Schweden - Vulkanite - Västergötland-Diabas
Die
Västergötland-Diabase sind permische Basalte, die im Kontext der
ausgedehnten vulkanischen Vorgänge bei der Entstehung des
Oslo-Grabens in die vorhandenen silurischen Schichten
intrudierten. Sie bildeten flach ausgebreitete Decken und
sorgten so stellenweise für den Erhalt der unter ihnen
begrabenen Sedimentgesteine (südwestschwedische Tafelberge).
Sechs dieser Berge umgeben die Västgöta-Ebene: Halleberg,
Hunneberg, Kinnekulle, Billingen, Mösseberg und
Ålleberg. De facto sind sie die erhalten
gebliebenen Reste der einst großflächig ausgebreiteten
Basalt-Lager. Am bekanntesten ist auf
Grund seiner bedeutenden Kalksteinbrüche der Kinnekulle (seine
Deckschicht ist der von daher benannte
Kinne-Diabas). Allerdings sind einige der heutigen,
benachbarten Vorkommen (Billingen, Mösseberg...)wesentlich
umfangreicher und dürften mehr zu unseren Funden beitragen als
der eigentliche Kinnekulle... Am Südwestende des Vänern, östlich von Vänersborg, liegen die etwas abweichend konfigurierten Diabas-Vorkommen der Halleberg- und Hunneberg-Diabase. |
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Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover: | |||
Kinne-Diabas | Kinne-Diabas | Kinne-Diabas (Schliff) |
Hunne-Diabas | Hunne-Diabas | Halleberg-Diabas |
Geschiebefunde (Kinne-Diabas): | |||
FO: Bargteheide | FO: o. A. Sgl. Bremen | FO: Marienleuchte, Fehmarn | |
Beschreibung aus Hesemann 1975 (s. u.) S. 170: Kinne-Diabas "... Das Gestein ist ein schwärzlich- bis grüngrauer, fein- bis fast mittelkörniger (nur im Kontakt dichter), doleritartiger Olivindiabas. Als Kennzeichen weist er eine eigentümliche Fleckung auf. Bei oft erst genauer Betrachtung erscheint das Gestein zusammengesetzt aus 1 - 4 mm großen, unregelmäßig begrenzten Augiten, die sich durch ihre grünschwarze Farbe aus ihrer grau- oder grünweißen Umgebung deutlich abheben. Tritt der Augit nicht in dieser Weise hervor, so ist die Diagnose auf Kinne-Diabas nur mikroskopisch möglich. ...Auf der gelbbraunen Verwitterungsfläche tritt ophitische Struktur, oft durch Augit verursachte Kleinhöckerigkeit hervor. Zuweilen ist sonnenbrennerartige Ausbildung zu beobachten. Die Geschiebe sind parallelepipedisch, kugelig, auch säulig gestaltet; sie zerfallen eckig oder schalig, zeigen allerdings auch zähen Zusammenhalt. Mikroskopisch lässt sich die ausgezeichnete Ophit-Struktur studieren. Die Augite sind sehr stark von Plagioklas-Tafeln durchsetzt, sodass sie wie siebartige Einsprenglinge in einem leistenförmigen Feldspat-Aggregat liegen, ein sehr charakteristisches Bild!... Der Augit ist farblos bis schwach gelblich, meist rundlich oder unregelmäßig begrenzt und hat höchstens eine Fläche unversehrt entwickelt. Olivin ist in geringer, aber stetiger Menge in rundlichen Körnern als Einschluss in Augit oder Plagioklas vorhanden. Frisch (selten) ölgelb, meist serpentinisiert. Der Plagioklas entspricht etwa dem Labradorit und ist gewöhnlich sehr frisch. ..." Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen S. 170, 171 |
Der Kinne-Diabas ist Landskapssten für Västergötland, siehe
ein Foto von A. Damberg, SGU: https://sv.wikipedia.org/wiki/Svenska_landskapsstenar#/media/Fil:Plat%C3%A5diabas.jpg |
Literatur: Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen Krause K. 2003: Einige Notizen zum Kinne-Diabas, Der Geschiebesammler 36, 2 S. 71-74 Smed P. /Ehlers J.: Steine aus dem Norden, Borntraeger 2002 Nr. 48 Törnebohm A. E. K. 1877: Ueber die wichtigeren Diabas- u. Gabbro-Gesteine Schwedens, ID-code: ISSN:0369-4518 |
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