Schweden  -  Magmatite  -  Malingsbo-Granit

Der Malingsbo-Granit erscheint in mehreren kleinen Granitvorkommen in der nordwestlichen Bergslagen-Gesteinsprovinz. Er gehört zu der Serie jüngerer intrusiver Granite und hat genetische Zusammengehörigkeit mit Fellingsbro-, Lisjö-, Vallentuna- und Hedesunda-Granit. Im Haupttypus ist er feinkörnig- bis mittelkörnig, grau und steht dem Stockholm-Granit nahe. Gemeinsames Alter ca. 1800 Mio. Jahre.
 
Beschreibung aus Zandstra 1988 (s. u.) S. 268
Malingsbo-Granit
"...Matrix fein- und kleinkörnig; dunkel graurot oder grau, durch Biotit fein schwarz gesprenkelt; viel Feldspat, meist mehr Kalifeldspat als (trüber) Plagioklas; der Prozentanteil an Quarz mäßig bis sehr hoch, als Mineral jedoch nicht auffallend; teilweise unklare Korngrenzen.

Der fein- und gleichkörnige Haupttypus des Malingsbo-Granits ist ein graurotes oder graues Gestein mit viel Kalifeldspat und einem stark wechselnden, manchmal sehr hohen Quarzanteil (u. a. Hesemann 1936, 1975). Es gibt auch Varianten mit mehr Plagioklas als Kalifeldspat. Der gelbgraue oder farblose Quarz fällt äußerlich nicht auf; in den rötlichen Typen ist sein Gehalt viel höher als in der grauen Form. Die größten Körner sind stark zerdrückt. Der Kalifeldspat besteht in der Hauptsache aus schwach perthitischem Mikroklin. Der Plagioklas ist gewöhnlich trübe. Die Korngrenzen der Feldspäte sind unregelmäßig. In Ausnahmefällen ist vereinzelt ein Plagioklas als breitrechteckiger Kristall erhalten geblieben.
Von den dunklen Mineralen stellt Biotit den wichtigsten Vertreter; er kommt in Form ca. 1 mm langer Blättchen vor. Manchmal ist auch einige Hornblende vorhanden. Erz, Titanit, Zirkon und Apatit können sporadisch vorkommen. Die dunklen Minerale liegen gewöhnlich im Gestein verstreut.
Malingsbo-Granit in situ enthält mitunter kurze, schwach wellige, parallele, quarz- und biotitreiche Lagen. Das ist eine Deformationserscheinung, die in kleinen Handstücken zumeist nicht auftreten wird. Es gibt auch mittelkörnige, biotitreiche Typen mit Einschlüssen aus Leptit und älterem Granit. In solchen Varietäten kann der Biotitgehalt auf 10 – 20 % ansteigen.
Gewöhnlicher, gleichkörniger Malingsbo-Granit ist als Geschiebe in den Niederlanden vermutlich durchaus zu finden. Es ist jedoch schwer, dieses früher dem Stockholm-Granit zugeordnete Gestein mit Sicherheit zu bestimmen. Wir tun gut daran, die deformierten, manchmal etwas gneisartigen und die Typen mit Einschlüssen nicht als Leitgeschiebe anzusehen..."
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988, S. 268
 
Handstücke aus dem Anstehenden, BGR Berlin:
feinkörniger Uppland-Granit feinkörniger Uppland-Granit feinkörniger Uppland-Granit
Moren, SE Malingsbo Nybo, E Söderfors Nybo, E Söderfors W Väsman, NW Ludvika 
feinkörniger Uppland-Granit      
 Butjärnen, NW Grängesberg      
 
  1 
   Malingsbo-Granit,
   aufgelassener Steinbruch
   1 km NE Gehöft Moren,  
   Klockabo, SE Malingsbo
   leg. A. P. Meyer 1994
   Sammlung BGR Berlin
 
  2 

Feinkörniger jüngerer Granit (Malingsbo-Granit),
Gehöft Nybo, geol. Blatt Untra, ca. 6 km WNW Tierp, S Gävle
leg. A. P. Meyer 1994 BGR Berlin  auf der Karte Nr. 36
feinkörniger Uppland-Granit
feinkörniger Uppland-Granit
 
  3   
feinkörniger Uppland-Granit
  Kleinkörniger jüngerer Granit,
  (Malingsbo-Granit)
  Nybo, geol. Blatt Untra,
  Lat N 60° 23′ 18″ Lon E 17° 19′ 23″
  leg. A. P. Meyer 1994 BGR Berlin
  auf der Karte Nr. 36
 
  4 
feinkörniger Uppland-Granit
  Jüngerer Granit, rot,
  (Malingsbo-Granit)
  Straßenanschnitt R-Straße 245 am 
  Butjärnen, geol. Blatt Grängesberg,
  Lat N 60° 10′ 45″ Lon E 15° 9′ 24″ ]
  leg. A. P. Meyer 1994 BGR Berlin
  auf der Karte Nr. 37
 
  5 
  Jüngerer Granit,
  rot, foliert
  Straßenanschnitt am W-Ufer des
  Väsman,
  geol. Blatt Grängesberg
  Lat N 60° 11′ 37″ Lon E 14° 58′ 8″
  leg. A. P. Meyer 1994 BGR Berlin
  auf der Karte Nr. 38
 
  6 
möglicher Geschiebefund:
 


  Biotitgranit (evtl. Malingsbo-Typ)
  FO: Rauen Berge, Friedenau, 1938
  Sgl. FU Berlin
  (eh. Sgl. Müller, Friedenau)
  Etikett
 
 
 
 
Literatur: 
Åberg G., Bjurstedt S. 1986: Radiometric dating of the serorogenic Svecokarelian Enkullen and Fjällberg granites, south central Sweden, GFF 108, 1 S. 73-77
Hesemann J. 1975: Kristalline Geschiebe der nordischen Vereisungen, GLA Nordrhein-Westfalen, Krefeld, S. 57
Zandstra J. G. 1988: Noordelijke kristallijne gidsgesteenten, E. J. Brill 1988, S. 268
siehe auch: http://www.sgu.se/dokument/service_sgu_publ/K279.pdf
 
 
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