Schweden  -  Vulkanite  -  Uppsala-Plagioklasporphyrit

Nördlich von Uppsala verläuft ein Streifen metavulkanischer (felsischer bis intermediärer) Gesteine. Die Gesteinsarten wechseln hier in kleinräumiger Gemengelage: Plagioklasporphyrite neben einem Uralit-Porphyrit (bei Vaksala) sowie mehr oder weniger stark deformierte Formen, die Holmquist innerhalb seiner Beschreibung der Petrographie von Uppland (1906) als Vaksala-Hälleflinta bezeichnet.
 
Handstück aus dem Anstehenden, Universität Greifswald:
  Plagioklasporphyrit,
  zwischen Sala Backe und Gränby ,  
  bei Vaksala (Uppsala),
  leg. Deecke 1890,
  Sgl: Nordische Vergleichssammlung
  der Universität Greifswald
  [Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de]            
   auf der Karte: ca. Nr. 9
       
       
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 197:
Plagioklasporphyrit von Uppsala
"... Grundmasse dicht, grauschwarz, grünschwarz, manchmal etwas rötlich; sehr viele trübe, helle Plagioklaseinsprenglinge bis 1 à 2 mm (seltener bis 5 mm oder größer) mit einem zonaren Aufbau; ab uns zu eine geringe Anzahl kleiner Quarzphänokristen und (mikr.) sowie eine oft fluidale Anordnung der Minerale; die basische Variante bildet Brekzien gemeinsam mit porphyrischer Hälleflinta; die saure Variante ist stark umgewandelt; mitunter große Hornblendeeinsprenglinge; Erzeinsprenglinge häufig mit einem abweichend gefärbten Rand.

Die Angaben zu dem Gestein sind Wiman (1930), Lundegårdh (1957) sowie Lundegårdh & Lundqvist entnommen. Wiman rechnete diesen Typus zu den Quarzandesiten; er ist saurer als der normale Andesit, weist aber doch einen andesitischen Habitus auf. Chemisch ist das Gestein identisch mit Dacit. Der Porphyrit nimmt westlich von Fyrisrivier ein Gebiet von 1,5 km² ein. Die für das bloße Auge nahezu dichte Grundmasse ist gewöhnlich schwarz, grauschwarz oder grünschwarz; in ihr liegen sehr viele kleinere (bis 1 à 2 mm große) Einsprenglinge. Weniger häufig sind Varianten mit einer schwarzen, grünschwarzen oder „rötlich graugrünschwarzen“ Grundmasse und 2 – 10 mm langen Einsprenglingen (Tab. 15  -  die ausführliche Tabelle ist hier nicht wiedergegeben).
Bei dem feinporphyrischen Typus sind zwei Varietäten zu unterscheiden. Die eine Variante ist ziemlich stark deformiert und tritt häufig in Verbindung mit einschlussreichen Vulkaniten auf; bisweilen kommen auch Quarzeinsprenglinge vor, teilweise als Mandeln. Geschiebe haben oft eine durch Verwitterung grauweiße Rinde. Die andere Variante ist gewöhnlich nur wenig deformiert und basischer geprägt. Stellenweise bildet die basische Variante Brekzien mit porphyrischer Hälleflinta. Sowohl in dem stark deformierten als auch in dem basischen Subtypus bestehen die Einsprenglinge mehrheitlich aus Plagioklas; kennzeichnend ist bei diesem Feldspat ein zonarer Aufbau. Nicht selten treten in den Plagioklaseinsprenglingen Nebenminerale auf, u. a. Epidot; die Kristalle sind dann gelblich oder grünlich und trübe. In der basischen Variante fehlen Quarzeinsprenglinge, wogegen uralisierte Hornblende sowie Erz (Magnetit) regelmäßig vertreten sind. Mitunter kommen bis 5 mm lange Plagioklaseinsprenglinge vor.
Die Magnetitkörner sind teilweise von einem Saum in einer abweichenden Farbe umgeben; die Zusammensetzung ist mit Hilfe einer Lupe nicht zu bestimmen. Manchmal treten auch 5 -10 mm lange, eckige Feldspatfragmente auf; diese unvollkommenen Kristalle sind meist heller als die kleinen Exemplare. Durch die Verwitterung zeigen Geschiebe der braunen Variante eine braune Rinde. Besonders in der zuvor genannten Brekzie, aber auch in anderen Varianten, ist vielfach eine fluidale Anordnung der Bestandteile zu beobachten. Die Fließlinien treten bei einer mikroskopischen Untersuchung im Allgemeinen gut zutage.
Der grobporphyrische Plagioklasporphyrit ist durch bis 5 mm, zuweilen mehr als 1 cm lange, zonar aufgebaute Plagioklaseinsprenglinge gekennzeichnet, deren Farbe auf Grund von Umwandlung gewöhnlich trüb grünlich oder gelblich ist. Die dichte bis sehr feinkörnige Matrix ist nach Lundegårdh grünschwarz, schwarz oder rötlich graugrünschwarz. Die meist völlig kristallisierte Masse besteht vor allem aus Feldspat, Hornblende, Biotit, Epidot und Quarz; mit der Lupe ist eine Unterscheidung dieser Minerale allerdings nicht möglich. Die grobporphyrische Variante steht in der Umgebung von Salabacken in situ an..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 S. 197
 
 
Literatur: 
Lundegårdh P.H.; Lundqvist G. 1956: Beskrivning till kartbladet Uppsala,  SGU-AA 199
Lundegårdh T. 1957: Petrology of the Uppsala Region, Eastern Sweden, SGU Ca 544
Svedmark E. 1876: Mikroskopisk undersökning af uralitporfyr från Vaksala, GFF 3 S. 151-164
Svedmark E. 1888: Om uralitporfyrn och hälleflintan vid Vaksala, GFF 10 S. 25-43
Wiman E. 1930: Studies of some Archaean rocks in the neighbourhood of Upsala, Sweden, and of their geological position, Bulletin of the Geological Institution of the University of Upsala V 23 S. 1-170
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
 
 
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