Schweden  -  Vulkanite  -  Nymåla-Porphyr 

Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover und BGR Berlin:
Nymåla-Porphyr Nymåla-Porphyr
Bockefall SW Lönneberga SW Nyemåla SW Lönneberga
Nymåla-Porphyr Nymåla-Porphyr Nymåla-Porphyr 
SW Nyemåla N Lindensjö NE Lönneberga Kirche NE Lönneberga Kirche  
Geschiebefunde:
   
FO: Schneverdingen FO: Ritterhude    

      

Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 300:
Nymåla-Porphyr
"...Rotgrau, sehr feinkörnig (nahezu dicht); stumpfe Matrix; viele bis 2 cm lange, weiße, grünweiße, manchmal auch roséweiße Feldspäte, sowohl Plagioklas als auch Orthoklas; kein Quarz oder nur vereinzelt ein Korn; Deformationserscheinungen sowie neu gebildete Minerale (zerdrückte Partien, Chlorit, Epidot).

Nymåla-Porphyr wird durch Nordenskjöld (1893b) als hälleflintartiges Gestein beschrieben. Geschiebe sind hart und dunkelfarben. Sie sehen nach Hesemann (1975) matt und glanzlos aus. Die Matrix ist so gut wie dicht und weist eine rötliche, gewöhnlich rotgraue, aber auch fast schwarze Farbe auf. Die zahlreichen Einsprenglinge bestehen vor allem aus Feldspat; die bis 1 – 2 cm großen Tafeln liegen eng beieinander. Viele von ihnen sind weiß oder graurosé; es handelt sich um mehr oder weniger idiomorphe Orthoklaskristalle, die vielfach als Karlsbader Zwillinge entwickelt sind. Auch trübe, grünliche Plagioklaseinsprenglinge sind in großer Zahl vorhanden. Es kommt auch vor, dass alle Feldspäte der Einsprenglingsgeneration weiß und grünweiß gefärbt sind. Meist treten keine Quarzeinsprenglinge auf; vereinzelt kann ein isoliertes, schwach bläuliches oder hellgraues Korn angetroffen werden. Chlorit bildet undeutliche, schwarzgrüne Streifen, in denen auch Erzkörnchen vorkommen. Außerdem sind mitunter mit der Lupe erkennbare Körner aus Erz, Epidot und Apatit vorhanden.
Nymåla-Porphyr zeigt (micr.) eine starke Deformation und viele neu gebildete Minerale. So können Feldspateinsprenglinge mehr oder weniger in Epidot, Serizit und Calcit umgewandelt sein. Beim Plagioklas betrifft die Umwandlung häufig nur den Kern, während der Rand noch frisch und unverändert ist. Ferner kommen zerdrückte und mit sekundären Mineralen aneinander gekittete Einsprenglinge vor. Die Deformation zeigt sich mitunter auch im Auftreten von in Schnüren angeordneten Umwandlungsprodukten von Feldspat- und Biotiteinsprenglingen. Das Gestein zeigt einige Übereinstimmung mit dem Lönneberga-Porphyr, hat aber viel größere Feldspateinsprenglinge. Von den Småland-Granitporphyren unterscheidet es sich durch die größere Menge an Plagioklaseinsprenglingen..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988

Die einsprenglingsreiche Form kann als Leitgeschiebe für das mittlere Småland verwendet werden.
 
Literatur:
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen S. 113
Nordenskjöld O. 1893: Om de porfyriska gångbergarterna i östra Småland, GFF 15, 4 S. 169-194
Nordenskjöld O. 1893: Zur Kenntniss der s.g. Hälleflinten des nordöstlichen Smålands, Bulletin of the Geological Institution of the University of Upsala 1 S. 76-81
Nordenskjöld O. 1893: Ueber archaeische Ergussgesteine aus Småland, Bulletin of the Geological Institution of the University of Upsala 1 S. 133-255
Smed P. /Ehlers J.: Steine aus dem Norden, Borntraeger 2002 (erwähnt S. 110)
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden Nr. 183

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