Schweden - Magmatite - Järna-Granit

In dem Granitkomplex von Dalarna können im Wesentlichen drei Granit-Typen unterschieden werden: Garberg-, Järna- und Siljan-Granit. Die Dala-Granite gehören zum TIB und entstanden im Kontext einer späten Orogenese, wobei der Järna-Granit der ältere ist (ca. 1790 Mio. Jahre). Siljan- und Garberg-Granit sowie die sie begleitenden Porphyre werden auf 1700-1680 Mio. Jahre datiert.
   
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover, BGR Berlin, SGU Uppsala u. a.:
Järna-Granit Järna-Granit
Siljansee SW Siljansee  SW Järna NW Björbo
Järna-Granit
Björbo NE Björbo Björbo SO Tärnatjärn
Järna-Granit  
Sollerö, Siljan  Ljusboda S Vansbro  
               
aus J. G. Zandstra: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988, S. 220:
"... Der von Törnebohm (1880) benannte und beschriebene Haupttypus des Järna-Granit aus dem Gebiet zwischen dem Siljan-See und dem Dal-Älv bezieht sich auf einen ziemlich gleichkörnigen, wenig oder nicht porphyrischen Biotit-Hornblendegranit, der zuweilen etwas Augit enthält (Abb. 16 in Holmquist 1906). Es ist ein graues oder rotgraues, mittelkörniges, plagioklasreiches Gestein. Der Gehalt an Quarz ist mäßig; die Körner sind klein, unregelmäßig, unauffällig. Manchmal ist eine Anzahl etwas größer und idiomorph ausgebildet. Der Gehalt an dunklen Mineralen beträgt normalerweise 10 – 20 % des Gesteinsvolumens. In dem von Törnebohm beschriebenen Handstück wurden neben Biotit und Hornblende etwas Magnetit sowie Chlorit und eine Spur Epidot nachgewiesen. Hjelmqvist (1966) beschreibt eine Reihe von Varianten:
Der porphyrische Typus des Järna-Granit enthält ziemlich viele graugelbe oder gelbgrüne 5 – 10 mm lange Plagioklaskristalle sowie einzelne 1 – 3 cm lange, rötliche Mikroklintafeln. Der Quarz ist blaugrau oder grauviolett. Für diesen Typus wird das Auftreten von Biotit, Chlorit, Epidot, Hornblende (lange Prismen) Apatit, Augit und Titanit angegeben; von all diesen Mineralen treten Hornblende und Biotit in ansehnlichen Mengen auf. Es gibt außerdem eine Variante, in der die hellgrauroten Kalifeldspäte dominieren und auch viel Hornblende und Biotit (bis ca. 20 % des Gesteinsvolumens) vorhanden sind. Plagioklas und besonders Quarz treten in diesem Typus zurück.
Saurer Järna-Granit ist grobkörnig und porphyrisch auf Grund 1-2 cm langer, rechteckiger Mikroklinkristalle. Das Gestein besteht aus rötlichem Kalifeldspat, graugelbem Plagioklas, ziemlich viel Hornblende und Biotit sowie ebenfalls viel hellgrauem oder bläulichem Quarz. Mit einem zunehmenden Gehalt an Kalifeldspat und Quarz und einem Abnehmen des Hornblendeanteils geht dieser rotgraue Järna-Granit in roten Siljan-Granit (roter Dala-Granit, Hjelmqvist 1966) über. Siljan-Granit ist jedoch mitunter intensiver rot als diese Variante des Järna-Granits (gewöhnlicher Järna-Granit ist grau oder rotgrau, wird sogar Weißer Dala-Granit genannt).
Die roten- und hellgrauen Plagioklasgranite sind typische Vertreter des Järna-Granits. Sie enthalten sehr viel Plagioklas und sehr wenige, bis 2 cm lange Mikroklinkristalle. In den Plagioklasgraniten tritt neben Hornblende auch Augit auf; bläulicher oder grauer Quarz ist ziemlich sparsam vorhanden.
Die porphyrischen Quarzsyenite haben eine feinkörnige Matrix. In ihr liegen 1-4 cm lange Tafeln aus fleischrotem Kalifeldspat und grünweißem bis grauweißem Plagioklas. Die genannten Minerale sind auch die Hauptbestandteile der Matrix. Kennzeichnend sind ca. 5 mm große Chloritaggregate und ein hoher Gehalt an Epidot. Westlich vom Lisjön ist der Syenit quarzfrei.
Von allen Dalarne-Graniten nimmt der Järna-Granit weitaus die größte Fläche ein. Das nördlichste Vorkommen grenzt an den Rätan-Granit in Jämtland, das südlichste, 250 km entfernt davon, an den Filipstad-Granit. Typologisch geht das Gestein in den Randgebieten in diese Formen über. Auch Übergänge zum Siljan-Granit gibt es unzählige. ..."
Zandstra J.G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 S. 216

Literatur (Auswahl):
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen S. 56
Hjelmqvist S. 1966: Beskrivning till berggrundskarta över Kopparbergs Län,  SGU (Ca) Afhandlingar och uppsatser 40
Holmquist P. J. 1906: Studien über die Granite von Schweden, Bulletin of the Geological Institutions of the University of Upsala 1906 S. 137

Lundegårdh P. & Laufeld S. 1984: Norstedts stora Stenbok ; Mineral, Bergarter, Fossil , Stockholm (Norstedt & Söner Förlag)
Smed P. /Ehlers J.: Steine aus dem Norden, Borntraeger 2002, Nr. 93
Törnebohm A. E. 1883: Öfverblick öfver Mellersta Sveriges urformation. GFF 6, 12
Zandstra J.G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 S. 216
Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden, Nr. 129, 130

 

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