Schweden  -  Magmatite  -  Bohus- (Rabbalshede-)Granit

Rabbalshede-Granit wird auf Grund seiner dekorativen Besonderheit auch heute noch abgebaut. Es gibt einen aktiven Steinbruch aus der Kontaktzone zum Gneis 6 km N Rabbalshede, in dem blaugrauer Gneis, Gneisgranit, Granit und granathaltiger Pegmatit aufgeschlossen sind.
Angaben in der Literatur sind rar. Folgende Hinweise stammen aus Asklund (1947, S. 59):
"... Als eine sehr eigenartige Farbvariante der grauen Granite treten lokal Granite mit einer hellblauen Tönung auf, so intensiv, dass der Granit wirklich als "blauer Granit" betrachtet werden kann. Die größten Vorkommen liegen ziemlich nah der Eisenbahn an der Strecke von Rabbalshede nach Hällevadsholm, verteilt auf mehrere kleine Gebiete, zu deren Lage die Karte Aufschluss gibt... (Es werden isolierte, kleinere Vorkommen im nördlichen Bohuslän genannt, deren Steinbrüche inzwischen stillgelegt sind.)...
Zusammenfassend kann der blaugraue Granit als Rabbalshede-Granit bezeichnet werden. Der wichtigste Steinbruch in dieser Gesteinsart, "Bodalens Stenbrott", befindet sich 2 km östlich der Eisenbahnstation von Rabbalshede, nahe der Hofstelle Alnäskogen, wo sich die Kontaktzone zum aufliegenden Gneis befindet, unter den das Granitmassiv einfällt (der Steinbruch ist ebenfalls stillgelegt)...
Bezüglich seiner petrographischen Beschaffenheit stimmen die blaugrauen Granite ganz mit den mittelkörnigen, grauen überein. Wegen ihrer besonderen und schönen Farbe kommen sie insbesondere für die Herstellung von Bau- und Dekorsteinen zur Anwendung, beispielsweise für Grabsteine; auch werden sie vor allem nach Schottland und England exportiert..."
Zandstra (1988) erwähnt Rabbalshede-Granit kurz, siehe dort.
 
Nachfolgend einige Bilder von Material aus dem Steinbruch N Rabbalshede (es sind lose Brocken von Halden aus dem Eingangsbereich des Steinbruchs. Vermutlich könnte besseres Material gefunden werden). Soweit nicht anders angegeben befinden sich die Proben in der Sammlung des Eiszeit-Hauses Flensburg:
 
   
    1 Granit
 
  Die Farbe des Feldspats lässt an weiß-bläuliche Gletschermilch denken, der Quarz ist mittel- bis dunkelgrau, hinzu kommt spärlicher Biotit.
 
 
eine Gesteinsprobe mit polierter Fläche, Sgl. R. Hanning (2006):
 
 
aus demselben Abbau:
 
    2  granathaltiger Gneisgranit
  
  
    3  vergneister Granit

 
   4 Pegmatit
 
   5  granathaltiger Pegmatit
 
 
Asklund B. 1947: Gatsten och kantsten, svenska stenindustriområden, Kungl. Boktryckeriet Stockholm S. 59
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988
   
            

            
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