Schweden - Magmatite - Vassijaure-Granit
Vassijaure-Granit, polierte Fläche,
Straßenanschnitt an der Straße 98 bei Katterjåkk,
2,5 km W Vassijaure Sgl. R. Hanning 1989 auf der Karte: Nr. 6 |
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S.
162: Vassijaure-Granit "... Grober, weißgrau und schwarz gemusterter, plagioklasreicher Granit; dunkle Minerale hauptsächlich Biotit und wenig Hornblende, verstreut in Adern; unauffälliger, zuckerkörniger Quarz; das Gestein enthält sehr große Feldspattafeln; ähnelt dem Grauen Revsund-Granit; richtungslos-körnig oder schwach augengneisähnlich; sowohl chemisch als auch mechanisch mehr oder weniger deutlich deformiert. Vassijaure-Granit ist ein grobkörniger, hornblendehaltiger Biotitgranit (Tab. 11 = hier nicht wiedergegeben). Das Gestein zeigt eine weißgrau-mit-schwarz kombinierte Farbigkeit. Das Weißgrau ist dem Quarz und Feldspat geschuldet, das Schwarz den dunklen Mineralen. Was Gefüge und Zusammensetzung betrifft, ist die Übereinstimmung mit dem Revsund-Granit groß. Letzterer enthält jedoch normalerweise keine Hornblende. Das Gestein ist zum Teil deutlich liniert (Augengranit), teilweise richtungslos-körnig. Anzeichen für Umwandlung gibt es durchaus, vor allem für eine mechanische (zuckerkörniger Quarz und verbogene Biotitblättchen), aber auch für eine chemische (sekundäre Minerale als Splitter in Feldspat, Biotit und Quarz; stark umgewandelter Feldspat). Die Matrix ist sehr plagioklasreich und enthält ferner (kaum perthitischen) Mikroklin, eine mäßige Menge unauffälligen Quarz sowie Biotit und Hornblende. Epidot, Muskovit, Titanit und Apatit treten als Akzessorien auf. Abgesehen von dem wechselnden Hornblendegehalt ist die Zusammensetzung der Grundmasse konstant. Vassijaure-Granit sieht porphyrisch aus durch trübweiße und hellgraue, glasige Feldspäte, die eine Länge von 6 cm erreichen können. Der Granit kommt bei Torneträsk in Schwedisch-Lappland, in der Nähe der norwegischen Grenze, nordwestlich von Kiruna, in situ vor. Es ist ungewiss, ob aus dem 1000 km nördlich von Stockholm gelegenen Gebiet Geschiebe nach den Niederlanden geraten sind. Das Gestein ist abgebildet in Holmquist (1906) und Hesemann (1975)..." Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 |
Literatur: Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen. S. 27 Holmquist P. J. 1906: Studien über die Granite von Schweden, Bull. of Geol. 1906, S. 200 Åhäll K. I., Larson S. Å. 2000: Groth-related 1.85-1.55 GA magmatism in the Baltic Shield; a review addressing the tectonic characteristics of Svecoffenian, TIB1-related and Gothian events. GFF 122, S. 193-206 |
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