteinartige, beinahe hälleflintartige oder sehr feinkörnige Grundmasse (beim Sjögelo-Porphyr immer feinkörnig). Diese Matrix enthält bis 3 cm lange, sehr auffallende Feldspateinsprenglinge. Sie bestehen überwiegend aus fleischrotem oder heller gefärbtem Kalifeldspat. Zumeist ist auch eine wechselnde Anzahl bis ca. 6 mm großer, abgerundeter, bläulicher Quarzkörner vorhanden; diese Quarze haben manchmal Risse, die bis in die Grundmasse durchlaufen können. Auch kommt es vor, dass zwei Quarzhälften gegeneinander verschoben sind. Schließlich können Quarzeinsprenglinge vorkommen, die entlang ihrer Ränder zerdrückt und dann durch neu gebildete Mineralteilchen aneinander gekittet wurden. Plagioklas ist nur sporadisch vorhanden; gewöhnlich ist die Umwandlung bei ihm viel weiter gegangen als beim Kalifeldspat. Die meisten Kalifeldspateinsprenglinge sind deutlich tafelförmig mit leicht abgerundeten Ecken. Zuweilen sind die Kristalle stumpf und breit, es können aber auch lange Säulen vorkommen. Oft zeigen die Feldspäte Einschlüsse, die mit der Lupe deutliche erkennbar sind. Vielfach haben die Kalifeldspat-einsprenglinge einen Kern aus Mikropegmatit und eine schmalere Randzone aus reinem Feldspat. Chloritflecken sind immer da, oft in großer Zahl. Apatit, Zirkon, Titanit und Erzkörner sind mit der Lupe meist nicht nachzuweisen; dasselbe gilt für Flussspat, Muskovit und Kalkspat.
Hesemann (1929a) beschreibt den Värlebo-Porphyr als eine „basische“ Varietät des Påskallavik-Porphyrs. Dies Gestein hat eine schwarzrote Grundmasse; Quarzeinsprenglinge kommen wenig vor oder fehlen. Die Kalifeldspateinsprenglinge sind weißlich, sodass dunkle Einschlüsse deutlicher auffallen als im Haupttypus...." 
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 S. 291 
Literatur (Auswahl):
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen. S. 111-113
Lundqvist T. 1979: The Precambrian of Sweden - Sveriges Geologiska Undersökning (C) 768: 1-87
Nordenskjöld O. 1893: Zur Kenntnis der sg. Hälleflinten des nordöstlichen Småland, Bull. of the Geol. Inst. of Upsala I
Nordenskjöld O. 1893: Über archaische Ergußgesteine aus Småland, Bull. of the Geol. Inst. of Upsala I,2 1893
Nordenskjöld O. 1901: Über die Kontaktverhältnisse zwischen den archaischen Porphyren ("Hälleflinten") und Graniten im nordöstlichen Småland, Bull. of the Geol. Inst. of Upsala
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden, Nr. 177-180
 
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