Schweden   -   Magmatite   -   Halen-Granit

Halen- und Spinkamåla-Granit sind zwei eng assoziierte Blekinge-Granite, die sich vor allem darin unterscheiden, das der mittel- bis grobkörnige Halengranit im Prototyp eingeregelte, bis 1, 5 cm lange, stark glänzende Mikroklintafeln enthält und der Spinkamåla-Granit generell feinkörniger ist.
Der unten beschriebene Prototyp gilt als Leitgeschiebe. Geschiebe ohne markante Einregelung der Kalifeldspäte sind nicht sicher zuzuordnen.
 
Handstücke aus dem Anstehenden, Geozentrum Hannover, BGR Berlin u. a.:
Halen-Granit
Steinbruch N Boafallsbacke Steinbruch N Boafallsbacke SW Boafall vom Südufer des Halensee
Halen granite Halen-Granit
NE Boafallsbacke Westufer Halensee Südwestufer Halensee Südwestecke Halensee
       
       
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S 343:
"...Nach Hesemann (1975) ist die Einregelung des Mikroklins und der feinen Biotitschuppen bei keinem anderen südschwedischen Granit so ausgeprägt wie bei dem mittelkörnigen Halen-Granit. Es entsteht ein Eindruck wie bei einem Brocken aus einer grob gemauerten Mauer. Halen-Granit kann allerdings auch fast richtungslos körnig sein. Gleichzeitig wirkt das Gestein porphyrisch durch bis 15 mm lange, selten auch größere, schlanke Mikroklinleisten. Diese eckigen Einsprenglinge sehen oft frisch aus und bilden Karlsbader Zwillinge. Auch Plagioklas ist neben Kalifeldspat reichlich vertreten; er ist allerdings viel kleiner als der Orthoklas. Bei starker Verwitterung fällt der Plagioklas durch seine große Trübheit und weiße Farbe auf. Grauer oder gelblicher Quarz (2-4 mm, manchmal bis 6 mm) macht den dritten Hauptbestandteil aus. Mitunter ist ein Teil der Körner zerdrückt. Die Minerale der Grundmasse zeigen unregelmäßige Korngrenzen. Die dunklen Minerale beschränken sich vor allem auf etwas Biotit; Hornblende fehlt. Das Gestein enthält wenige Erzkörner. Norin (1936) stellt Halen-Granit und Spinkamåla-Granit als identisch dar. Der einzige Unterschied kann die möglicherweise die Korngröße sowohl der Grundmasse als auch der Feldspateinsprenglinge sein (Anmerkung des Autors). Beide Namen sind seit Jahr und Tag in der Geschiebekunde gebräuchlich, weshalb hier eine Unterscheidung zwischen einem relativ grobkörnigen Typus (Halen-Granit) und einem feinkörnigen Typus (Spinkamåla-Granit) vollzogen wird..."

 

Literatur: 
Bäckström H. 1897: Vestanåfältet. En petrogenetisk studie, Kongliga Svenska Vetenskaps-Akademiens Handlingar, Ny följd  29, 4 S. 1-128
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen. S. 63
Holmquist P. J. 1906: Studien über die Granite von Schweden, Bull. of Geol. 1906, S. 114
Kornfält A., Bergström J. 1983: Beskrivning till berggrundskartan Karlshamn NV, Af 135, S. 17
Lundegårdh H. 1971: Neue Gesichtspunkte zum schwedischen Präkambrium, Geologische Rundschau 60, 4
Norin R. 1959: Några genetiska relationer inom södra Sveriges urberg, GFF 81, 3 S. 427-466
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988 S. 343
Zandstra J. G. 1999: Platenatlas van noordelijke kristallijne gidsgesteenten, Backhuys Leiden, Nr. 207, 208

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