Schweden  -  Vulkanite  -  Emarp-Porphyr 

Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover:
Emarp-Porphyr
Lesestein SE Emarp zw. Emarp und Lönneberga W Hamphorva   NE Hp  Emarp
Emarp-Porphyr  
Emarp Kvarn NE Emarps Kvarn SW Sevedstorp  
Geschiebefunde:
FO: Hohenfelder Strand, OH FO: Schönberger Strand, OH   FO: Johannistal, OH FO: Møn, DK

      

Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 295:
Emarp-Porphyr
"... Rotbraune bis roséfarbene, bei Verwitterung sehr helle, sich rau anfühlende Grundmasse; bis wenige cm lange, kurz und breit ausgebildete, rechteckige Feldspateinsprenglinge mit abgerundeten Ecken; blaue bis farblose, abgerundete Quarzkörner; dunkelgrüne Chloritflecken; meist homogen; einzelne Varietäten treten gering gneisig auf.

Der Haupttypus des Emarp-Porphyrs hat eine rotbraune bis roségraue oder fleischrote, mikrogranitische Grundmasse, die mitunter etwas hälleflinartig aussieht, aber immer stärker feinkörnig als dicht ist. In ihr liegen bis 3 cm lange, hellrote bis fast weiße Orthoklaseinsprenglinge, wenige grünliche Plagioklase und bis 6 mm große, blaue oder farblose Quarzkörner. Manche Varietäten enthalten keine Quarzeinsprenglinge. Chlorit tritt fleckenweise oder in Lagen auf. Nach Van der Kley & De Vries (1946) steht der Emarp-Porphyr am ehesten dem braunen Typus des Påskallavik-Porphyrs nahe, seine Farbe ist allerdings mehr gelblich-rosé, und es besteht kein so großer Farbkontrast zwischen der Matrix und den Einsprenglingen. Auch das mikrogranitische Gefüge der Matrix (mit der Lupe nicht oder kaum erkennbar) stimmt mit dem Påskallavik-Porphyr überein. Darüber hinaus zeigt der Emarp-Porphyr eine Reihe von Eigenschaften, die auch bei den anderen Småland-Porphyren mit mikrogranitischer Grundmasse auftreten. Dabei handelt es sich allerdings um gemeinsame Merkmale einer größeren Gesteinsgruppe; hierzu siehe die Beschreibung des Påskallavik-Porphyrs.
Hamphorfva-Porphyr ist der schönste Vertreter der Emarp-Gruppe; er ist allerdings nicht häufig. Das Gestein hat eine sehr feinkörnige homogene, rotbraune Grundmasse, in der große, manchmal bis 3 cm lange, plumpe Feldspateinsprenglinge und bis 1 cm große Quarze liegen. Außerdem treten abgerundete Anhäufungen aus sehr fein verteiltem Chlorit auf. Die Feldspäte bestehen überwiegend aus idiomorphem, hellrotem, stark glänzendem Kalifeldspat; manche Exemplare sind mikropegmatitisch durchwachsen. In der Grundmasse kommt kein Mikropegmatit vor. Die spärlich auftretenden großen Plagioklase sind grünlich und trübe....

...Emarp-Porphyr tritt in Småland sehr verbreitet auf. Die große Masse der „Småland-Hälleflinten“ (Nordenskjöld 1892) gehört dazu. So ist es erklärlich, dass die Mehrheit unserer hell fleischroten bis fast weißen Småland-Porphyre Ähnlichkeit mit dem Emarp-Typus hat. Es gibt allerdings so viele Übergangsformen, dass der Prototyp nicht häufig gefunden wird. Auch Zwischenformen zum Småland-Granit kommen vielfältig vor..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988

Auf Grund der Fülle an Erscheinungsformen, die bis dato unter dem Namen "Emarp"-Porphyr zusammengefasst werden, kann sich die Verwendung als Leitgeschiebe nur weiter gefasst auf die Region des mittleren Småland beziehen bzw. betrifft speziell den Hamphorva-Typus.
 
Anmerkung:
Die Lokalitätsbezeichnung ”Emarp” ist heute von den Landkarten verschwunden. Sie existierte als Haltepunkt der Eisenbahn an einer Mühle am Silverån SE von Mariannelund.
Als Überbleibsel ist das ehemalige Stationshaus im Eisenbahnmuseum in Hultsfreds Hembygspark erhalten.
 
Literatur:
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen S. 111
Nordenskjöld O. 1893: Om de porfyriska gångbergarterna i östra Småland, GFF 15, 4 S. 169-194
Nordenskjöld O. 1893: Zur Kenntniss der s.g. Hälleflinten des nordöstlichen Smålands, Bulletin of the Geological Institution of the University of Upsala 1 S. 76-81
Nordenskjöld O. 1893: Ueber archaeische Ergussgesteine aus Småland, Bulletin of the Geological Institution of the University of Upsala 1 S. 133-255
Smed P. /Ehlers J.: Steine aus dem Norden, Borntraeger 2002, Nr.11
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden Nr. 181

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