Dänemark - Bornholm - Læså-Formation
Die Frage des Rispebjerg-Sandsteins - eine irreführende Benennung | ||||
Im Store Danske* wird der Rispebjerg-Sandstein von M. Bjerreskov
so beschrieben: Er bildet "eine 2–3 m dicke Sandsteinschicht, die über dem Grünschiefer auf Bornholm liegt und bei Kalbygård im Læså-Tal eine Stufe mit einem kleinen Wasserfall bildet. Der Sandstein besteht aus gut gerundeten und gleichgroßen Quarz-körnern. Sie stammen aus umgelagerten, windpolierten Wüsten- oder Dünensanden, die in einer Küstenzone abgelagert wurden. Sulfit-Anreicherungen während der Ablagerung geben heute den Verwitterungsflächen ein braunfleckiges Aussehen, als sogenanntem "Leopardensandstein". Es wurden nur sehr wenige Fossilien (Hyolithe) gefunden. Das Alter des Sandsteins ist nicht endgültig bestimmt, wird allgemein aber dem letzten Abschnitt des Unterkambriums (ca. 530 Millionen Jahre vor heute) zugeschrieben, als der Meeresspiegel wieder sank." |
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Seinen Namen hat der Sandstein von der vorgeschichtlichen
Ringburg Rispebjerg (an der Oleå, südlich
Aakirkeby) bekommen, an deren Fuß dieser Sandstein beim Kalkabbau entdeckt
wurde. Allerdings ist der Aufschluss an der Oleå
klein und die weiteren Untersuchungen fanden im Laeså-Tal statt,
wo die gesamte (bis 3,7 m dicke) Lage freigelegt werden konnte. Der Rispebjerg-Einheit werden zwei weitere bekannte Lokalitäten zugerechnet: In Schonen (Lage 1 m) und nördlich von Rügen, mittels Bohrung G14 (Lage laut Bohrkern 1 m). Da in geschiebekundlichen Sammlungen ein mit Phosphoritknollen konglomeratisch durchsetzter heller Sandstein als Rispebjerg-Sandstein (mit Herkunft Schweden, Schonen) bezeichnet wird, stellt sich die Frage, in welcher Form der Phosphorit im Rispebjerg-Sandstein tatsächlich erscheint und ob diese geschiebekundliche Zuordnung zutrifft. |
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Das umfangreichste und ursprüngliche Vorkommen (Typlokalität) des Rispebjerg-Sandsteins bei Kalby im Læså-Tal weist keinen Phosphorit auf. Dort ist lediglich die Basis (im Übergang vom Broens Odde-Sandstein) glaukonitisch durchsetzt. (Siehe Beschreibung von M. Bjerreskov oben). | ||||
Rispebjerg-Sandstein im Gelände: | ||||
Rispebjerg-Sandstein,
loser Stein im Læså-Tal nahe Kalbygård |
Rispebjerg-Sandstein mit löcheriger Verwitterungsoberfläche, Geländeaufschluss im Læså-Tal nahe Kalbygard |
Rispebjerg-Sandstein. Bildquelle: https://367ture.dk/ture/%C3%B8ens-aarmillioner/laesaa-vandfald/ s. unten*2 |
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Literatur: * Bjerreskov, Merete: Rispebjergsandsten i Den Store Danske på lex.dk. Hentet 29. juli 2023 fra https://denstoredanske.lex.dk/Rispebjergsandsten Bildquelle Rispebjerg-Sandstein*2: https://367ture.dk/media/5845/rispebjerg-sandsten-web600.jpg?upscale=false&format=jpg&quality=75&width=1200&height=1200&mode=max Lindström M. & Staude H. 1971: Beitrag zur Stratigraphie der unterkambrischen Sandsteine des südlichsten Skandinaviens. Geologica et Palaeontologica 5, S. 1-7, Marburg Nielsen A. T. & Schovsbo N. H. 2006: Cambrian to basal Ordovician lithostratigraphy in Southern Scandinavia. Bull. Geol. Soc. Denmark 53, S. 42-92 (siehe S. 62) |
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