Schweden - Magmatite - grauer Växjö-Granit

Der graue Växiö-Granit ist die meist gleichkörnige, plagioklasreiche (granodioritische) Variante des Småland-Granits. Er tritt an vielen Orten im Granitgebiet auf, Alter (S Växjö) ca. 1680 Mio. Jahre.

Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover, BGR Berlin u. a.:  
grauer Växjö-Granit grauer Växiö-Granit grauer Växjö-Granit
W Emmaboda Valeryd, S Växjö S Växjö zwischen Nässjö und Eksjö
grauer Växjö-Granit Småland-Granodiorit
S Tingsryd SW Mariannelund SW Aneby NE Eksjö
grauer Växjö-Granit grauer Växjö-Granit grauer Växjö-Granit Leukogranit
SW Växjö Växjö, St. Sigfrid WSW Mjölby Värlebo
graurötliche Granite, mit höherem Anteil an Kalifeldspat:
grauroséfarbener Småland-Granit grauer Växjö-Granit
W Götemar S Västervik W Växjö SE Grönhult, NE Yxern
grau-rosefarbener Smaland-Granit  
 Dänningelanda, S Växjö N Bergdala SW Växjö  
plagioklasreiche, helle Granodiorite:
Granodiorit Granodiorit Granodiorit von Tingsryd  
Brevik N Fridafors Tingsryd  
 
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 287:
Grauer Växjö-Granit
"... Fein- bis mittelkörnig; dunkelgrau, manchmal mit rotem Anflug; Hauptbestandteile: Plagioklas, Kalifeldspat, Quarz; relativ viel Hornblende und Biotit; unregelmäßige Korngrenzen; gleichkörnig und gleichmäßig dunkelgrau oder weiß-schwarz, oder auch mit einzelnen 1-2 cm langen rötlichen Feldspäten; die dunklen Minerale bilden kleine Aggregate, die sehr dicht zusammen liegen und sich manchmal zu Streifen und Linsen vereinigen; vielfach einem Quarzdiorit gleichend oder mit Übergängen zu ihm.

Unter der Bezeichnung „Grauer Växjö-Granit“ wird eine Reihe intermediärer Typen beschrieben. Alle Vertreter sind reich an Hornblende, Biotit und Plagioklas und sehen dunkel aus. Weitere intermediäre Småland-Granite geben keine guten Leitgeschiebe ab.
Grauer Växjö-Granit hat nach Holmquist (1906) eine dunkelgraue (beinahe schwarze) Farbe; durch Verwitterung entsteht ein weiß-schwarzer Farbkontrast. Es handelt sich um einen fein- bis mittelkörnigen Granit (Länge der Minerale 1-5 mm, zuweilen etwas größer). Ein beachtlicher Teil des Volumens besteht aus Plagioklas und dunklen Mineralen. Kalifeldspat kommt in mäßiger Menge vor und Quarz, immer unauffällig, ist mäßig bis schwach vertreten. Die Varianten mit dem wenigsten Quarz gehören zu den Quarzdioriten. Die dunklen Minerale sind zu kleinen Gruppen vereinigt; nicht selten sind diese Aggregate etwas linsenförmig. Oftmals bilden die dunklen Minerale bis einige mm große Konzentrationen rund um die Feldspäte. Das gegenseitige Verhältnis von Biotit und Hornblende wechselt stark; der gemeinsame Gesamtanteil beider Minerale ist stets bedeutend und bestimmt die „schwarze“ Farbwirkung des Gesteins. Der Quarz ist glasartig hellgrau, weißgrau, farblos oder wolkig hellblau. Ein Teil der Körner ist oftmals mehr oder weniger deformiert (grob zerdrückt oder fein zuckerkörnig) und bildet dann körnige Massen zwischen den Feldspäten. Titanit, Zirkon, Apatit und Magnetit treten akzessorisch auf.
Nach Hesemann (1975) ist Grauer Växjö-Granit gewöhnlich gleich- und feinkörnig. Es gibt auch Varietäten mit vereinzelten, bis 1-2 cm langen, grauweißen, gelbweißen oder hellroten, oft trüben Feldspateinsprenglingen. Meist sind diese eckigen oder etwas linsenförmigen Feldspäte unregelmäßig begrenzt. Manche bestehen aus Kalifeldspat, andere aus Plagioklas.
Grauer Växjö-Granit unterscheidet sich vom Uppsala-Granit durch einen (durchschnittlich) niedrigeren Quarzgehalt, eine geringere Korngröße und eine regelmäßigere Verteilung der (im Växjö-Granit viel feiner gekörnten) kleinen Aggregate aus dunklen Mineralen. Obwohl gewöhnlich selten, tritt das Gestein als Geschiebe an manchen Orten massenhaft auf..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988

Auf Grund der Verwechslungsmöglichkeiten mit dem Uppsala-Granit ist der graue Växjö-Granit mit Vorbehalt als Leitgeschiebe verwendbar. Handstück 1 trifft auf die Beschreibungen von Holmquist, Hesemann und Zandstra am deutlichsten zu.
 
Literatur:
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen S. 33 und 39
Högdahl K. et al. The Transscandinavian Igneous Belt (TIB) in Sweden: a review of its character and evolution
Geological Survey of Finland, Espoo 2004, Special Paper 37 (S. 10ff)

Wikman H. 2000: Berggrundskartan Växjö NO und NV, SGU Af 201 und 216
Wikman H. 1998: Berggrundskartan  Växjö SV und SO Af 188 und 200

Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden Nr. 175, 176
Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden Nr. 172
 
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