Schweden  -  Vulkanite  -  Venjan-Porphyrit

Handstücke aus dem Anstehenden, Universität Greifswald, Geozentrum Hannover und Sgl. R. Zwirner:
Venjan-Porphyrit
Johannisholm W Kättbosjö S Gävunda   N Sågen
Venjan-Porphyrit
 N Johannisholm E Råbäcken Johannisholm  S Hållindan
     
 N Sågen      
Geschiebebeispiele, AfG Hamburg und Sgl. R. Hanning:
Venjan-Porphyrit
FO: Großhansdorf FO: Großhansdorf FO: Werpeloh FO: Werpeloh
Gruvåsen-Typus (Geschiebe):
 
FO: Stoltera, Me FO: Schönberger Strand, OH FO: Møn, DK  
 
 
Beschreibung aus: Zandstra 1988 (s. u.) S. 264:
Venjan-Porphyrit
"...Grundmasse des Haupttypus dicht, homogen, grau bis rotgrau; viele kleine Einsprenglinge aus grünweißem Plagioklas und eine kleinere Menge blassroter Kalifeldspäte; zahlreiche Glimmerblättchen, außerdem Hornblendenadeln, Erzklümpchen, manchmal Pyroxen und zuweilen etwas Epidot.

Der Haupttypus des Venjan-Porphyrits, wie er insbesondere in Süd-Dalarna auftritt, hat eine in unverwittertem Zustand graue, für das bloße Auge dichte Grundmasse. Durch Verwitterung wird die Farbe blasser bzw. nimmt das Gestein eine rotgraue oder graurote Tönung an. Risse sind im unverwitterten Venjan-Porphyrit häufig von einer schmalen ziegelroten Zone begleitet. Die Einsprenglinge bestehen zum größten Teil aus Feldspat; grauweiße oder graugrüne Plagioklase herrschen vor (15-21 Vol. %). Aber auch Kalifeldspäte sind vertreten (ca. 10 Vol. %). Beide Feldspatarten erreichen gewöhnlich eine Länge von 1-4 mm, seltener 1-2 mm. Die Kalifeldspateinsprenglinge sind überwiegend idiomorph und klar; sie zeigen oftmals eine abweichend gefärbte Randzone. Der Plagioklas ist nur zum Teil (breit) idiomorph; die meisten Exemplare sind unregelmäßig und trübe. Das Gestein enthält bis 2-3 mm große Biotitplättchen (ca. Vol.4 %), gewöhnlich auch etwas Hornblende (1-2 %) sowie Erz (1-2 %). Zusammen nehmen die dunklen Minerale (die oben genannten und mitunter noch kleine Spuren Epidot und Titanit) 7-9 % des Gesteinsvolumens ein. Die Körner liegen sehr verstreut, wenngleich auch Aggregate (u. a. aus Hornblende, Erz und Epidot) vorkommen. Pyroxene treten weder in der Grundmasse noch als Einsprengling auf.
Der Gruvåsen/Ärten-Typus wird als gröbere Form des Haupttypus beschrieben. „Gröber“ bezieht sich auf die grauweiße oder graurote Grundmasse, die eine deutliche Körnung zeigt sowie auf die größeren Einsprenglinge. Das Gestein enthält sehr viele grauweiße bis grünweiße, trübe Plagioklaseinsprenglinge (33 %). Die breiten Kristalle sind überwiegend 3-10 mm, selten bis 20 mm lang. Ein zonarer Aufbau ist bei diesen Plagioklasen die Regel. Blassrote Kalifeldspateinsprenglinge kommen sporadisch vor und sind schwer zu entdecken. Sehr zahlreich vertreten sind die durch ihre dunkelgrüne Färbung mit den übrigen Gesteinspartikeln kontrastierenden Chlorit- und Hornblendeeinsprenglinge (zusammen ca. 10 %). Ihre Blättchen oder Körner haben einen Durchmesser von 1-5 mm. Auch Erzklümpchen sind nicht selten. Durch die sehr vielen grünlichen oder weißen, zuckergussartigen bis körnigen Feldspäte und die dunklen Mineralkonzentrationen in einer grauroten bis blassroten Grundmasse ist der Gruvåsen/Ärten-Typus stärker gefleckt als der feine Haupttypus. In Noe-Nygaard (1985) ist der grobe Typus als Strandgeröll vom dänischen Strand in Farbe wiedergegeben. In Niederland wird dieser Typus auch als „Roter Venjan-Porphyrit“ bezeichnet.
Der Kättbo-Typus ist eine basische, meist augithaltige Form mit einer für das bloße Auge dichten, grauen Grundmasse (Hjelmqvist 1982); in dieser Varietät treten nur sporadisch Kalifeldspateinsprenglinge auf. Die gewöhnlich 1-4 mm, selten bis 6 mm langen, hellen Plagioklase sind zahlreicher als im Haupttypus (26- 29 Vol. %), und der Gehalt an dunklen Mineralen ist ebenfalls höher (14-18 %; Biotit, Hornblende, Chlorit, Erz, Epidot und bis 3-5 % Augit und andere Pyroxene). Im Weiteren schließt diese Varietät ganz an den Haupttypus an..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
    
Siehe auch die Hinweise in: http://www.rapakivi.dk/html_tib_nord/venjanporfyrit.html (dänisch)
 
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