Schweden  -  Vulkanite  -  Kiruna-Ignimbrit

Die umfangreichen Eisenerzlager von Kiruna sind als Differenziate des Ursprungsmagmas eingebettet in eine Suite aus natronreichen vulkanischen und subvulkanischen Gesteinen. Sie liegen auf einem mandelführenden Syenitporphyr auf und werden bedeckt von einem quarzhaltigen Porphyr. Die Porphyre zeigen überwiegend einen ignimbritischen Habitus, mit ausgeprägten, häufig magnetitreichen Schlieren. Datiert zwischen 1900 und 1880 Mio. Jahre, gehören sie zu den archaischen Gesteinen Nordschwedens, sind aber weniger metamorph beeinflusst als die Gesteine Mittelschwedens. Während der kaledonischen Orogenese mit ihren Auffaltungsvorgängen erfolgte eine nur geringe metamorphe Überprägung. 
Charakteristisch für die Kiruna-Porphyre ist die Erzanreicherung, sie betrifft auch die Grundmasse in Form einzelner Magnetitkörnchen oder kleinerer Aggregate.
 
 
 
 
Kiruna-Ignimbrit (Lappland-Porphyr), polierte Fläche eines Pflastersteins, Kiruna, Ortszentrum,
Sgl. R. Hanning 1989     auf der Karte: Nr. 7
 
Beschreibung in Zandstra J. G. 1999 Nr. 100:
Kirunaporphyr
"Auffallende Eigenschaften: Dichte, fluidale, dunkelbraune Grundmasse mit braunen Schlieren. Scherbenförmige, hellrote Feldspäte und unregelmäßige, mehreckige Feldspataggregate. Deformationserscheinungen.
Weitere Gegebenheiten: Einzelne der bis 13 mm großen Kalifeldspäte enthalten einen grauen oder grüngelben Plagioklaskern; häufig ist der helle Kristall jedoch hellrot oder es gibt einen einschlussarmen, hellroten Rand und einen stark mit feinen körnigen Einschlüssen verunreinigten Kern. Die meisten Feldspäte sind in Aggregaten vereinigt; ein Teil dieser Gebilde besteht vor allem aus Feldspatbruch. Eigenständige Plagioklaseinsprenglinge fehlen. Die braunen Schlieren haben einen hell getönten zentralen „Kanal“ aus Quarz und grauschwarzen Erzkörnchen; manche Schlieren winden sich um Einsprenglinge, während andere quer durch Einsprenglinge hindurch verlaufen. Auch in der Grundmasse sind ca. 1 mm große Erzkörner recht zahlreich. Möglicherweise vertritt dieses Gesteinsmuster stellenweise die jüngste Porphyr-Etage; die älteren Lagen liefern stärker verformte und umgewandelte Porphyre (Forsell 1987)
Herkunft: Kiruna, Nordschweden. Als Geschiebefund ungewiss...."
Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke gidsgesteenten, Leiden 1999
 
 
Literatur:
Forsell P. 1987: The stratigraphy of the Precambrian rocks of the Kiruna district, northern Sweden. SGU Ser C 80 Nr. 1 Uppsala 1987.
Geijer P. 1935: Die nordschwedischen Eisenerze und verwandte Lagerstätten als Beispiele eruptiver Spaltungsprozesse. Geologische Rundschau1935, S. 251 - 366
Rassmuss H. 1913: Die magmatischen Eisenerzausscheidungen Lapplands. Geologische Rundschau 1913. S. 250 - 262
Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke gidsgesteenten, Leiden 1999
 
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