Schweden  -  Magmatite  -  Spinkamåla-Granit

Die Bezeichnung "Spinkamåla-Granit"  1897 wurde von Holst und Kjellström nach einem kleinen Ort nordöstlich von Olofström eingeführt. Es handelt sich um einen fein- bis mittelkörnigen, grauen bis rotgrauen Granit mit klaren Korngrenzen. Spinkamåla-Granit tritt in kleinen und größeren Massiven auf, vor allem im nordwestlichen Teil von Blekinge, aber auch gangförmig in den älteren Granitoiden. Zum Blekinge-Küstengneis gibt es Übergänge, die Abgrenzung ist nicht immer einfach. Im Allgemeinen, auch noch in der Kartenbeschreibung von 1983 (Kornfält), werden Halen-Granit und Spinkamåla-Granit nicht unterschieden.
 
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover, BGR Berlin u. a.:
aus dem westlichen Vorkommen (NW Karlshamn):
Spinkamåla granite Spinkamåla granit
Spinkamåla 300 m S Spinkamåla  500 m ESE Spinkamåla N Ljusaryd
SW Ljusaryd SW Skallmöte  Steinbruch Skallmöte Steinbruch S Hundsjön
Spinkamåla-Granit  
Steinbruch E Håkantorp N Halabron, NW Olofström Brinkamåla   
aus dem östlichen Vorkommen (NE Karlshamn):
Spinkamålagranit  
SSW Backaryd 4 km SWS Backaryd 1 km NE Backaryd  
Geschiebefund:
   
FO: Todendorf, OH FO: KG Damsdorf. OH    
 
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u. ) S. 339:
Spinkamåla-Granit
"...Spinkamåla-Granit und Halen-Granit werden von Norin (1936) als identisch beschrieben. Ersterer ist jedoch im Durchschnitt feiner gekörnt. Norin gibt das Vorkommen dieses klein- bis feinkörnigen, gewöhnlich grau oder rotgrau getönten Granits in Gebieten W und NW des großen Karlshamn-Granitmassivs an, mit dem jedoch keinerlei genetische Verbindung besteht. So fehlt immer die Hornblende, während sie im Karlshamn-Granit nicht selten auftritt. Ein weiteres auffallendes Kennzeichen des Spinkamåla-Granits sind die auffällige Gleichkörnigkeit aller Grundmasseminerale und ihre unregelmäßigen Korngrenzen, wie beim Halen-Granit. Kommen Feldspateinsprenglinge vor, sind sie eckig und meist 6-8 mm, manchmal bis 10 mm lang. Es handelt sich dabei um schöne Karlsbader Zwillinge aus grauem oder rotgrauem Mikroklin, die meistens in klar erkennbaren Reihen liegen. Auch die übrigen Minerale sind in diesem Fall teilweise eingeregelt. Es gibt das Gestein aber auch richtungslos-körnig. Die Matrix ist reich an Quarz, Kalifeldspat und Plagioklas und biotitarm. Der Quarz ist grau oder leicht bläulich, der Kalifeldspat grau oder rotgrau und der Plagioklas hellfarbig oder weiß. Die größten Quarzkörner messen zuweilen bis 4 mm, aber die meisten betragen 0,5-2 mm.
Spinkamåla-Granit ist ein helles Quarz-Feldspat-Biotitgestein. Norin (1936) gibt als Zusammensetzung (zusammengefasst, in abgerundeten Zahlen) an: Quarz 31%, Kalifeldspat 29%, Plagioklas 34%, Biotit 4% und weitere Minerale (vor allem Magnetit und Titanit) 2%. Diese Mengenverhältnisse sind nicht unveränderlich; es kann auch der Kalifeldspat überwiegen.
Chemisch und mineralogisch zeigt sich (wie auch beim Halen-Granit) eine große Nähe zum Blekinge-Küstengneis (hier nicht besprochen). Norin vermutet eine genetische Verbindung.
Alles in allem handelt es sich um ein sehr fein- oder fein-, selten mittelkörniges, stark körniges Gestein mit grauer oder rotgrauer Farbtönung. Früher wurden solche Ausprägungen als „Granit des Stockholm-Typs“ bezeichnet.
Aus den Beschreibungen des Spinkamåla-Granits und des Halen-Granits geht hervor, dass sie äußerlich einander nahezu gleichen. Die Zuordnung eines Geschiebes zu dem einen oder anderen Typus ist nicht immer möglich; im Zweifelsfall ist es besser, von Blekinge-Granit zu sprechen..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 S. 339
 
Literatur: 
Bäckström H. 1897: Vestanåfältet. En petrogenetisk studie, Kongliga Svenska Vetenskaps-Akademiens Handlingar, Ny följd  29, 4 S. 1-128
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen. S. 62, 63
Holmquist P. J. 1906: Studien über die Granite von Schweden, Bull. of Geol. 1906 S. 114
Kornfält A., Bergström J. 1983: Beskrivning till berggrundskartan Karlshamn NV, Af 135, S. 17
Lundegårdh H. 1971: Neue Gesichtspunkte zum schwedischen Präkambrium, Geologische Rundschau 60, 4
Norin R. 1959: Några genetiska relationer inom södra Sveriges urberg, GFF 81, 3 S. 427-466
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 S. 339
Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden, Nr. 209
   
   
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