Südnorwegen - Magmatite - "Arendalit" (Arendal-Granulit)
Zu den vielen interessanten, häufig
polymetamorphen Gesteinen, die innerhalb des Bamble-Sektors
auftreten, zählen auch Charnockite, vielfach in
Form "charnockitisierter Gneise". Die mehreren kleinen Vorkommen
beschränken sich auf die Umgebung von Arendal - weshalb
Bugge dem Gestein 1940 den Namen "Arendalit" gab. Das führte und
führt heute noch mitunter zu Missverständnissen, denn der Name
"Arendalit" war seit dem Beginn des 19. Jh. bereits für ein
(ebenfalls bei Arendal gefundenes) Mineral vergeben. Dabei
handelt es sich um einen Epidot in außergewöhnlicher
(kristalliner) Ausprägung. In Le Maitre's neuer "Classification
of Igneous Rocks..." wird daher der Gesteinsname Arendalit als
obsolet eingestuft. Bereits Streckeisen hatte 1974
vorgeschlagen, den von Bugge verliehenen Namen wieder
aufzugeben. In heutiger Terminologie (geo-Karte, siehe Link
unten) spricht die NGU (bei den Vorkommen auf Tromøya) von "Båndgneis,
delvis charnockittisert. Lokal skarn og jernmalmførend"
(Bändergneis, teilweise charnockitisiert. Lokal Skarn und
Eisenerz führend.) Im Gelände tritt der "Arendalit" im Kontext von grauen Bändergneisen auf. Charakteristisch in den Charnockit-Bereichen ist das weitgehende Fehlen der die Gneise kennzeichnenden Deformationsmerkmale, d. h. das Gestein erscheint massig kristallin, klein- bis grobkörnig, hin und wieder leicht deformiert. In den Grenzzonen zum Gneis kann eine leichte Bänderung auftreten. Die Charnockitisierung kann mehr oder weniger stark erfolgt sein, daher wird von einer Charnockit-Serie gesprochen. Die Farbigkeit variiert von grau nach grün. Meist ist verstreuter Magnetit zu beobachten, seltener Ilmenit, in fein-körnigen Granuliten auch Granat. |
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Handstücke aus dem Anstehenden, Insel Tromøya: | |
3 Proben aus einem kleinen Aufschluss südlich von Norddal: | |
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Probe aus der südlichen Randzone des großen Straßenaufschlusses am Skilsøveien, W Færvik. 2019 |
Lokale Strandsteine: | |
Feinkörniger Arendal-Granulit, lokaler Strandstein, FO: Spornes, Tromøya. Bild rechts unten: (nasse Oberfläche) |
Arendal-Charnockit, lokale Strandsteine, FO: Spornes, Tromøya |
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Literatur: Literatur: Alberti, A. A., Comin-Chiaramonti, P. 1976: The metamorphic evolution of Tromöy (arendal area-South Norway). TMPM Tschermaks Petr. Mitt. 23, 205–220 (1976) Bugge, J. A. W. 1940: Geological and petrographical investigations in the Arendal District. Norsk Geologisk Tidsskrift, Oslo, 20, 71–116. Knudsen T. L., Andersen T. 1999: Petrology and geochemistry of the Tromøy gneiss complex, South Norway, an alleged example of Proterozoic depleted lower continental crust. Journal of Petrology, 1999 Links: http://geo.ngu.no/kart/berggrunn/ https://www.fundus.uni-hamburg.de/collections/rocks?page=24 (Hier wird im "FUNDUS", dem Sammlungsportal der Universität Hamburg, die Gesteinsprobe eines Arendalits gezeigt.) |
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