Ostsee  -  Vulkanite  -  Basalt-Mandelstein

Basalt- und Diabas-Mandelsteine kommen verschiedentlich auf dem schwedischen Festland vor. Regional vermehrte Geschiebefunde deuten zudem darauf hin, dass auch im Untergrund der Ostsee Vorkommen bestehen müssen.
Das führte zur Gesteinsbeschreibung des Ostsee-Melaphyrs, seine konkrete Herkunft ist ungewiss.
Zumindest ein Vorkommen mandelsteinartiger Vulkanite muss nordwestlich der Insel Gotland angenommen werden, das legen die besonders häufigen Funde von vesikulären Basalten und Mandelsteinen an der Westküste von Gotland und auf Gotska Sandön nahe.
 
    An der gotländischen Westküste, beim Ort Kovik, erstreckt sich auf fast 1 km Länge eine leicht mäandrierende, natürliche Landzunge ins Meer. Sie besteht überwiegend aus kleinen Geröllen und lässt vermuten, dass hier ein Os im Begriff ist, aus der Ostsee aufzutauchen  -  im Zuge der postglazialen Landhebung.
    Von dieser Landzunge stammen die folgenden Gesteinsbeispiele. Unter den dort reichlich vorhandenen Vulkaniten sind die vesikulären Basalte (Paläobasalte bzw. Melaphyr-Mandelsteine) wahrnehmbar vorherrschend.
 
  Im Abendlicht  -  Blick von der Landzunge auf die Küste
 

Nahgeschiebe, Kovik, Gotland:
         
     
Mehr oder weniger blasenreiche Basaltgefüge sind anteilig in vielen Basalt-Vorkommen anzutreffen, häufig entstehen sie am Rand oder in der Scheitelzone. In der erstarrenden Lava bilden Gasblasen zunächst Hohlräume, die später durch heiße mineralische Lösungen (hydrothermal) gefüllt werden. Dabei setzen sich Karbonate (meist Calcit), Silikate (Quarz, oft in Form von Calcedon bzw. Achat), Zeolithe oder Chlorite (Delessit) ab. Auch Epidot, Pyrit, Kupferkies u. a. können vorkommen. Die Hohlräume können zuweilen in die Länge gezogen sein, wie im zweiten Beispiel. Durch nachfolgende Alteration kann es zur Vergrünung der Grundmasse und zu einer Silifizierung (u. a. Infiltration von Jaspis) kommen.
 
       
Literatur:
Hedström H. 1894: Bergarter från Morän vid Visby. SGU Abhandlungen Serie C N:o 139
Krause K.-H. 2007: Einige Notizen zum Ostsee-Melaphyrmandelstein in: Der Geschiebesammler Bd. 40,3. S. 129-132
Rudolph F. u. a. 2015: Steine an Fluss, Strand und Küste: finden, sammeln, bestimmen (enthält eine Beschreibung)
Strehl E. 2003: Über Geschiebe aus Mandelstein. in: Der Geschiebesammler Bd. 36,2. S. 67-70
Vinx R. 2008: Gesteinsbestimmung im Gelände, Spektrum 2008, S. 151
Vinx R. 2016: Steine an deutschen Küsten. Quelle & Meyer Verlag Wiebelsheim, S. 70
Zessin W. 2006: Ein seltener Öje Diabas-Mandelstein von der Insel Poel. Mitteilungen der NGM - 6. Jahrgang Heft 1
       
Links:
https://strand-und-steine.de/gesteine/magmatite/mandelstein/mandelstein.htm
https://geologische-streifzuege.info/tag/basalt-mandelstein/
https://www.kristallin.de/s2/f_diaman.htm