Dänemark  -  Bornholm  -  Maegård-Granit

Der Maegård-Granit zeigt sich nur in einem kleinen Vorkommen, einem Rundhöcker, in der Gneisregion im westlichen Bornholm. Er nimmt als plagioklasreicher Pyroxengranit eine Sonderstellung innerhalb der Bornholmer Granite ein.
 
"Pyroxen-Granit. Geländeaufschluss. Kirkedalsvej 1 km südlich von Rutsker Kirche, 5-10 m von der Straße entfernt. Dieser Granit wird von Micheelsen und anderen als Maegård-Granodiorit bezeichnet - wie ursprünglich der Rönne-Granit, was aber unzutreffend war. Das Gestein spielte eine wichtige Rolle in petrogenetischen Überlegungen, da nach Micheelsen (1961b) dieser Granit den mafischen Granulitfaziesgesteinen ​​am nächsten kam, die - der Granitisierung vorangehend - auf Bornholm gefunden wurden. Grundlage für diese petrogenetische Einstufung war vor allem der Gehalt an Hypersthen. Angesichts späterer Diskussionen muss man bedauern, dass Micheelsen keine vollständige Beschreibung veröffentlicht hat.
Der Granit ist ein zähes porphyrisches Gestein, das aus Plagioklas und Ansammlungen mafischer Minerale in einer sehr feinkörnigen Grundmasse besteht. Das Gestein ist im Vergleich zum Rønne-Granit nicht besonders mafisch. Hornblende ist mit Abstand das dominierende mafische Mineral. Im Zentrum der Hornblendekristalle tritt regelmäßig diopsidischer Pyroxen auf. Hypersthen wird in den Dünnschliffen, die dem Autor zur Verfügung stehen, nicht beobachtet. Die Wahrnehmung, dass Hypersthen im Maegård-Granit vorkommt, sollte vor weiteren Schlussfolgerungen bestätigt oder revidiert werden. Die Modalanalyse von Micheelsen, die einen Anteil von 3 Prozent Hypersthen angibt, ist ohnehin unverständlich."  (Jørgart T., S. 24)
 
 
   Maegård-Granit,
   Handstück vom Geländeaufschluss,
   Sgl. H. Aridskov
   (Foto: H.Aridskov)

   auf der Karte: Nr. 35
 
Aus der Beschreibung in Gravesen 1996: Geologisk set. Bornholm, S.86 ff:
"...Der Maegård-Granit ist Beispiel eines kleineren Vorkommens des dunklen Bornholm-Granits.
Er ist ein mittelkörniges, homogenes Gestein, vereinzelt treten große Feldspatkristalle auf, die zonar aufgebaut sind. Seine mineralogische Zusammensetzung ist: Alkalifeldspat 21 %, Plagioklas 32 %, Quarz 18 %, dunkle Minerale 22 % (davon 3 % Pyroxen), weitere Minerale 7 %. Der Maegård-Granit enthält so etwas weniger Alkalifeldspat und etwas mehr dunkle Minerale als der Rønne-Granit. Von Bedeutung für seine Bestimmung ist vor allem sein Gehalt an kleinen, schwarzen Kristallen des Pyroxens Hypersthen.
Auf den Verwitterungsflächen erscheint der Granit hellgrau, mit kleinen Verwitterungslöchern der dunklen Minerale, in frischem Zustand ist er dunkelgrau..."
   
 
     
Literatur:
Gravesen P. 1996: Bornholm  -  En beskrivelse af områder af national geologisk interesse (in der Reihe: Geologisk set), Miljø- og Energiministeriet Skov- og Natursstyrelsen, Geografforrlaget, Brenderup
Jørgart, T., 2000: The basement geology of Bornholm. An excursion guide. Paper for The field conference “TransBaltic Precambrian Correlations”, the Visby Programme/Swedish Institute and EUROBRIDGE/ESF. Bornholm-Blekinge, 17 – 30 July 2000.
 
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