Finnland  -  Laitila-Batholith  -  Rapakivi-Granitporphyre

In allen Rapakivi-Gebieten kommen neben ovoidführenden Rapakivis (Wiborgiten), ausgeprägten Pyterliten sowie gleichkörnigen Gefügetypen auch Granitporphyre vor. Sie variieren in Farbigkeit, Gefüge und Mineralbestand, einige gemeinsame Merkmale sind in dem unten zitierten Text beschrieben.

Zwei Handstücke von einer Lokalität östlich Hinnerjoki
   1
 
  Rapakivigranitporphyr
   im Laitila-Massiv
,
  Straßenanschnitt 5,1 km E Abzweig    
  Hinnerjoki nach Yläne,
  geol. Blatt Yläne,
  Sgl. A. P. Meyer 1997
 
  auf der Karte: Nr. 11 
  2 
Rapakivigranitporphyr im Laitila-Massiv, Straßenanschnitt 5,1 km E Abzweig Hinnerjoki nach Yläne,
geol. Blatt Yläne, leg. A. P. Meyer 1997 BGR Berlin       auf der Karte: Nr. 11 
 
  3 
Rapakivigranitporphyr, Straßenanschnitt an der Straße Nr. 43, S der Kreuzung nach Hinnerjoki, geol. Blatt Yläne,
 leg. A. P. Meyer 1997    BGR Berlin  auf der Karte: Nr. 14
 
 
   4  3 Handstücke von einem Steinbruch E Pyhäranta, Sgl. R. Zwirner 2009:
Steinbruch südlich der F 196 zwischen E 8 und Pyhäranta, Bl. Uusikaupunki      auf der Karte: Nr. 6


 
 
  5
quarzporphyrischer Rapakivigranit, polierte Fläche, Nahgeschiebe,
aus Steinbrechanlage, Landstraße 41, Lalli bei Pöytyä, Sgl. R. Hanning 2008
 
 
  6
Rapakivi-Granitporphyr (quarzporphyrisch), "Sojante, N-Teil des Nystadgebietes", alte Sgl. der BGR Berlin
(Lokalität nach heutiger Nomenklatur nicht ausfindig gemacht, Hinweise werden dankend entgegengenommen.)
 
       
Beschreibung aus Zandstra (1988), S. 69 (generell zu finnischen Granitporphyren):
"...Neben den zuvor beschriebenen gleichkörnigen, roten, finnischen Graniten kommen in den Rapakivi-Gebieten von Finnland mehrere ungleichkörnige Typen vor.
Die Grundmasse des Haupttypus’  ist fein- bis mittelkörnig; die Hauptfarbe variiert, ist meist jedoch graurot oder rötlich grau, weniger häufig hellrot bis gelblich rot oder gelbbraun. Die Grundmasse besteht überwiegend aus Kalifeldspat, Plagioklas und Quarz und enthält ferner etwas Biotit und Hornblende; in der Matrix liegen verhältnismäßig große Einsprenglinge (Vorkristalle) aus Feldspat, Quarz, Hornblende und Biotit. Die Anzahl der Kalifeldspat-Einsprenglinge ist gering. Ihre Größe variiert im Allgemeinen zwischen 1 und 4 cm, und ihre Form ist rechteckig oder abgerundet. Gewöhnlich kommen beide Formen nebeneinander vor, sie zeigen schön glänzende Spaltflächen. In der Regel sind die sehr großen Kalifeldspäte (Orthoklas und Mikroklin) etwas dunkler rot oder eben gering heller getönt als die Matrix; sie enthalten viele Einschlüsse und schließen sich hierin dem Viborgit und Pyterlit an. In den feinkörnigen Varianten kommen auch unregelmäßig eckige, mehr scherbenförmige Feldspäte vor. Die runden Kalifeldspäte haben nicht selten einen Rand von gelbgrünem, weißem oder braunrotem Plagioklas; mitunter ist solch ein Saum unregelmäßig in der Stärke und undeutlich. Plagioklas bildet auch eigenständige gelbliche oder hellgrüne Kristalle, die häufig trübe sind. Von den übrigen Mineralen ist Quarz von einigem Belang; er erscheint als braungraue bis schwarze runde Körner, die im Allgemeinen bis 5 mm, gelegentlich bis 15 mm groß sind...Biotit und Hornblende bilden gemeinsam 2 – 10 mm große Konzentrationen; diese Erscheinung sorgt für ein etwas geflecktes Aussehen, das auch bei anderen finnischen Rapakivigesteinen auftritt. Diese schwarzen Flecken in Kombination mit dem beträchtlichen Korngrößenunterschied zwischen Einsprenglingen und Grundmasse kennzeichnen die finnischen porphyrischen Granite; ebenso ist das Fehlen oder die Armut an mikrographisch verwachsenem Kalifeldspat und Quarz eine verbreitete Eigenschaft, wie auch das Vorkommen von schwer aufzuspürenden Zirkonkörnern. ..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
       

Literatur:
Ehlers C., Haapala I, 1989: Rapakivi granites and postorogenic granites of southwestern Finland. GSF, Opas Guide 27 Excursion A1.
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen. GLA 1975, S. 70ff
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden
   

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