Schweden  -  Sedimentgesteine  -  Kalmarsund-Sandstein

Dieser Sandstein erhielt seinen Namen von dem Meeresarm zwischen der Insel Öland und dem schwedischen Festland (mit der Stadt Kalmar).
Die Grenze der unter der südöstlichen Ostsee (und auf der gesamten osteuropäischen Tafel) anstehenden Sedimentgesteine verläuft vom finnischen Meerbusen her nördlich der Insel Gotland auf die schwedische Küste zu und erreicht das schwedische Festland südlich von Oskarshamn. Das älteste und westlichste Gestein dieses ausgedehnten Paketes von Ablagerungsgesteinen ist kambrischer Sandstein. Aus ihm besteht der Grund des Kalmarsundes. Erst auf Öland selbst schließen ordovizische Kalksteine an.
Anstehendproben des Sandsteins sind naturgemäß nicht leicht zu erhalten, wohl aber lokale Strandgerölle.
 
Anstehendproben von der Insel Runnö und Strandsteine von der Insel Blå Jungfrun, Geozentrum Hannover:
Chiasma-Sandstein Skolithos-Sandstein Kalmarsund-Sandstein Kalmarsund-Sandstein
Chiasma-Sandstein, Runnö Skolithos-Sandstein Strandgeröll,  Blå Jungfrun Strandgeröll,  Blå Jungfrun
Kalmarsund-Sandstein    
Strandgeröll,  Blå Jungfrun Strandgeröll,  Blå Jungfrun    
Geschiebefunde:
   
FO: Ærø, DK FO: Todendorf, OH    
 
Kennzeichnend für die Sandsteine und Quarzite des Kalmarsundes ist ihre Streifung, oft in divergierender Richtung (Chiasma-Sandstein). Es wird davon ausgegangen, dass damals Sedimente in einem flachen Meer auf dem baltischen Festlandsockel  abgelagert wurden. So kam es sowohl zur Ablagerung von glaukonitreichen Sedimenten als auch zu Oxydation und Ausfällung von Brauneisen. Die auffallende Streifung der Kalmarsund-Sandsteine geht auf chemische Vorgänge unter wechselnden Ablagerungsgegebenheiten zurück, sie ist nicht Zeichen einer sedimentären Ablagerung.
Ebenfalls häufig zu finden sind Skolithos-("Wurmröhren"-)Sandsteine. Auch sie deuten auf die Entstehung im flachen Wasser hin und zeigen früheste Lebensspuren in Gesteinen.
Sowohl Chiasma-Sandstein als auch der glaukonitreiche (grünliche) Kalmarsund-Sandstein gelten trotz ihrer Zugehörigkeit zu Sedimentgesteinen als Leitgeschiebe.
 
Literatur:
Königsson L. 1967: Submarine geology of Kalmarsund. GFF 89, 3 S. 268-274
Smed P. /Ehlers J.: Steine aus dem Norden, Borntraeger 2002, Nr. 130, 131
Thorslund P., Axberg S. 1979: Geology of the southern Bothnian Sea, Part I, Bull. Geol. Inst. Univ. Uppsala, NS 8, 35-62
Wik, N. G. et al. 2005: Beskrivning till regional berggrundskarta över Kalmar Län, SGU Ba 66
   
   
   
   
zur Übersichtskarte Ostsmåland (Lokalität 10)
zur Übersichtskarte Nordost-Småland (Lokalität 30)