Schweden  -  Magmatite  -  Blekinge Fleckengranit

In seiner Beschreibung der Blekinge-Gesteine erwähnt U. Wiklander (1974, s. u.) einen Fleckengranit (Fläckgranit, spotted granite), der gangförmig an einigen Stellen in Ost-Blekinge auftritt:
"Ein recht auffallendes Gefüge zeigen die Fleckengranite, die an wenigen Stellen innerhalb des untersuchten Gebietes, z. B. bei Yasjön und in der Tving-Region vorkommen. Sie treten als schmale Gänge auf, die den Yasjö-Granitoid und die älteren Granitoide durchschneiden.
Die Flecken enthalten einen Kern aus einem xenoblastischen Titanit-Kristall mit Einschlüssen von Quarz und Feldspat, vor allem Kaliumfeldspat. Der Kern ist von einem biotitfreien Quarz-Feldspat-Mantel umgeben, an den sich eine Matrix aus Quarz, Feldspat und Biotit anschließt.
 
Dieser Gesteinstyp ist ähnlich den Fleckengraniten (deutsche Bezeichnung: Titanitfleckengesteine), die z. B. im Stockholm-Granit, Schweden, vorkommen (Geijer 1908, 1913; Fromm 1943; Stålhös 1969...) und andernorts in der Welt (z. B. Osann 1923; Ficher 1926; Troll 1964; Windley 1965)..."
Wiklander begründet die Aufzählung der Autoren damit, dass zur Zeit der Abfassung seines Textes die Frage der Genese des Flecken-Phänomens noch nicht abschließend beantwortet werden kann.
 
Handstücke aus dem Yasjön-Gebiet, Sgl. und Aufnahmen M.Torbohm:
Lokalität: ein etwa 6 m breiter Gang im Yasjön-(Eringsboda-)Granit, Hjältavägen ca. 200m E des Yasjön.
56°20'18.5"N 15°29'12.9"E
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J. G. Zandstra bezieht sich in seiner Beschreibung (1988, s. u. S. 340) auf Wiklander:
"Der Fleckengranit von Blekinge steht an einigen Stellen bei Yasjön und im Tving-Gebiet an (Wiklander 1974). Es ist ein feinkörniges, graues, stark geflecktes Gestein, das Gänge im umgebenden Granit bildet. Die hellen Flecken haben einen Durchmesser von ca. 5 – 10 mm. Ein kleinerer Teil der Flecken besteht aus einem bis wenige mm großen Kern mit einem Titanitkristall. Der verhältnismäßig sehr breite, helle („weiße“) Saum besteht aus Quarz und Feldspat. Diese Mantelzonen sind ganz frei von Biotit. Die fransig begrenzten, nirgendwo eine scharfe Grenze zur umgebenden Grundmasse aufweisenden Flecken haben eine mehr oder weniger abgerundete Form. Die Grundmasse besteht aus Quarz, Feldspat und Biotit.
Das Areal dieses Fleckengranits in Nordost-Blekinge ist viel kleiner als das des Stockholm-Fleckengranits, wodurch es leicht zu Verwechslungen kommen kann."
   
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In der Friedhofsmauer der Kirche von Fridlevstad (Blekinge) wurde dieser Fleckengranit entdeckt.
Aufnahme H. Wilske 2015:
   
   
Literatur:
Wiklander U. 1974: Precambrian petrology, geochemestry and age relations of northeastern Blekinge, southern Sweden SGU Avhandlingar och uppsatser 704 / 68. Uppsala 1974. S. 52-53
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
   
  zur Übersichtskarte Blekinge Ost Nr. 37