Schweden  -  Magmatite  -  Kugelgranit von Slättemossa

Unter den in Hesemann (1975 S. 186) tabellarisch aufgeführten Kugelgraniten ist heute der "Klotgranit" von Slättemossa, Småland, der bekannteste und in Schweden am besten zugängliche. Infotafel und Wegweiser führen südlich von Järnforsen zu 2 Aufschlüssen im Wald, wo  -  partiell unter Moosen verborgen  -  glazial überformte, schöne Oberflächen dieses besonderen Gesteins zu sehen sind.
Das Areal steht unter strengstem Schutz! Die hier gezeigten Handstücke aus der Greifswalder Universitäts-Sammlung stammen aus einer Zeit (1892), als es solche Schutzmaßnahmen noch nicht gab  -  wohl aber auch noch nicht so viele interessierte und mobile Sammler wie heute ...
 
Handstücke aus dem Anstehenden, Universität Greifswald:
       
Der Orbiculit von Slättemossa ist petrographisch gesehen ein Quarzmonzodiorit. Die Orbicule bestehen aus einem Feldspat-dominierten, mittelkörnigen Kern (ca. 2 - 5 cm Ø), der von zwei mafitreichen Schalen (aus Biotit und Hornblende) umgeben ist. Die beiden Schalen werden von einer hellen, grünlichen, feinkörnigen Zwischenzone (aus seriziertem Feldspat) getrennt. Der Gesamtdurchmesser der Orbicule beträgt meist etwa 7 cm. Stellenweise sind sie in ihrer Form länglich ausgezogen, insbesondere nahe am Kontakt zum umgebenden Småland-Granit. (Lindh et al. 2006)
 
 
ein weiterer Kugelmonzodiorit (unbestimmter Herkunft) als Geschiebefund:
     
FO: Alsen, DK (Ostküste)      
 
Literatur:
Bäckström H. 1894: Tvenne nyupptäckta svenska klotgraniter. GFF 16.2 S.107-130.
J. Hesemann 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen, Krefeld
Holst N. O. u. Eichstädt F. 1884: Klotdiorit från Slättmossa, Järeda socken, Kalmar län. GFF 7, 134–42.
Lindh A. et al. 2006: Crystallization of orbicular rocks exemplified by the Slättemossa occurrence, southeastern Sweden. Geological Magazine 143.05, S. 713-722.
Persson L. 1989: Beskrivning till berggrundskartorna Vetlanda SV och SO. SGU Af170–171, 3–130.
   
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