Schweden - Vulkanite - Kristallsäulen-Syenitporphyr
In Hesemann (1975), Zandstra (1988) und Zandstra (1999) wird der Typus eines metamorph überprägten Porphyrs beschrieben, dessen Herkunft den Gegebenheiten nach in Småland anzunehmen ist. Entsprechend zuzuordnende Vorkommen wurden bislang nicht gefunden. Um den in der gen. Geschiebeliteratur gegebenen Texten ein Bild hinzuzufügen, werden nachfolgend zwei von J. Hesemann bestimmte Geschiebefunde gezeigt. |
Geschiebefunde in der Sammlung der Universität Bremen: | |||
FO: Dwoberg, Elmeloh | FO: Burgdamm, N Bremen | FO: Ringstedt |
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S.
301: Kristallsäulen-Syenitporphyr "Grundmasse violett-, rosé-, braun- oder dunkelgrau, sehr feinkörnig; kurze, breite, flächig spaltende und in der Bruchfläche glänzende Feldspateinsprenglinge, mehr oder weniger in derselben Farbe wie die Matrix; wenige oder keine Quarzeinsprenglinge; hervorstehende Feldspäte; manchmal deutliche Deformationserscheinungen (Chloritschleier und -streifen). Kristallsäulen-Syenitporphyr hat eine sehr feinkörnige, für das bloße Auge dichte, rosé-, braun- oder schwarzgraue Grundmasse, in der eine große Zahl bis 2 cm langer Feldspateinsprenglinge liegt. Wenn Quarz als Einsprengling vorkommt, bleibt es bei einem vereinzelten blauen oder grauen, meist länglich runden Korn. Gewöhnlich fehlt er. Chlorit und Erz sind immer in der Einsprenglingsgeneration zu finden. Vor allem an den Feldspatkristallen ist dieser Porphyr zu erkennen. Die Tafeln bestehen ganz überwiegend aus Orthoklas. Meist sind es Karlsbader Zwillinge, die in der Verwitterungsrinde der Geschiebe vielfach als kurze, rechteckige Körner hervorstehen, „haselnussförmig“ mit abgerundeten Ecken. Auf der Bruchfläche sitzen manche Feldspäte so lose, dass sie aus dem Stein fallen. Das ist umso stärker der Fall, je mehr die Feldspattafeln in Chlorit gehüllt sind. Meist zeigen die Spaltflächen dieser Feldspäte einen starken Glanz. Die Kristalle sind von einer Farbe, die sich nicht oder kaum von der Grundmasse abhebt. Mitunter sind sie undeutlich zonar gebaut, und teilweise sind die Kerne reich an Einschlüssen. Auffallend ist auch das Auftreten von Apatitkristallen als Einschlüsse in den Feldspäten. Kristallsäulen-Syenitporphyr ist schwach oder etwas stärker deformiert. Das wird erkennbar an der Tendenz der Minerale und Mineralgruppen, linsenförmig oder liniert aufzutreten. Ein Beispiel ist das Mineral Chlorit, das sich in lang gestreckten Flecken und Flasern konzentriert. Diese Lagen winden sich als Schleier um die großen Feldspäte, die dadurch oft ganz eingepackt sind. Nicht immer sind die Auswirkungen einer Deformation deutlich zu sehen. In vielen Fällen ist die mikroskopische Untersuchung nötig, um die Kennzeichen wahrzunehmen. Die Grundmasse des Gesteins besteht nach Hesemann (1936, 1975) so gut wie ganz aus mikropegmatitisch verwachsenem Quarz und Feldspat. Das Gefüge ist allerdings meist zu klein, als dass es mit einer 20 x Lupe aufgezeigt werden könnte. Das Gestein schließt petrographisch an den Nymåla-Porphyr an. Geschiebefunde sind ziemlich selten. Dieser Typus wird durch die der Bruchfläche ein schönes Relief verleihenden Feldspäte nicht so leicht übersehen." Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 |
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Literatur: Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen S. 116 Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden Nr. 181, Nr. 184 |
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