Schweden  -  vulkanisches Sediment  - Pisolith

Pisolithe sind Aschentuffe, die sog. akkretionäre Lapilli enthalten, in feuchtem Aschemilieu entstandene kugelige Aggregate.
Zitat aus GeoDZ (Stichwort: "Akkretionäre Lapilli")"... aus konzentrischen Lagen von vulkanischer Asche aufgebaute runde Aggregate von bis zu 64 mm Durchmesser (Pyroklast Tab.), die bei phreatomagmatischen Eruptionen (Vulkanismus) in feuchten Aschewolken entstehen. Die Aschepartikel lagern sich durch die feuchtigkeitsbedingte Adhäsion an. Akkretionäre Lapilli können in allen aus phreatomagmatischen Eruptionen entstandenen pyroklastischen Ablagerungen (also Fall-, Surge- oder Strom-Ablagerungen, pyroklastischer Transport Abb.) auftreten..."
 
 
Beschreibung aus Zandstra (1988) S. 270:
"Dalarna-Pisolith (pisolithischer Dalarna-Tuffit) ist ein besonderer Fall. Geschiebe zeigen an der Außenseite eine helle, dichte Grundmasse, die aufgereihte, abgeplattete Kreise oder gestreckte Ovale mit einer Länge von 2 – 5 (maximal 10) mm enthält, alle mit einem bis 1 mm breiten dunklen Rand. Dieser Rand ist feiner, glasartiger als der Kern, deshalb der Farbunterschied. Mit Hilfe mikroskopischer Untersuchung wird deutlich, dass es sich bei diesen Einschlüssen um Pisolithkügelchen handelt; sie entstanden infolge von Vulkanismus zu einer Zeit, als das Gestein der Luft ausgesetzt war. Die abgeplattete Form deutet auf spätere Druckeinwirkung.
Die schwach linierte Grundmasse enthält vereinzelt winzige Feldspatkristalle. Weitere Einzelheiten lässt die glasartige Masse allein mit der Lupe nicht erkennen. Dala-Pisolith kommt u. a. bei Mora in situ vor."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
 
Lose Steine/Nahgeschiebe aus Dalarna, Sgl. Pittermann:
 
Geschiebefunde, Sgl. Torbohm:
 
FO: Potsdam FO: Gusow FO: Jänschwalde  
 
Sehr gute Informationen zur Entstehung des Gesteins, zu Vorkommen bzw. zur möglichen Herkunft von Geschieben vermittelt der interessante Aufsatz von Jan Kottner in: Geschiebekunde aktuell (21 / 1, 29-30, 2 Abb.): „Ein Tuff mit akkretionären Lapilli als Geschiebe“.
Das 3. Bild (rechts) zeigt ein Bruchstück des in diesem Aufsatz beschriebenen Blocks.
 
  1

Dala-Pisolith, loser Stein, Nahgeschiebe im Wald nordwestlich Heden, westlich von Orsa, Sgl. Pittermann
  2 

2. Fund von derselben Lokalität
  3 
  Aschentuff 
  von derselben Lokalität
  (ohne sichtbare Pisolithe)
  Sgl. Pittermann
 
  4
   
   Pisolith
  mit hälleflintartiger Grundmasse,
  obere Bilder: Geschiebeoberfläche,
  Reihe unten: polierte Fläche,

  FO: Kiesgrube Fresdorfer Heide,  
  Potsdam,
  leg. G. Engelhardt Slg. Torbohm
     
  5
   
  Pisolith
 
(Geschiebeoberfläche),
  FO: Kiesgrube Gusow/Brandenburg,
  leg. St. Schneider Slg. Torbohm 
     
   6
   
  Pisolith (Bruchfläche),
  FO: Tagebau Jänschwalde,
  Bruchstück von dem in Geschiebekunde
  aktuell 21 (1) 2005 von L. Kottner
  besprochenem Geschiebefund,
  leg. St. Schneider Sgl. Torbohm
     

   
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