Schweden  -  Ganggesteine  -  Rödö-Syenitporphyr

Das Rödö-Massiv am Ostrand des Schärengebiets bei Sundsvall gehört zu den jüngeren, anorogenen Intrusionen im nördlichen Schweden. Das Alter wird auf 1660-1500 Mio. Jahre datiert. Der kräftig rot gefärbte Rapakivi-Granit wird von Gängen aus dunkleren Quarz- und Syenitporphyren durchschlagen.
 
Anstehend-Proben, SGL. Universität Greifswald, BGR Berlin und R. Zwirner:
Rödö Südostufer Rödö Svånken Rödö Oststrand Rödö Ostseite
Rödö (Svarta-Typ) Rödö Rödö  
       
       
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 128:
Rödö-Syenitporphyr
"... Grundmasse dicht bis feinkörnig, dunkelgrau bis dunkelbraun; kurze, rechteckige, bis einige cm lange Einsprenglinge aus hellfarbenen, roten oder orangefarbenen Feldspäten (mit abgerundeten Ecken); Quarzeinsprenglinge sporadisch oder fehlend; klar differenzierte Mineralgenerationen; korrodierte Einsprenglinge; sehr arm an dunklen Mineralen.

Gänge aus Syenitporphyr in der Umgebung von Rödö enthalten Gesteine, die in vieler Hinsicht mit den Quarzporphyren übereinstimmen. Auch für die Syenitporphyre gilt, dass die Typenvariation bei den Geschieben größer ist als aus den Gangfüllungen auf Rödö bekannt ist und dass sich in dem anschließenden Gebiet des Bottnischen Golfs vielleicht auch solche Gangfüllungen gebildet hatten und sie möglicherweise noch vorhanden sind. Wir müssen uns notgedrungen begnügen mit einer kurzen Beschreibung zweier Typen (Van Calker 1912, Hesemann 1936, 1975). Handstücke dieser Typen durften in der Sammlung der Universität Groningen studiert werden.
Graubrauner Rödö-Syenitporphyr hat eine dunkelgraubraune oder braungraue Grundmasse mit einer recht kleinen Anzahl orangefarbener bis tiefroter Feldspateinsprenglinge. Diese Feldspäte sind ziemlich unregelmäßig begrenzt, mit Abmessungen bis 8 mm. Aus der Ferne ähnelt dieser Typ etwas dem Eckerö-Quarzporphyr. Für einen Syenitporphyr ist das Gestein relativ hart.
Der Svarta-Typ hat eine dunkel schokoladenfarbene, dichte Matrix. Darin liegt eine kleine Anzahl grellroter Einsprenglinge aus Orthoklas (10 – 20 mm, auch kleinere) mit einer undeutlich sichtbaren Umrandung von etwas dunkler rotem Feldspat. Die Form der Feldspäte ist in der Regel rechteckig mit abgerundeten Ecken. Die Einsprenglinge zeigen oftmals einen zonaren Aufbau. Quarz und andere Minerale fallen makroskopisch nicht auf. Den Namen verdankt das Gestein dem Umstand, dass die Gänge in diesem Gebiet beinahe schwarz aussehen.
Die beiden oben besprochenen Typen enthalten Megakristalle aus Feldspat mit einer starken Neigung zu einem gruppenförmigen oder aggregatförmigen Auftreten (Cumulophyre)..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
 
Literatur:
Eckermann H. von 1945/46: Contributions to the knowledge of the Jotnian rocks of the Nordingrå-Rödö region.
IV: Porphyritic quartz-monzonite at Rödö island, GFF 67. S. 54 - 56
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen S. 82
Högbohm A. G. 1909: The igneous rocks of Ragunda, Alnö, Rödö and Nordingrå, GFF 31, S. 347 - 375
P. Smed/J. Ehlers: Steine aus dem Norden, Borntraeger 2002, Nr. 88, 89, 144
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden, Nr. 66 - 77

siehe Publikationen des Naturhistorika riksmuseet: http://www.nrm.se/en/menu/researchandcollections/departments/
laboratoryforisotopegeology/publicationlist.900_en.html

siehe auch
http://www.kristallin.de/rapakiwis/Roedoe/Roedoe-Rapakiwis_Seite_1.htm

 

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