Schweden  -  Ganggesteine  -  Konga-Diabas

Als Konga-Diabas werden quarzreiche, fein- bis kleinkörnige Diabase bezeichnet, in denen Quarz und Feldspat häufig schriftgranitische Verwachsungen bilden. Namengebend ist die Typlokalität am Konga Klint (Schonen), wo der Diabas als Gang im Gneis auftritt.
 
     

  Quarzdiabas, sog. Konga-Diabas,
  Großer Gang am Söderåsen,
  bei Röstånga, Schonen,
  gek. von Fa. F. Krantz,
     Etikett  
 
enthalten in Sgl: Nordische Vergleichssammlung der Universität Greifswald
[Sammlungsteil von: siehe http://www.wissenschaftliche-sammlungen.uni-greifswald.de]
  

   
Beschreibung in Hesemann (1975) S. 177:
Konga-Diabas
"... Der Konga-Diabas verdient eine kurze Erwähnung, obwohl er als Leitgeschiebe nur unter besonders günstigen Bedingungen verwertbar sein wird. Diabase von diesem Typus sind weltweit verbreitet und kommen auch in Fennoskandinavien in Schonen (Tomarp, Konga Klint, nordwestlich Mölln = heute: Stockamöllan), bei Ammesberg (?) am Vänern, nördlich von Sala, bei Billingsfors im Dalsland, Källsholm (Föglö) auf Åland, bei Schascheliki (?) am Südwestufer des Onega-Sees decken- und gangförmig vor. An der Zusammensetzung des Bull-Berges (Bullberget) in Dalarna beteiligt er sich als eine der Decken aus Öje-Diabas, Quarzmonzonit und Granophyr.
Es sind olivinfreie, aber Quarz und Mikropegmatit führende Gesteine von feinem bis mittlerem Korn. Grünlich-dunkelgraue Farbe, ophitische Struktur zeichnen sie aus. Sie führen gewöhnlich zwei monokline Augite: einer ist farblos und leicht zersetzlich, der andere, häufigere ist gelblich oder rötlich gefärbt, verhältnismäßig frisch, mit fragmentarischen Kristall-Umrissen und nicht selten zonarem Aufbau. Umwachsungen von Hornblende sind gelegentlich anzutreffen. Als Füllmasse zwischen den Plagioklas-Leisten (Labradorit) finden sich primäre Körnchen von Quarz, Orthoklas sowie von diesem und Quarz in mikropegmatitischer Verwachsung. Wahrscheinlich darf man diese Fremdlinge im Diabas-Gestein als Zeugenreste aufgeschmolzener saurer Gesteine deuten. Von den übrigen Mineralen ist Apatit reichlich, Magnetit oft mit einem Leukoxen-Rand vertreten. Neugebildeter Kalkspat, Epidot, Chlorit und Quarz haben sich überall eingefunden. Geschiebe von Konga-Diabas sind in verhältnismäßig großer Zahl aus allen Teilen Norddeutschlands bekannt."
Hesemann J.:  Kristalline Geschiebe der Nordischen Vereisungen. Krefeld 1975
 
 
 
Literatur:
Bengtsson F. 1996: Paleomagnetisk undersökning av senpaleozoiska gångbergarter i Skåne : kongadiabas, melafyr och kullait. Ex.-Arbeit Universität Lund, Abt. Geologie
Hjelmqvist S. 1934: Zur Geologie des südschwedischen Grundgebirges: die kristallinischen Gesteine des Romeleåses. Vol. 58. H. Ohlssons Buchdruckerei.
Svedmark E. 1885: Proterobas i södra och mellersta Sverige. GFF 7.12 S. 689-699.
Törnebohm A. E. 1877: Über die wichtigeren Diabas-und Gabbrogesteine Schwedens. Neues Jb für Mineralogie S. 382.
     

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