Åland-Inseln   -   Vulkanite   -   Åland-Granitporphyr

     
 
 
 
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Åland-Granitporphyr (Ringquarzporphyr), Straße 3, Lemland - Lumparland, 300 m E der Abzweigung nach Lemland, leg. K.-D. Meyer 1965,
Geozentrum Hannover       auf der Karte: Nr. 20


 
  2 
  Åland-Granitporphyr     
 
(Ringquarzporphyr),
 
am Einkaufszentrum Kantarellen,
  im Norden von Mariehamn,
  leg. Dietrich 1999,
  Geozentrum Hannover
  auf der Karte: Nr. 25
 
  3 

Åland-Granitporphyr, N Mariehamn,
leg. Fesser 1962, Geozentrum Hannover,    auf der Karte: NE Nr. 16

   
  4   
   
   

   Åland-
Granitporphyr,
   Insel Hamskär, W Eckerö
   leg. A. P. Meyer
   Sgl. Universität Bremen

   auf der Karte: Nr. 10
 

   
   
  5   
  Åland-Granitporphyr,
  Mariehamn, Westhafen,
  nördlich vom Museumsschiff
  "Pommern"
 
  leg. M. Bräunlich 2003
  Geozentrum Hannover
  auf der Karte: nördlich Nr. 17
   
Weitere Beispiele aus  der Sammlung der Universität Greifswald siehe hier ...
   
Beschreibung aus Zandstra (1988) S. 40:
Åland-Granitporphyr
"Braunrote, feinkörnige, für das bloße Auge zuweilen beinahe dichte Matrix; viele Einsprenglinge; Plagioklasringe häufig, auch unvollkommen; Quarzeinsprenglinge bis 1 cm, dunkel, rund, in variabler Menge; Feldspateinsprenglinge bis 3 cm, die meisten ziemlich eckig, korrodiert, durchädert; die größten Feldspäte reich an Einschlüssen; gewöhnlich wenig dunkle Minerale, hauptsächlich Hornblende.
In der Nachfolge von Cohen & Deecke (1896) und Hesemann (1975) werden alle porphyrartigen Rapakivigesteine von Ǻland als Granitporphyr bezeichnet, sofern die Bestandteile der Grundmasse eine Korngröße von 0,05 - 2 mm aufweisen und wenn außerdem viele Einsprenglinge vorhanden sind. Obwohl auf diese Weise eigentlich mehrere Typen unter einem Namen vereinigt werden, kann man doch von mehr oder weniger sicheren grundsätzlichen Merkmalen in dieser Gruppe sprechen: einer braunroten, weniger häufig dunkelroten, sehr feinkörnigen oder feinkörnigen Grundmasse, sehr wenig oder mäßig viel Einsprenglingen aus glasigem Quarz (bis maximal 5 bis 10 mm) und bis 3 cm großen Feldspäten. Nach den Maßstäben der oben genannten Autoren ist die folgende Beschreibung des Ǻland-Granitporphyrs zu geben.

Die Grundmasse besteht größtenteils aus feingraphisch (mikropegmatitisch) verwachsenem Quarz und Feldspat. Mit der Lupe ist das Gefüge gut zu erkennen. Manchmal ist der Quarz in diesen Verwachsungen nadelförmig; die Nadeln liegen dann sowohl kreuz und quer verstreut oder bilden netzförmige Konfigurationen. Wie auch beim Ǻland-Granit kommen bei dem Granitporphyr Typen mit einer sehr feinkörnigen granitischen Grundmasse vor. In diesem Fall ist die Korngröße viel geringer als in dem genannten Granit, aber das Gestein ist nicht so dicht wie der Ǻland-Quarzporphyr.
Die Quarzeinsprenglinge sind stark abgerundet; ihre Farbe ist dunkelgrau bis schwarz. An der Außenseite von Geschieben erscheinen sie infolge der Beschädigung hellgrau bis farblos. Die Oberfläche der Quarze zeigt eine eigenwillige Nervatur, und manche Körner sind von einer sehr schmalen Aureole aus anderem Material umgeben (u. a. grüne Hornblende): die Menge und die Größe der Quarzkörner variieren.
In wenig verwitterten Steinen fallen die Feldspateinsprenglinge nicht so auf, weil sie gewöhnlich dieselbe Farbe wie die Grundmasse haben; es kommen jedoch auch Typen mit auffallenderen, grünlich grauen und rotgrauen Einsprenglingen vor. Im Gegensatz zum Ǻland-Rapakivi sind die meisten großen Feldspäte eckig; dies ist um so bemerkenswerter, als der Quarz hier gerade sehr rund ist und lose im Gestein zu sitzen scheint. Viele Feldspäte sind auf Grund von Korrosion stark durchädert und splittrig zerteilt. Ein Plagioklasring um Kalifeldspat kommt selten vor und dann auch nur bei den größten Kristallen, die wie beim Ǻland-Rapakivi sehr viele Einschlüsse haben. Die Ringe sind zudem häufig unvollständig entwickelt. Der Gehalt an dunklen Bestandteilen ist meist gering. Hornblende kommt reichlicher vor als Biotit (oder Chlorit). Von den übrigen Mineralen sind Flussspat, Zirkon, Erzkörner und lange Apatitnadeln zu nennen. Dunkle Einschlüsse aus sehr feinkörnigem Diabas und Amphibolit sind recht selten.
Geschiebeuntersuchungen und das Vergleichsmaterial von Ǻland haben gezeigt, dass vier Typen dieses Granitporphyrs auftreten können; diese Typen sind durch Übergangsformen verbunden.
  4a. mit auffallenden, abgerundeten dunklen Quarzen (meist von geringer Zahl) und wenigen, nicht auffallenden
       Feldspateinsprenglingen
  4b. wie 4a, jedoch mit mehr Feldspateinsprenglingen (ähnelt dem Ǻland-Quarzporphyr)
  4c. mit vielen, bis einige cm großen sowie kleinen, zum Teil eckigen Feldspäten und wenigen oder keinen, nicht in den
       Vordergrund tretenden Quarzen (ähnelt dem Ǻland-Rapakivi);
  4d. wie 4a oder 4b, jedoch mit viel fein verteilten, dunklen Mineralen (Dunkler Ǻland-Granitporphyr)..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
 
 
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