Schweden  -  Magmatite  -  Vislanda-Granit

Dieser Granittypus ist nach einer Lokalität SW von Växjö benannt, tritt aber auch in anderen Gebieten von Småland auf. Er unterscheidet sich von anderen rötlichen, gleichkörnigen Småland-Graniten vor allem durch den reichlich vorhandenen, zuckerförmig granulierten Quarz. Neben Anstehend-Proben aus einem Steinbruch W Påskallavik werden hier zwei als Vislanda-Granit bestimmte Geschiebe aus der Sammlung der BGR Berlin gezeigt.

Handstücke aus dem Anstehenden:
 
W Påskallavik W Påskallavik W Påskallavik W Påskallavik  
Geschiebefunde:
   
FO: Holtenau FO: Potsdam    
       
Beschreibung aus Hesemann 1975 (s. u.) S. 38:
Vislanda-Granit
"...Granite vom Typus Vislanda kommen mehrerenorts in Småland, bei Påskallavik an der Küste und südwestlich von Växjö vor. Stets handelt es sich um bereits äußerlich als Deformationsprodukt erkennbare Granite von feinem bis höchstens mittlerem Korn. Die Deformation hat sich hauptsächlich in einer allerdings sehr gründlichen Granulierung des Quarzes ausgewirkt, der nun eine Art zuckerkörnige Grundmasse von weißlicher bis blauweißer Farbe zwischen den grau- bis hellroten Feldspäten bildet. Der Granit erscheint dadurch von weitem undeutlich fleckig. Die Feldspäte, deren Spaltflächen lebhaft glänzen, sind größtenteils in mehrere Körner mit deutlicher Verzahnung zerlegt. Dunkle Gemeng-teile sind nur spärlich in kleinen schwarzgrünen Blättchen und Putzen vorhanden.
Aus dem mikroskopischen Bilde geht hervor, dass die Kataklase sehr weit gediehen ist. Das Gestein, das hauptsächlich aus Quarz, schwach oder ziemlich stark perthitischem Mikroklin, Plagioklas und etwas Biotit mit Zirkon und Erz besteht, enthält meistens nur sehr wenige Gemengteile in ihrer ursprünglichen Größe. Eine ausgeprägte Mörtelstruktur, die auch durch Rekristallisation nicht wieder beseitigt ist, prägt sich bei vielen, oft allen Quarz- und Feldspatkörnern aus. Auf ehemaligen Verschieferungsebenen, in Mörtelkränzen, auch an Stelle der alten Mineralien finden sich neugebildete, feinkörnige Quarz-Mikroklin-Plagioklas-Anhäufungen. Die alten Plagioklas-Körner sind zersetzt, sie enthalten mäßig, die Mikrokline ziemlich viel poikilitischen Quarz und Feldspat. Die Biotite sind stark resorbiert. Sonst erscheinen noch einige Erzkörner, etwas Apatit und Zirkon....."
J. Hesemann 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen, Krefeld

Literatur: 
J. Hesemann 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen, Krefeld
P. J. Holmquist 1906: Studien über die Granite von Schweden, Bull. of Geol. 1906,
P. H.
Lundegårdh, Wikström, A. & Bruun, Å. 1985: Beskrivning till provisoriska översiktliga berggrundskartan Oskarshamn. Sveriges Geol. Unders. Ser. Ba 34. ...
J. G. Zandstra 1988, Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988, S. 273 ff

   
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